SCL Tigers - EV Zug 3:4 (1:0, 0:2, 2:2)

Schade - mit etwas Glück wäre das ein Sieg geworden

In einem spannenden, schnellen und abwechlungsreichen Spiel unterlagen die SCL Tigers dem EV Zug mit 3:4. Dabei waren die Langnauer über weite Strecken des Spiels das bessere Team.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Ein erneut starker Tigerhüter: Ivars Punnenovs rettet in der 40. Minute vor Reto Suri. Sein Gegenüber Tobias Stephan musste bedeutend mehr Glück in Anspruch nehmen. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Es war erst das zweite Spiel in dieser Saison, das die Langnauer nach einer Führung im ersten Drittel noch vergeigten. Zum insgesamt erst achten Mal in 44 Spielen gestalteten die Tiger ein Startdrittel siegreich. Dies zeigt, wie wichtig die ersten 20 Minuten für die Emmentaler sind, und es erklärt auch, weshalb sie auf dem zweitletzten Platz liegen. Sie gewinnen es zu selten. Übrigens: Auch wenn die Langnauer das Startdrittel ausgeglichen gestalten, sind sie erfolgreich. Sie taten dies bisher 18 Mal. Elf Mal gewannen sie die Partie, nur sieben Mal verloren sie. Bitter bis desaströs sieht es allerdings aus, wenn Langnau mit einem Rückstand in die erste Pause geht. Auch dies war bisher 18 Mal der Fall. Nur gerade ein einziges Mal gewannen die Tiger das Spiel noch.

 

Auch heute war gut erkennbar, wie wichtig dieses Startdrittel für das Team von Coach Benoît Laporte ist. Ausgerechnet Sandro Moggi, der bisher für die nächste Saison noch nicht unter Vertrag genommen wurde und zudem lediglich als 13. Stürmer aufgeboten wurde, erzielte in der 12. Minute auf Zuspiel seines Zwillingsbruders Claudio die 1:0 - Führung, mit welcher die Langnauer das Startdrittel beendeten. Der Vorsprung war hoch verdient, denn die Einheimischen erspielten sich ein deutliches Plus an erstklassigen Torchancen. Der Eintore-Vorsprung war viel zu knapp, umso mehr, wenn man bis in die 22. Minute rechnet. Denn in der 17. Minute kassierte Marc Marchon eine Fünfminutenstrafe, welche die Tiger nicht nutzen konnten. Wahrscheinlich waren diese fünf Minuten die schwächsten der Langnauer in diesem Spiel, denn viel Kreatives brachten sie in dieser Phase nicht zustande. Dafür hiess es noch vor Spielmitte 1:2 für die Besucher. Dario Bürgler erzielte in der 26. Minute, als gerade eine Strafe gegen die Langnauer angezeigt war, den Ausgleich. Es war das einzige Mal, dass in dieser Partie eine Strafe gegen einen Tiger angezeigt werden musste. Ausgesprochen wurde sie danach natürlich nicht mehr. Und gut drei Minuten später schoss Lino Martschini die Gäste auf sehenswerte Weise erstmals in Führung. Dabei blieb es bis zur zweiten Pause, auch weil Lukas Haas in der 34. Minute nur die Latte traf, und Reto Suri allein vor Ivars Punnenovs an diesem scheiterte (40.).

 

Im Schlussdrittel rockte und rollte es gleich zu Beginn gewalteg. Die Tiger kamen entschlossen aus der Kabine und machten sofort Druck. Dann ein unglaublicher Bock von Tobias Stephan. Der EVZ-Hüter vertändelte hinter dem Tor den Puck, Anton Gustafsson bediente Kevin Clark, der keine Mühe hatte, das leere Tor zu treffen. Und lediglich gut eine Minute später wuchtete Evgeni Chiriaev den Puck nach ausgezeichneter Vorarbeit von Adrian Gerber über die Torlinie. Nur eben: Für einmal sollte es trotzdem nichts werden mit einem Sieg nach gewonnenem Startdrittel. Denn in der 45. und in der 50. Minute drehten Dominic Lammer und Pierre-Marc Bouchard das Spiel. Alle Aufholbemühungen nützten danach nichts mehr, auch wenn die Emmentaler noch über eine Minute ohne Torhüter spielten und sich Sekunden vor Schluss noch eine Grosschance erspielten. Chris DiDomenico konnte diese jedoch nicht nutzen.

 

Bereits nächste Woche bietet sich den SCL Tigers an gleicher Stätte die Möglichkeit zur Revanche. Näher liegt aber bestimmt das Spiel von morgen Abend in Biel.

 

SCL Tigers - EV Zug 3:4 (1:0, 0:2, 2:2)

 

Ilfishalle, 6'000 Zuschauer (ausverkauft). SR: Fischer/Stricker, Dumoulin/Esdpinoza. Tore: 12. S. Moggi (C. Moggi, Albrecht) 1:0. 26. Bürgler (Zangger, Strafe gegen Langnau angezeigt) 1:1. 29. Martschini (Suri) 1:2. 41. Clark (Gustafsson) 2:2. 42. Chiriaev (A. Gerber) 3:2. 45. Lammer (Immonen, Ramholt) 3:3. 50. Bouchard (Immonen, Matschini) 3:4. Strafen: 1-mal fünf Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe (Marc Marchon, hoher stock) gegen Zug.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Ronchetti; K. Lindemann, Weisswkopf; A. Gerber, Zryd; Müller; Nüssli, Wilson, DiDomenico; Wyss, Albrecht, C. Moggi; Bucher, Gustafsson, Clark; S. Lindemann, Chiriaev, Haas; S. Moggi.

 

EV Zug: Stephan; Sondell, Schlupf; Grossmann, Ramholt; Alatalo, Morant; Blaser, Erni; Suri, Holden, Martschini; Bouchard, Immonen, Lammer; Zangger, Peter, Bürgler; Senteler, Diem, Marchon.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Stettler, Berger, Murray, Bärtschi, T. Gerber (alle verletzt), Hecquefeuille, Gossweiler (beide überzählig). Zug ohne Lüthi, Thibaudeau, Sieber, Schnyder (alle verletzt), Bader (überzählig). 34. Lattenschuss Haas. 58.58 Timeout SCL Tigers. SCL Tigers ab 58.41 ohne Torhüter.