Ein Wochenende ganz ohne Punkte:

Niederage auch in Lausanne

Die SCL Tigers beziehen in Lausanne ihre zweite Niederlage an diesem Wochendende. Die endgltige Entscheidung fällt erst in der 59. Minute. Wie bereits gestern gegen den EVZ hätte auch die heutige Partie anders ausgehen können.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Gemeinsam wird die heikle Situation bereinigt. Damiano Ciaccio wird in seiner Arbeit unterstützt durch Samuel Erni (links) und Federico Lardi (rechts). Bild: Susanne Bärtschi.

 

Es war nicht das Wochenende der SCL Tigers. Auch im zweiten Spiel setzte es eine nicht zwingende Niederlage ab. Dabei holten die SCL Tigers zuerst einen Zweitore-Rückstand auf. Am Ende reichte es jedoch trotzdem nicht.

Wie bereits gestern fanden die SCL Tigers auch heute nur schwer ins Spiel. Doch trotz drei kleinen Strafen und Überlegenheit der Einheimischen überstanden die Tiger die gegnerische Offensive lange Zeit schadlos. Erst in der 19. Minute erzielt Tyler Moy den Führungstreffer. Angespielt von Ronalds Kenins dreht er sich um die eigene Achse und erwischt Damiano Ciacco in der näheren unteren Ecke quasi contre pied. Die Führung nach 20 Minuten war hoch verdient, denn die Lausanner erspielten sich verschiedenste Torgelegenheiten, die grösste Sekunden vor Ablauf des Drittels in Unterzahl, als Dustin Jeffrey alleine vor der Kiste an Ciaccio scheiterte. Erneut konnten sich die Emmentaler bei ihrem Torhüter bedanken - diesmal bei Damiano Ciaccio - dass sie im Spiel blieben.

 

Wie selbstverständlich wird von einem Torhüter erwartet, dass er in jeder Situation die Übersicht behält. Damiano Ciaccio (hinter dem Spielerknäuel nicht sichtbar) wird hier von eigenen und gegnerischen Spielern umringt. Irgendwo (nicht sichtbar) befindet sich der Puck. Der Langnauer-Hüter bereinigt jedoch diese Situation. Bild: Susanne Bärtschi

 

Die Strafe gegen Lausannes Loic In-Albon lief auch in zweiten Drittel noch weiter. Gelegenheit also für die Tiger, nach der Pause gleich wieder auszugleichen, wie dies ja auch gestern im Spiel gegen den EV Zug bereits gelungen ist. Doch diesmal klappte dies nicht. Auch deshalb, weil die Pässe im gegnerischen Drittel etwas zu nonchalant gespielt wurden. Der Puck fand also den Weg aus dem Lausanner Drittel in Richtung Langnauer Tor, Andrea Glauser und Eero Elo spazierten ihm hinterher und bemerkten nicht, dass Joel Vermin mit viel Speed der Scheibe ebenfalls hinterher eilte. Mit Erfolg. Dann noch etwas zu zögerliche Abwehrarbeit, etwas Glück für Vermin, und der Shorthander war Tatsache.

Doch die Langnauer liessen sich ob dieses Missgeschicks nicht beirren und gaben Gas. Fortan waren sie meistens das bessere Team. Und erneut erwiesen sie sich bei nummerischer Überlegenheit als effizient. Denn die zweite Strafe der Lausanner, diesmal gegen Justin Jeffrey nützte Harri Pesonen aus. Der Langanuer Topscorer schloss eine Kombination mit Anthony Huguenin (1. Assist) und Chris DiDomenico (2. Assist) erfolgreich ab (32.). Und auch der zweite Langnauer Treffer fiel wegen einer gegnerischen Strafe. Diesmal war sie jedoch lediglich angezeigt. Die Tigers im Puckbesitz, ersetzten ihren Torhüter durch einen sechsten Mann und trugen Sorge zu der Scheibe. Mehrfach nahmen sie ganz hinten beim eigenen Tor Anlauf, bis sie sich im gegnerischen Drittel installieren konnten. Bei angezeigter Strafe wird ja das Spiel erst unterbrochen, wenn die bestrafte Mannschaft in Puckbesitz kommt. Deshalb hat das puckführende Team jede Menge Zeit, solange es den Puck halten kann. Schliesslich schloss Eero Elo dieses Powerplay Sechs gegen Fünf mit einem Blueliner erfolgreich ab (38.). Leider konnten die Tiger aber danach das ausgeglichene Resultat nicht in die Pause bringen. Bei einem gegnerischen  Angriff blockte Harri Pesonen einen Schuss von Lukas Frick. Der Puck fiel Petteri Lindbohm vor die Schaufel, und der verwertete eiskalt.

Im Schlussdrittel warfen die Langnauer nochmals alles nach vorne, erspielten sie Möglichkeit um Möglichkeit, auch wenn nur wenige ganz grosse dabei waren. Es gelang ihnen kein Treffer mehr. In der 59. Minute sicherte Tyler Moi mit seinem zweiten Treffer den Lausanner Sieg endgültig.

Auf den ersten Blick ist ob der beiden Niederlagen dieses Wochenendes aus Sicht der Emmentaler eigentlich nicht viel passiert. Nachwievor beträgt ihr Vorsprung auf den Strich sechs Punkte. Dies war auch vor diesem Wochenende bereits so. Doch eine Veränderung hat es trotzdem gegeben. Während die Mannschaft auf dem 9. Rang vor den beiden Runden mehr Spiele ausgetragen hatte als die SCL Tigers, weisen die neuntklassierten ZSC Lions diesmal zwei gespielte Partien weniger aus. Die Langnauer liegen aber immer noch auf Rang fünf. Ihr Vorprung ist komfortabel. Wichtig ist aber ein Sieg im Heimspiel vom kommenden Dienstag gegen Genf-Servette.

 

Lausanne HC - SCL Tigers 4:2 (1:0, 2:2, 1:0)

Centre Sportif de Malley, 6'700 Zuschauer (ausverkauft). SR: Stricker/Lamelin, Progin/Stuber. Tore: 19. Moy (Kenins) 1:0. 20. Vermin (Ausschluss In-Albon) 2:0. 32. Pesonen (Huguenin, DiDomenico (Ausschlusse Vermin, Ciaccio) 2:1. 38. Elo (Mikael Johansson, Strafe angezeigt) 2:2. 39. Lindbohm (Frick) 3:2. 59. Moy (Emmerton) 4:2. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen den HC Lausanne, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

Lausanne HC: Boltshauser; Frick, Lindbohm; Grossmann, Junland; Genazzi, Nodari; Borlat, Trutmann; Kenins, Emmerton, Moi; Bertschy, Jeffrey, Vermin; Leone, In-albon, Antonietti; Zangger, Froidevaux, Traber.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadenau; Kindschi, Randegger; N. Berger, Johansson, Elo; Pesonen, Gustafsson, DiDomenico; Neukom, P. Berger, Rüegsegger; Dostoinov, Diem, Kuonen. 13. Tor von Joel Vermin wegen Torhüterbehinderung aberkannt).

Bemerkungen: Lausanne ohne Herren, Roberts (beide verletzt), Ritz, Anex, Mitchell, Simic, Mömeteaux, Schelling (alle überzählig). SCL Tigers ohne Gagnon, Blaser (biede verletzt), Gerber, Melnalksnis, Weibel (alle überzählig). SCL Tigers von 58.36 bis 59.52 ohne Torhüter.