Playoff Viertelfinal, 4. Spiel - SCL Tigers - HC Lausanne

Niederlage trotz starkem Auftritt - Doch Langnauer Tore bleiben Mangelware

Die SCL Tigers verlieren das 4. Spiel der Playoff-Serie gegen den HC Lausanne mit viel Pech. Dabei liefern die Langnauer einen starken Auftritt. Einzig die Tore bleiben Mangelware. Dem LHC fehlt noch ein Sieg zur Halbfinal-Qualifikation.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Der Gegentreffer zuviel in diesem Spiel: Hier drückt Joel Vermin die Schiebe unter Aaron Gagnon hindurch zum 0:2 ins Langnauer Tor. Der Treffer wurde gegeben, obwohl er irregulär war (Handpass). Bild: Susanne Bärtschi.

 

Erneut eine Heimniederlage der SCL Tigers in dieser Playoff-Serie gegen den HC Lausanne. Doch die beiden Partien in Langnau waren miteinander nicht vergleichbar. Diesmal lieferten die Langnauer einen packenden Kampf, den sie nur mit viel Pech verloren. Diesmal hätten die Tormöglichkieten locker reichen müssen, um dieses Spiel zu gewinnen. Die Verwertung der sich bietenden Chancen war denn auch der einzige Makel der Langnauer im heutigen Spiel. Erbringen die Tiger am kommenden Dienstag in Lausanne eine ähnliche Leistung, muss diese Serie noch nicht verloren sein. Diesmal lag das Schlachtenglück eindeutig bei den Waadtländern. Es müsste sich nun einfach mal auf die Seite der Emmentaler schlagen.

Im Spiel vom vergangenen Donnerstag machte es den Anschein, als könnte den SCL Tigers die Energie ausgehen. Zumindest im zweiten und zu Beginn des dritten Drittels schien dies so. Es waren noch nicht die Beine. Aber die Entscheidungen in den Köpfen schienen langsamer zu fallen. Man reagierte immer wieder zu spät und hechelte folgedessen oft nur hinterher. Ob dieser Eindruck täuschte oder ob die Tiger in den folgenden zwei Tagen neue Energiequellen anzapfen konnten, müssen wir offen lassen. Tatsache ist...

...dass bei den Emmetalern heute von fehlender Energie nichts zu spüren war. Sie lieferten ein sehr starkes Spiel. Und lange Zeit deutete nichts darauf hin, dass diese Partie auch verloren gehen könnte. Im Gegenteil: das Gefühl, das auf den Rängen entstand, deutete auf einen Sieg hin. Dies änderte sich erst in der 40. Minute. Doch alles der Reihe nach.

Den Tormöglichkeiten entsprechend hätten die Langnauer eigentlich längst führen müssen, als in der 33. Minute Benjamin Antonietti von der blauen Linie abzog und der Puck den Weg ins Langnauer Tor fand. Der Treffer ähnelte demjenigen von Federico Lardi zum 1:0 vor zwei Tagen in Lausanne. Auch heute fiel das Tor aus heiterem Himmel, und bei solchen Toren ist immer auch Glück dabei. Zumal Samuel Erni den Puck noch ablenkte.

Noch mehr Glück hatten die Lausanner in der 40. Minute, als es Joel Vermin gelang, den Puck bei einem Gewusel vor dem Langnauer Gehäuse unter dem Körper von Aaron Gagnon hindurch ins Tor zu buxieren. Die Schiedsrichter entschieden sofort auf Tor, schauten sich aber die Sache danach trotzdem nochmals im Video an. Sie bemerkten dabei einen irregulären Handpass eines Lausanners. Doch dieser gehört nicht zu denjenigen Verstössen, wegen denen ein bereits gegebener Treffer nach dem Studium des Videos noch aberkannt werden könnte. Man kann darüber denken, wie man will. Aber so lauten nun mal die Regeln. Pech für Langnau. Glück für Lausanne.

Im Schlussdrittel taten die Tiger alles, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Das Schussverhältnis im Schlussdrittel lautete 11:0 (!!!) zugunsten der Langnauer. Doch daraus resultierte lediglich noch der Treffer von Chris DiDomenico in der 58. Minute. Er hämmerte die Scheibe aus spitzem Winkel unter die Latte. Das Tor hauchte den Langnauern nochmals Hoffnung ein. War doch noch nicht alles verloren? Es folgte das Schlussfurioso der Einheimischen, die ihren Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzten. Sie stemmten sich mit aller Macht gegen die erneute Niederlage. Vergeblich.

In der Serie steht es nun 1:3 aus der Sicht der Langnauer. Dem HC Lausanne fehlt nur noch ein Sieg zur Qualifikation für den Halbfinal. Trotz dreier Matchpucks der Lausanner können die Langnauer diese Serie noch gewinnen. Mit etwas mehr Schlachtenglück hätte der Sieg heute den Tigern gehören müssen. Mit einer ähnlichen Leistung in Lausanne kann sich die Mannschaft von Heinz Ehlers wieder zurück ins Geschäft bringen. Ein Sieg im Centre Sportif Malley ist kein Ding der Unmöglichkeit. Im Gegentiel!

Hopp Langnou !!!

 

SCL Tigers HC Lausanne 1:2 (0:0, 0:2, 1:0)

Ilfishalle, 5'750 Zuschauer (ausverkauft). SR: Hebeisen/Salonen, Castelli/Fuchs. Tore: 33. Antonietti 0:1. 40. (39.20) Vermin 0:2. 58. DiDomenico 1:2. Strafen: 3-mal zwei Minuten + 1-mal Spieldauerdisziplinarstrafe (DiDomenico) gegen die SCL Tigers, 4-mal zwei Minuten gegen Lausanne.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Kindschi; Dostoinov, Gagnon, Elo; Pesonen, P. Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; N. Berger, Randegger, Rüegsegger; Gerber.

HC Lausanne: Zurkirchen; Genazzi, Junland; Grossmann, Trutmann; Frick, Lindbohm; Nodari; Vermin, Jeffrey, Bertschi; Leone, Emmerton, Moy; Kenins, Froidevaux, Zangger; Herren, In-Albon, Antonietti; Traber.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Punnenovs, Gustafsson, Johansson, Blaser, Nüssli, Peter (alle verletzt), Giliati, Melnalksnis (beide überzählig). Lausanne ohne Borlat, Mitchell, Partanen (alle verletzt), Ritz, Roberts, Simic, Barbero (alle überzählig). 56.01: Timeout SCL Tigers. SCL Tigers ab 57.55 ohne Torhüter.