ZSC Lions - SCL Tigers 6:3 (2:1, 1:1, 3:1)

Nichts zu holen für die Tiger bei den Löwen

Die SCL Tigers kassierten in Zürich die erwartete Niederlage. Doch zum Erstaunen der 10'430 Zuschauer blieben die Langnauer überraschend lange dran. Doch der Sieg der Löwen war letztendlich hoch verdient.

Spielbericht •

 

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Dieser Direktschuss von Reto Schäppi zum 3:2 lenkte das Spiel in die von den ZSC Lions gewünschten Bahnen. Bild: Susanne Bärtschi

 

Letztendlich war das Resultat aufgrund der gezeigten Leistungen standesgemäss, wenn auch die Leistung der SCL Tigers vor allem in defensiver Hinsicht gemessen am erzeugten Druck der Platzherren sicher zufriedenstellend war. Schliesslich fiel die definitive Entscheidung zum 5:3 erst in der 58 Minute und zudem in einer Phase, in welcher die Langnauer nur mit 4 gegen 5 Gegenspieler agieren mussten, und der Treffer zum Schlussresultat danach ins leere Tor erzielt wurde. Es war denn auch nicht die Defensivabteilung, welche dieses Spiel verlor. Entscheidend war, das die Langnauer gegen vorne zu wenig zustande brachten.

 

Dies war jedoch auch dem Gegner geschuldet. Die ZSC Lions sind eine physisch wie läuferisch, aber auch technisch eine enorm starke Mannschaft mit ausnahmslos hervorragenden Einzelspielern. Bei sämtlichen dieser Faktoren vermögen die Langnauer nicht ganz ganz mitzuhalten. Festzuhalten war auch, dass die Platzherren ihre Gäste nicht unterschätzten und alles dafür taten, damit sich diese nicht entfalten konnten. Auf die Frage, wie stressig denn dieser Match gewesen sei, antwortete Kim Lindemann: «Wir waren recht unter Druck. Aber insgesamt machten wir es nicht schlecht. Doch leider fehlte uns die offensive Durchschlagskraft. Da muss mehr kommen.»

 

Die Langnauer litten in jüngerer Vergangenheit öfters unter ihrer Verschlafenheit in der Startphase. Diesmal waren sie zwar ebenfalls von Beginn weg unter Druck. Doch sie waren selber ebenfalls präsenter. So dauerte es bis zur 7. Minute, bis die überlegenen und druckvoll spielenden Zürcher den ersten Treffer markieren konnten. Pius Suter bezwang Damiano Ciaccio aus spitzem Winkel.

 

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Der Treffer zum 4:2 durch Kris Foucault war die vermeintliche Vorentscheidung. Die Tiger kamen aber danach noch einmal bis auf ein Tor heran. Bild: Susanne Bärtschi

 

In der 15. Minute dann das 0:2 aus der Sicht der Emmentaler. Denis Malgin brach auf der linken Seite durch, tankte sich vors Tor, sah jedoch seinen Versuch von Damiano Ciaccio pariert. Doch weil sich der Langnauer Hüter sich zur andern Torecke verschob, den Puck aber liegen lassen musste, brauchte Roman Wick die Scheibe nur noch über die Torlinie zu buxieren, um sein erstes Saisontor zu erzielen.

 

Das Startdrittel in Zürich war jedoch mit jenem vor zwei Tagen gegen die Kloten Flyers nicht zu vergleichen. Denn auch wenn der Druck der Plastzherren gross war, so tauchten doch auch die Langnauer immer wieder vor das Tor von Niklas Schlegel auf. Etwas überraschend, aber nicht unverdient erzielte Tobias Bucher in der 18. Minute den Anschlusstreffer. Der Schütze erwischte Schlegel mit einem Schuss aus dem Slot in die entferntere Torecke.

 

In der 24. Minute dann sogar das 2:2. Die SCL Tigers agierten für volle 110 Sekunden in doppelter Überzahl und brachten eigentlich – wie leider oft in doppelter Überzahl - nichts Gescheites zustande. Doch es kam Hilfe. Kevin Clark versuchte den Pass vor Schlegels Tor hindurch zum am entfernten Pfosten stehenden Mitspieler. Patrick Geering lenkte jedoch den Puck über Schlegel hinweg ins eigene Tor.

 

Die Zürcher drückten nun vehement aufs Tempo, schnürten die SCL Tigers richtiggehend deren Drittel ein. In der 29. Minute zahlten sich diese Bemühungen aus. Reto Schäppi verwertete das schnelle und genaue Zuspiel von Luca Cunti direkt zur erneuten Führung für die Lions. Trotzdem (fast) verkehrte Welt in zweiten Drittel. Eigentlich dominierten die Platzherren diesen Spielabschnitt grössten Teil nach Beilieben. 19:6 lautete das Schussverhältnis für die in grün-weissen Retro-Dresses aus Liftklub-Zeiten angetretenen Löwen, doch das Drittelsresultat war mit 1:1 ausgeglichen. Trotzdem mussten die nach 40 Minuten mit 2:3 zurück liegenden Emmentaler im letzten Drittel etwas unternehmen, wenn sie punkten wollten, und sie versuchten deshalb von Beginn weg, Druck zu machen. Doch gegen die schnellen Zürcher dauerte es nicht lange, bis sie in einen Konter liefen. Robert Nilsson und Kris Foucault kombinierten sich in der 43. Minute schnell und sehenswert vor das Langnauer Tor, und Letzterer liess Ciaccio keine Chance. Die Löwen führten wieder mit zwei Toren, was die Aussichten der Langnauer auf einen Punktgewinn gegen Null tendieren liess. Trotzdem brachte Anton Gustafsson danach die Langnauer in der 55. Minute noch einmal auf ein Tor heran. Doch am Schluss waren eben die Zürcher doch stärker.

 

 

ZSC Lions - SCL Tigers 6:3 (2:1, 1:1, 3:1)

 

Hallenstadion Zürich, 10'430 Zuschauer. SR: Björk/Massy, Borga/Espinoza. Tore: 7. Suter 1:0. 15. Keller (Wick, Malgin) 2:0. 18. Bucher (Ronchetti) 2:1. 23. Clark (Nüssli) Ausschlüsse Herzog, Blindenbacher) 2:2. 30. Schäppi (Cunti) 3:2. 43. Foucault (Nilsson) 4:2. 55. Gustafsson 4:3. 58. Nilsson (Blindenbacher, Ausschluss Stettler) 5:3. 59 Trachsler (Schäppi, ins leere Tor) 6:3. Strafen: 5-mal zwei Minuten gegen die ZSC Lions, 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

ZSC Lions: Schlegel; Siegenthaler, Blindenbacher; Bergeron, Gering; Baltisberger, Seger; Neuenschwander, Hächler; Schäppi, Trachsler, Cunti; Wick, Malgin, Keller; Herzog, Matthews, Nilsson; Foucault, Suter, Künzle.

 

SCL Tigers: Ciaccio; K. Lindemann, Hecquefeuille; Weisskopf, Zryd; Koistinen, Stettler; Müller, Ronchetti; Bucher, DiDomenico, Haas; Nüssli, Gustafsson, S. Moggi; A. Gerber, Albrecht, Clark; S. Lindemann, Chiriaev, Wyss.

 

SCL Tigers:

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Flüeler, Shannon, Schnyder, Baltisberger, Fritsche, P. Bärtschi. SCL tigers ohne D. Bärtschi, Murray, Berger, C. Moggi (alle verletzt), Gossweiler, T. Gerber, Haberstich (alle überzählig). SCL Tigers von 58.00 bis 58.13 ohne Torhüter.