HC Ambri-Piotta - SCL Tigers 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)

Perfektes Spiel von Ambri - Langnaus Siegesserie gestoppt.

Man kann nicht immer gewinnen. Die SCL Tigers verlieren das intensive, sehr umkämpfte Spiel in Ambri mit 0:2. Ambri bietet eine nahezu perfekte Defensivleistung.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

So fiel das Tor zum 1:0 für Ambri Piotta durch Alexandre Giroux (leicht verdeckt), der den Puck über die rechte Schulter von Ivars Punnenovs hiefte, auf Zuspiel von Adam Hall. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Würde allein die Leidenschaft zählen, so wäre Ambri-Piotta Schweizer Meister. Heute hätte längst nicht jede Mannschaft gegen die SCL Tigers gewonnen. Wer ein derart heftig umkämpftes und umstrittenes (aber immer faires) Spiel zu Null gewinnt, dabei nicht allzu viel zulässt, und mehrheitlich dominiert und fast keine Fehler macht, der liefert das perfekte Spiel. Die SCL Tigers scheiterten heute an einem Gegner, der defensiv äusserst diszipliniert agierte. Die Leventiner waren heute besser. Sie waren aufsässig, störten die Langnauer bereits früh erfolgreich, so dass diese grosse Schwierigkeiten hatten, ihr Spiel nach vorne zu entwickeln und zu Möglichkeiten zu kommen. Zugegeben: Einige gute Chancen erarbeiteten sich die SCL Tigers trotzdem. Aber sie nutzten keine davon. Die letzten hatten im Schlussdrittel Lukas Haas, der allein auf Ambri-Hüter Sandro Zurkirchen zulaufen konnte, aber an diesem scheiterte (45.), und vier Minuten später Sven Lindemann, der mit seinem Schuss vom Bullypunkt ebenfalls an Zurkirchen scheiterte. Nicht nur im Schlussdrittel, welches die Platzherren routiniert kontrollierten, kamen die Langnauer zu wenig in den Abschluss.

 

Auch die Tiger agierten übrigens defensiv diszipliniert, mussten dem Gegner aber deutlich mehr Torchancen zugestehen. Die Partie hätte auch früher entschieden sein können. Ambri war ein hoch verdienter Sieger, doch die SCL Tigers können sich zugute halten, dass sie erneut gut gekämpft haben, und dass die Ausmarchung um die höheren Saisonziele noch längst nicht entschieden ist. Das einzig relevante Saisonziel heisst sowieso Ligaerhalt. Doch dies am liebsten so früh wie möglich. Am besten schon nach 50 Runden. Der Zug hierfür ist längst noch nicht abgefahren!

 

Nach vier Siegen in Serie Waren (und sind nachwievor) die SCL Tigers - wer hätte dies vor Jahresbeginn gedacht - plötzlich wieder dran an den Honigtöpfen. Und zwar nicht nur am vorzeitig (nach 56 Runden) rettenden Rang 10, sondern sorgar an Rang 8, der die Playoffs bedeuten würde. Bereits vor dem gestrigen Spiel gegen Kloten war klar, dass dieses Wochenende mit den Spielen gegen die Kloten Flyers und den HC Ambri-Piotta wegweisend sein könnte. Wären sämtliche Punkte bei den Gegnern gelandet, wären die Playoffs wohl wieder fast ein Ding der Unmöglichkeit und auch Rang 10 wieder weiter weg. Bei einem Vollerfolg auch in Ambri wären die Langnauer zu einem ganz heissen Kandidaten für die Ausmarchung unter den letzten Acht geworden. Die gestrige Runde verlief ganz nach dem Geschmack der Emmentaler. Sie bezwangen die Kloten Flyers, und Ambri tauchte in Genf. Somit war klar, das die Langnauer zumindest nicht schlechter aus dieser Doppelrunde herauskommen würden, als sie diese begonnen hatten. Einzig die Anzahl  Spiele, in welchen die Ziele erreicht werden müssen, haben um zwei abgenommen.

 

Dass nach 40 Minuten erst ein Tor gefallen war, ist der beidseitig miserablen Chancenverwertung zuzuschreiben. Wobei die Heimmannschaft - wie bereits erwähnt - deutlich die höhere Anzahl für sich reklamieren konnte. Dass Ambri zwar fast jedes Heimspiel optisch überlegen gestaltet und auch zu deutlich mehr Möglichkeiten kommt als eine Vielzahl der Gegner, ist ebenso bekannt wie die Tatsache, es es viel zu wenig daraus macht. Die Leidenschaft allein richtet es eben nicht immer. Oftmals fehlt eben schlicht das Talent. Doch an einem guten Tag - heute war für Ambri so einer - ist vieles möglich. Doch in den ersten beiden Dritteln war der herrliche Abschluss von Alexandre Giroux nach ebenso schönem Durchspiel mit Adam Hall in der 6. Minute der einzige Treffer. Das Tor fiel im Gegenzug nach einer von Sven Lindemann vergebenen, ausgezeichneten Möglichkeit auf der andern Seite. Dass Ivars Punnenovs im Langnauer Tor gut in Form ist, wissen wir. Er war erneut äusserst schierig zu überwinden und hielt seine Mannschaft bis zuletzt im Spiel. Aber häufig trafen die Leventiner schlicht und ergreifend den Kasten nicht und Punnenovs brauchte gar nicht einzugreifen. Doch auch die Langnauer hatten ihre Chancen. Dank der schlechten Chancenverwertung Ambris hätten die Boys von Coach Benoît Laporte auch diese Partie gewinnen können. Stellvertretend seien die Möglichkeiten von Chris DiDomenico in der 9. und Tobias Bucher nach einem Zuspiel von Kyle Wilson in der 10 Minute erwähnt. Oder auch der Ablenker von Claudio Moggi in der 13. Minute, als Sandro Zurkirchen in Ambris Tor nur dank blitzschneller Reaktion den Ausgleich verhindern kannte. Auch Zurkirchen präsentierte sich in prächtiger Form. Im Mittelabschnitt hatten vorerst die Langnauer mehr Spielanteile, sie machten jedoch wenig daraus. Die Wege zum gegnerischen Tor waren zu weit. Ab Spielmitte dominierten wieder die Platzherren, welche sich weiterhin Möglichkeit um Möglichkeit erarbeiteten und wenn immer möglich schossen, aber dabei keinen weiteren Erfolg verbuchen konnte.

 

 

 

HC Ambri-Piotta - SCL Tigers 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)

 

Valascia, Ambri, 5'122 Zuschauer. SR: Prugger/Stricker, Espinoza/Mauron. Tore: 6.Giroux (Hall) 1:0. 59. Lhotak (Lauper ins leere Tor) 2:0, Strafen: je 3-mal zwei Minuten.

 

HC Ambri-Piotta: Zurkirchen; Mäenpää, Berger; Birbaum, Fora; Zgraggen, Gautschi; Trunz; Monnet, Emmerton, Lhotak; Bianchi, Kamber, Grassi; Pestoni, Hall, Giroux; Lauper, Duca, Stucki; Bastl.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Müller, Koistinen; K. Lindemann, Weisskopf; A. Gerber, Zryd; Ronchetti, Gossweiler; Bucher, Wilson, Clark; Nüssli, C. Moggi, DiDomenico; S. Moggi, Albrecht, Wyss; Haas, Chiriaev, S. Lindemann.

 

Bemerkungen: Ambri ohne Chavaillaz, Fuchs, Sidler, Flückiger (alle verletzt), Nordlund (überzählig. SCL tigers ohne Stettler, Murray, Bärtschi, T. Gerber, Berger (alle verletzt), Gustafsson (krank), Hecquefeuille (überzählig). 37. Lattenschuss Emmerton. 38.41: Timeout SCL Tigers. SCL Tigers von 58.41 bis 58.58 ohne Torhüter. 60. Pfostenschuss Duca.