Lausanne HC - SCL Tigers 4:6 (1:4, 1:1, 2:1)

Lausannes Defensivkünstler ausgekontert

Die SCL Tigers entführen drei wichtige Punkte aus Lausanne. Die Hoffnung, dem Playout-Final doch noch zu entgehen sind damit gestiegen. Der EHC Biel leistet mit einem Sieg gegen Ambri Schützenhilfe.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Kevin Clark schoss das wegweisende 2:1. Bild: Susanne Bärtschi (Archiv)

Das gab es noch nicht oft: Lediglich 143 Tore kassierten die Löwen in der Qualifikation. Dies ist der fünftbeste Wert der Liga. Lediglich die ZSC Lions (125), Servette, Zug (je 138) und der HC Davos (142) hielten hinten noch besser dicht. Doch diesmal liessen sich die Waadtländer von den SCL Tigers richtiggehend auskontern. Bereits nach dem Startdrittel hiess es 4:1 für die Gelbroten. Dies obwohl sie bereits in der 3. Minute in Rückstand gerieten. Damiano Ciaccio, der heute Abend nicht seinen besten Tag erwischte, liess bei Unterzahl seiner Mannschaft einen harmlosen Schuss von Eric Walsky nach vorne abprallen. Alain Mieville profitierte.

Doch die Freude der Lausanner währte nur kurz. Denn nur 52 Sekunden später drückte Sven Lindemann am Pfosten stehend den Puck zum 1:1 – Ausgleich über die Linie. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Die Langnauer, die aus der Defensive immer wieder den schnellen Pass nach vorne suchten, taten dies erfolgreicher als erwartet. 10. Minute: Kevin Clark wurde völlig allein im Slot von Anton Gustafsson angespielt, und der Langnauer Topscorer liess sich nicht zwei Mal bitten. 14. Minute: Magistraler Pass von Ville Koistinen auf anton Gustafsson, der die Lausanner Verteidigung einfac stehen lässt und zum 1:3 erhöht. Kaum zwei Minuten später tankt sich Yannick-Lennart Albrecht durch die butterweiche gegnerische Abwehr. Und schon steht es 4:1. Bei mindestens zwei Toren machte auch Cristobal Huet keine überragende Figur.

Nebst den üblichen Verletzten fehlten den Langnauern heute krankheitshalber Dan Weisskopf, Miro Zryd und auch Torhüter Ivars Punnenovs. Zudem weilte Chris DiDomenico aus familiären Gründen in Kanada. Doch von einer Schwächung war nichts zu sehen. Zwar hatten die Langnauer auch viel Glück. Zum Beispiel bei den Schüssen an die Torumrandung von Joel Genazzi (40. Latte) und Eric Walsky (42. Pfosten). Aber insgesamt kam eben Lausanne auch ziemlich billig zu seinen Toren. Nach dem verschuldeteten 0:1 liess Damiano Ciaccio noch drei Schüsse von der blauen Linie passieren, wovon ihm bei einem die Sicht total verdeckt war und er so keine Abwehrchance hatte. Wie jedoch das Schlussresultat vermuten lässt, war es heute kein Spiel der Torhüter.

Gewinnt nun Langnau am Samstag das Heimspiel gegen den EHC Biel, setzt es einen aus dem Duo Lausanne und Ambri bereits gehörig unter Druck. Die beiden erstklassierten dieser Klassierungsrunde haben beide verloren und dabei keinen Punkt realisiert. Nun gibt im nächsten Spiel zwingend zumindest einer Punkte ab. Doch ach die SCL Tigers haben gegen den EHC Biel noch längst nicht gewonnen. Nils Berger, der nach seiner langen Verletzung heute das wichtige 5:2 erzielte (er luchste dem Ex-Tiger Federico Lardi in dessen eigener Zone den Puck ab, tankte sich durch und bezwang Cristobal Huet aus nächster Nähe ins hohe Eck, gab nach dem Sieg einer Vorahnung Ausdruck: «Am Samstag könnte es einen Krieg geben.»

 

Lausanne HC - SCL Tigers 4:6 (1:4, 1:1, 2:1)

 

Patinoire de Malley, Lausanne, 4'751 Zuschauer. SR: Kurmann/Mollard, Espinoza/Kohler. Tore: 3. Mieville (Walsky, Gobbi, Ausschluss Haas) 1:0. 4. S. Lindemann (Chiriaev) 1:1. 10. Clark (Gustafsson, Nüssli) 1:2. 14. Gustafsson (Koistinen) 1:3. 16. Albrecht (Wyss) 1:4. 34. Trutmann 2:4. 37. Berger (Albrecht) 2:5. 48. Leblanc (Stalder) 3:5. 58. Genazzi (Hytönen, Walsky) 4:5. 59. Gerber (ins leere Tor) 4:6. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen Lausanne, 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers

Lausanne HC: Huet; Leeger, Gobbi; Stalder, Fischer; Lardi, Genazzi; Rytz, Trutmann; Deruns, Hytönen, Danielsson; Leblanc, Mieville, Louhivaara; Antonietti, Froidevaux, Walsky; Fischer, Savary, Nodari.

SCL Tigers: Ciaccio; K. Lindemann, Hecquefeuille; Koistinen, A. Gerber; Ronchetti, Müller; Gossweiler; C. Moggi, Wilson, Bucher; S. Lindemann, Chiriaev, Haas; Clark, Gustafsson, Nüssli; Wyss, Albrecht, Berger; S. Moggi.

Bemerkungen: Lausanne ohne Pesonen, Herren, Kneubühler, Roberts, Conz, Ryser, SCL Tigers ohne Stettler, Murray, Bärtschi, T. Gerber (alle verletzt), Weisskopf, Zryd, Punnenovs (krank) DiDomenico (aus familiären Gründen abwesend). 40. Lattenschuss Genazzi.42. Pfostenschuss Walsky. 57.56: Timeout Lausanne. Lausanne von 57.57 bis 58.13 ohne Torhüter.