SCL Tigers - EHC Olten 4:2 (2:1, 1:1, 1:0)

Schwache Leistung reichte zum ungefährdeten Sieg

Gegen den einstigen Angstgegener EHC Olten reichte eine der schwächsten Saisonleistungen der Langnauer trotzdem zum ungefährdeten Erfolg. Doch am Samstag müssen sich die Langnauer deutlich steigern, wenn gegen den gleichen Gegner ein weiterer Sieg folgen soll.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

Simon Sterchi 4Schoss im ersten Drittel die 2:1 - Führung für die SCL Tigers: Simon Sterchi.

 

Was ist nur mit dem EHC Olten los. Der letztjährige soveräne Gewinner der Qualifikation ist derzeit nur ein Schatten seiner selbst. Gegen das Olten der letzten Saison hätte die gestrige Leistung der Langnauer nie und nimmer zum Sieg gereicht. Dass die einstigen Powermäuse derzeit nur noch Mäuse sind, belegt auch deren jüngte Ausbeute. Gerade mal zehn Punkte ergatterte sich der EHCO aus den letzten acht Partien. Derweil bauten die Langnauer ihre Serie von Spielen mit Punktgewinn auf siebzehn aus. Eine wahrlich beeindruckende Zahl.

 

Eigentlich war es ein Spiel, das die Oltner hätten gewinnen müssen. Sie gingen bereits in der ersten Minute per Shorthander (!!!) von Justin Feser in Führung. Sie überstanden ab der 17. Minute volle 120 Sekunden in doppelter Unterzahl, ohne dass die Tiger auch nur ein einziges Mal richtig gefährlich wurden. Auch im Mittelabschnitt erwischten sie die Langnauer wieder auf dem falschen Fuss. Diesmal war es Shayne Wiebe, der bereits nach wenigen Sekunden skorte. Es war der Ausgleich zum 2:2. Dazwischen wendeten Tom Gerber auf Zuspiele von Lukas Haas und Massimo Ronchetti (6.) und Simon Sterchi auf Pass von Alban Rexha vorerst vorübergehend das Blatt. Rexha spielte nach seinem Kreuzbandriss erst seine zweite Partie, schrieb dabei bereits seinen ersten Skorerpunkt.

 

Thomas Nüssli wurde wegen seines Rückens geschont. «In den Playoffs hätte er sicher gespielt», meinte Bengt-Ake Gustafsson zu seinem Fehlen. Mit Nüssli und nach dem Ausfall von Yves Müller gegen Ende des ersten Drittels fehlten den Langnauern zwei weitere wichtige Spieler für das Powerplay, welches prompt weitgehend harmlos war. Doch nach dem Shorthander bereits in der Startminute konnten die Tiger mit dem 3:2 Führungstreffer mit einem durch Tom Gerber abgelenkten Schuss von Martin Stettler (27.) diese Bilanz immerhin ausgelichen. Oltens Sami El Assaoui sass bei diesem Tor in der Kühlbox. In der 51. Minute gelang Topscorer Chris DiDomenico mit einer sehenswerten Verwertung eines Zuspiels von Miro Zryd für die definitive Entscheidung.

 

Erstaunlich ist, wie weit entfernt der EHC Olten trotz der weitgehend ungenügenden Leistung der Langnauer vom Sieg entfernt war. Die beiden schnellen Treffer zu Beginn des ersten und des zweiten Drittels blieben die einzige Ausbeute der Gäste an diesem Abend. «Wir spielten tatsächlich schlecht», resumierte Coach Gustafsson. «Doch bei uns stimmt die Basis und vor allem auch das Selbstvertrauen. Schön, dass wir auch diese Spiele gewinnen.» Gustafsson sah die Mäuse nicht so schlecht wie der Berichterstatter. «Olten lief gut und spielte intensiv. Wir müssen uns bis Samstag steigern, wenn wir gewinnen wollen.»

 

Nach sechs Niederlagen in Folge gegen diesen Gegner folgten für die SCL Tigers drei Siege. Der EHC Olten ist vom einstigen Angstgegner definitv zur normalen Mannschaft mutiert. Entscheidend werden jedoch erst die Playoffs sein. Bis dahin kann jeder Coach noch mehr oder weniger erfolgreich an der Formkurve seines Teams schrauben. Im Gegensatz zur letzten Saison, als der inzwischen entlassene Scott Beattie es schaffte, die Formkurve des EHCO auf die Playoffs hin abzuwürgen, kann es diesmal für die Oltner nur noch besser kommen. Doch auch die Tiger gewinnen derzeit, ohne in Form zu sein. Auch hier ist wiederum Steigerungspotential vorhanden.

 

 

SCL Tigers - EHC Olten 4:2 (2:1, 1:1, 1:0)

 

Ilfishalle, 4'673 Zuschauer. SR: Sereinig/Wirth, Gnemmi/Micheli. Tore: 1. Feser (Truttmann, Ausschluss Wüthrich) 0:1. 6. T. Gerber (Haas, Ronchetti) 1:1. 15. Sterchi (Rexha) 2:1. 21. Wiebe (Schwarzenbach, Ausschlüsse Wüst, DiDomenico) 1:1. 27. T. Gerber (Stettler, Bonnet Ausschluss El Assaoui) 3:2. 51. DiDomenico (Zryd, Stettler) 4:2. Strafen: 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 9-mal zwei Minuten gegen Olten.

 

SCL Tigers: Crocce; Müller, Stettler; K. Lindemann, Zryd; Ronchetti, Bonnet; Currit; T. Gerber, DiDomenico, Haas; S. Lindemann, C. Moggi, Bucher; Rexha, A. Gerber, Sterchi; Wyss, Albrecht, Schlapbach; Bandiera.

 

EHC Olten: Bäumle; Aeschlimann, El Assaoui; Bagnoud, Schnyder; Meister, Parati; Truttmann, Feser, Schwarzenbach; Wüst, Studer, Schneuwly; Ruhnke, Wiebe, Brunner; Lüthi, weber, Wüthrich.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Hecquefeuille, Nüssli, Gustafsson, S. Moggi, Bärtschi, Rüegg (alle verletzt), Haberstich (U18). Olten ohne Schild, Marolf, Leone, Rampazzo, Pargätzi, Ganz, Hirt, Ulmer, Burki. 56.48: Timeout EHC Olten.