SC Bern - SCL Tigers 7:1 (1:0, 4:1, 2:0)

Mutzen Offensivspektakel überfordert Tiger

Die SCL Tigers hatten in ihrem ersten NLA-Meisterschaftsspiel seit dem Wiederaufstieg einen schweren Stand und bezogen beim SC Bern eine empfindliche 1:7 - Niederlage. Spätestens ab dem zweiten Drittel war es um die emmentaler geschehen. Die Berner stellten in jeder Beziehung das bessere Team.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

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Die SCL Tigers nahmen früh zwei Strafen, erledigten jedoch die Aufgabe zu dritt gegen fünf Berner souverän. Das Bild änderte sich jedoch ab dem zweiten Drittel. Bild: Susanne Bärtschi.

 

von Bruno Wüthrich - Dass die Langnauer heute in Bern hartes Brot würden essen müssen, war zu erwarten. Denn die Berner, vor zwei Tagen in Zürich noch zweiter Sieger, wollten einen kapitalen Fehlstart in die neue Meisterschaft unbedingt verhindern. Dies gelang ihnen gegen ab dem zweiten Drittel völlig überforderte Langnauer problemlos. Dabei hatte es im ersten Abschnitt für die Gäste noch gar nicht so schlecht ausgesehen. Zwar drückten auch da die Berner bereits aufs Tor, Doch die Tiger, die noch ohne ihren gesperrten Teamleader Chris DiDomenico auskommen mussten (er bezog im vierten Spiel der Ligaqualifikation gegen die Rapperswil-Jona Lakers eine Matchstrafe, die er noch absitzen musste), zogen sich defensiv ausgezeichnet aus der Affäre. Mehr noch: Sandro Moggi hatte in der 2. und in der 19. Minute zwei Reisenchancen. Bei der ersten verfehlte er das offenstehende Tor, bei der zweiten scheiterte er allein an Mutzen-Hüter Marco Bührer. So war es in der 14. Minute für die Berner soweit. Ein Zuspiel von Luca Hischier von hinter der Torlinie fand quer durch den Slot zum freistehenden Marc Reichert, der Tiger-Hüter Damiano Ciaccio mit einem satten Schuss in die nähere untere Torecke bezwang. Doch Ende des ersten Drittel bestand durchaus noch Grund zur Hoffnung.

 

Dies änderte sich ab dem zweiten Drittel. Die erste Minute war noch nicht fertig gespielt, als David Jobin von der blauen Linie abzog, und die platziert geschossene Scheibe an Krethi und Plethi und auch an Ciaccio vorbei, dem die Sicht versperrt war, via Pfosten den Weg zum 2:0 ins Tor fand. Nach dem 3:0 durch Marco Müller lediglich 81 Sekunden später drückte Kévin Hecquefeuille wiederum nur 30 Sekunden später einen Schuss von Yannick-Lennart Albrecht zum Anschlusstreffer über die Linie und behielt damit einen Rest Hoffnung im Spiel. Doch wirklich nur einen Rest. Zwar dauerte es danach bis zur 35. Minute, bis der Treffer von Andrew Ebbett zum 4:1 die letzte Hoffnung raubte. Doch dass in der Zwischenzeit kein Treffer fiel, grenzte aus der Sicht der Langnauer an ein Wunder. Der Rest war danach Formsache.

 

Für Tigers-Coach Benoît Laporte hat sein Team noch viel zu lernen: «Wir hatten im Startdrittel die besseren Chancen, Aber nachdem Bern zu Beginn des Mitteldrittels nachlegte, öffneten wir die Tore. Dies dürfen wir uns natürlich gegen ein Topteam wie den SC Bern nicht leisten. Wir müssen daraus lernen.»

 

Tatsächlich: Die SCL Tigers brachen unter Berns Druck und Härte förmlich auseinander, und waren zudem vom Tempo überfordert. Morgen gegen Genf muss über die volle Spielzeit eine Reaktion her. Ob gleich mit einem Sieg gerechnet werden darf, bleibt abzuwarten. Doch ein zweites Auseinanderbrechen wie heute in Bern liegt definitiv nicht drin.

 

 

SC Bern - SCL Tigers 7:1 (1:0, 4:1, 2:0)

 

Postfinance Arena 17'031 Zuschauer (ausverkauft). SR: Kurmann/Wehrli, Küng/Wüst. Tore: 14. Reichert (Hirschier) 1:0. 21. A. Berger (Jobin, Scherwey) 2:0. 23. (22.17) Müller (Conacher) 3:0. 23. (22.47) Hecquefeuille (Albrecht) 3:1. 35. Ebbett (Untersander, Conacher, teamstrafe SCL Tigers, zuv. Spieler) 4:1. 37. P. Berger (Blum, Kobasev) 5:1. 45. Kobasev (Blum) 6:1. 53. Conacher (Untersander, Ebbett) 7:1. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen den SC Bern, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

SC Bern: Bührer; Blum, Gerber; Untersander, Jobin; Kreis, Helbling; Randegger, Krueger; Moser, Rüfenacht, A. Berger; Scherwey, Ebbett, Kobasev; P. Berger, Plüss, Conacher; Reichert, Hischier, Müller.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Hecquefeuille, Gossweiler; Koistinen, A. Gerber; K. Lindemann, Weisskopf; Müller; Clark, Gustafsson, Wyss; Murray, Albrecht, Berger; S. Lindemann, Schirjajev, Haas; C. Moggi, Bucher, S. Moggi.

 

Bemerkungen: SC Bern ohne Bodenmann, Smith (beide verletzt), Randegger (überzählig) SCL Tigers ohne DiDomenico (gesperrt), Stetteler, Bärtschi (beide verletzt), Ronchetti, Zryd, T. Gerber, Nüssli (alle überzählig).