Zwei Tiger mit Nationalmannschafts-Aufgeboten:

Pesonen am Karjala-, Glauser am Deutschland-Cup

Der unerwartet gute Saisonstart der SCL Tigers schlägt sich nur mässig in den Nationalmannschafts-Aufgeboten nieder. Harri Pesonen spielt mit Finnland den Karjala-Cup, Andrea Glauser ist mit der Schweizer-Nati im Deutschland Cup engagiert.

News • • von Bruno Wüthrich

Ehre für zwei Spieler der SCL Tigers. Sie wurden von ihren Nationalmannschaften für Turniereinsätze nominiert.

Vom 8. bis zum 11. November findet in Helsinki das Weltklasse-Turnier um den Karjala-Cup mit Schweden, Russland Finnland und Tschechien statt. Die guten Leistungen von Harri Pesonen im Dress der Langnauer blieben auch Jukka Jalonen nicht verborgen. Der finnische Naticoach (Weltmeister mit Finnland 2011) bot neben Pesonen auch noch Lausannes Verteidiger Petteri Lindbohm und Biels Stürmer Toni Rajala auf.

In Helsinki nicht dabei ist die Schweizer Nati. Sie nimmt am Deutschland-Cup teil, der vom 8. bis zum 11. November in Krefeld stattfindet. Teilnehmer neben der Schweiz und Deutschland sind die Slowakei und eine russische Auswahl. Erstmals bei der Schweizer Nati mit dabei ist Andrea Glauser. Er ist der einzige Spieler mit Schweizer Lizenz, der von Nati-Coach Patrick Fischer zu diesem Turnier aufgeboten wurde.

In Turnieren, die im Herbst stattfinden, nutzen die Coachs der Nationalmannschaften jeweils dazu, Spieler mit Potential zu testen, die bisher noch in keinem Aufgebot standen, oder die es noch an keine Weltmeisterschaften geschafft haben. Hier werden also die WM-Helden von morgen an ihre Aufgaben heran geführt.

Dass offenbar nur ein Spieler aus dem Kader des momentanen Zweiten der National League das Potential zum Natispieler hat,zeigt uns einerseits, wie gut das System von Heinz Ehlers sein muss, dass er mit Spielern, welche die Verantwortlichen der Nationalmannschaft als nicht gut genug einschätzen, um es dereinst an in ein WM-Aufgebot zu schaffen, derart positive Resultate errzielen kann. Der HC Davos, derzeit im Kampf um die Playoffs ausser Rang und Traktanden und auch fernab von Leistungen, die ihn dazu qualifizieren würden, stellt in Fischers Aufgebot gleich vier Spieler. Einzelkönner mit viel Potential, welche offenbar Kult-Arno aus Davos nicht gleichermassen zu einem funktionierenden Ensemble zusammenfügen kann wie Heinz Ehlers seine Jungs in Langnau.

Es zeigt aber auch, was gesundes Selbstvertrauen bewirkken kann. Wer in der National League auflaufen darf, ist ein talentierter Spieler. Jeder hat Eishockey im Blut. Kein gänzlich untalentierter Spieler schafft es in die höchste schweizerische Spielklasse. Eishockey spielen können sie alle. Wenn auch nicht alle gleich gut.

Einmal mehr bestätigt sich aber, dass gute sportliche Leistungen und Winning-Spirit vor allem eines sind: Kopfsache. Die SCL Tigers haben sich mit ihrem guten Saisonstart die Basis erschaffen, welche weitere gute Leistungen und sogar Steigerungen möglich macht. Die mentale Verfassuung der Spieler ist nun so, dass es möglich ist, wesentlich bessere Leistungen abzurufen, als dies in früheren Saisons der Fall war. Es mag sogar zwischenzeitlich Niederlagen oder ungenügende Leistungen vertragen. Keine Mannschaft spielt über 50 Spiele stets auf dem gleichen Level. Auch dann nicht, wenn sie in Form ist.

Was aber nicht geht, sind Genügsamkeit, Überheblichkeit und das Unterschätzen von Gegnern. Schon oft war zu beobachten, dass gerade Mannschaften, die über eine gewisse Zeit über sich hinaus wuchsen, genau zu dem Zeitpunkt abstürzten, in denen sie erste Anzeichen von Selbstüberschätzung oder gar Überheblichkeit zeigten. Dies war bisher beim Team von Heinz Ehlers nicht der Fall. Zu vermuten ist, dass der strenge Heinz dies auch nicht zulassen würde. So gesehen kann der Höhenflug der SCL Tigers noch eine Zeitlang weiter gehen. Weshalb eigentlich nicht bis zum Ende der Saison?

 

Folgende Mannschaften stellen Spieler für Patrick Fischers Aufgebot: Genf-Servette (3), ZSC Lions (5), HC Davos (4), Hc Ambri (1), HC Lausanne (3), SCL Tigers (1), EHC Biel (3), EV Zug (3), Fribourg-Gottéron (2)

Der SC Bern, der HC Lugano und die Rapperswil-Jona Lakers stellen keine Spieler.