Berner Zeitung, Philipp Rindlisbacher

Reinhard gegen Langnau

Alex Reinhard, im April als Langnauer Trainer freigestellt, will gegen die SCL Tigers gerichtlich vorgehen. Offenbar geht es um mehrere Hunderttausend Franken.

Presse •

 

Noch 54 Sekunden hätten die SCL Tigers gegen die Rapperswil-Jona Lakers ohne Gegentor überstehen müssen, dann wäre der 3:2-Heimsieg Tatsache gewesen und der Ligaerhalt sichergestellt worden. Hätte, wenn und aber – Alex Reinhard dürfte in den vergangenen Monaten oft mit den Geschehnissen des 30. März gehadert haben. Der 39-Jährige stand damals bei den Langnauern als Trainer an der Bande; weil diese das Spiel verloren und darauf noch ärger ins Strudeln gerieten, wurde der von vielen geschätzte Reinhard nicht gefeiert, sondern während der Ligaqualifikation gegen Lausanne gefeuert.

Durch den Abstieg wurde sein Kontrakt, der noch bis Ende der Saison 2014/2015 gelaufen wäre, nichtig – bei den Tigers hatten sämtliche Arbeitsverträge von Spielern und Coaches nur in der höchsten Spielklasse Gültigkeit.

 

Reinhard sucht neuen Verein

Alex Reinhard jedoch sieht das anders. Dem Vernehmen nach hat er einen Anwalt eingeschaltet und die SCL Tigers eingeklagt, es dürfte um mehrere Hunderttausend Franken gehen. Reinhard mag sich dazu nicht äussern, dementiert den Sachverhalt jedoch nicht. Auch Peter Jakob, der Verwaltungsratspräsident der SCL Tigers, will zu Detailfragen keine Stellung nehmen. «Es ist ein hängiges Verfahren.»

 

Vor Gericht stehen die Parteien (noch) nicht, aussergerichtlich konnten sie sich aber offenbar nicht einigen. Reinhard, der viele Jahre für den Schweizer Eishockeyverband arbeitete und Diplomtrainer von Swiss Olympic ist, befindet sich auf der Suche nach einem neuen Verein.