SCL Tigers erneut im Playoff-Final

War wie sein Gegenüber Marc Eichmann oft im Mittelpunkt des Geschehens: Tiger-Hüter Damiano Ciacio. (Bild: Susanne Bärtschi)

Zuallererst Gratulation an den SC Langenthal. Das faire Aufbäumen im vierten Spiel nach drei mehr oder weniger verpatzten Partien ist aller Ehren wert. Die Oberaargauer stellten sich heute den SCL Tigers als gleichwertiger Gegner entgegen und hätten mit etwas mehr Glück den Sieg ebenfalls erringen können. Vor allem im Mitteldrittel, welches als einziger Spielabschnitt der ganzen Serie zu ihren Gunsten ausging, waren sie die bessere Mannschaft. Dass es letztendlich nicht doch zu einem Sieg reichte, lag daran, dass sie nach dem erneuten Führungstreffer der Langnauer durch Tom Gerber in der 52. Minute nicht mehr zusetzen konnten. Von da weg hatten die Tiger noch einige hochkarätige Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden. Insbesondere Sven Lindemann in der 55. und Lukas Haas in der 57. Minute brachten die Scheibe trotz aussichtsreichster Lage nicht an Langenthal-Hüter Marc Eichmann vorbei. Doch sie liessen im eigenen Drittel auch nichts mehr zu, und so verabschiedeten sich die Langenthaler in die Ferien, derweil die Saison für die SCL Tigers noch weiter geht.

Finale, Finale o o o ohhh

Doch nun zu den SCL Tigers. Wer hätte vor der Serie gegen den SC Langenthal gedacht, dass die Langnauer in lediglich vier Spielen diesen Playoff-Halbfinal für sich entscheiden würden? Wer hätte zuvor gedacht, dass dabei das Stängeli vom 13. Januar gerächt werden könnte, und dass diese Korrektur mit einem 9:4 - Sieg in Langenthal bestätigt würde? Dass dies gelang, und dass die Tiger auch in hektischen und rauen Phasen stets den Überblick behielten, und danach auch die Partien für sich entschieden, in denen es nicht mehr rumpelte, sondern wo Eishockey gespielt wurde, ist aller Ehren wert. Zugegeben: In diesem vierten Spiel liessen sie den Gegner mehr als gewünscht ins Spiel kommen. Noch im ersten Drittel machte es den Eindruck, als würden die Oberaargauer den Langnauern erneut wenig entgegen zu setzen haben. 14 Schüsse feuerten die Emmetnaler auf das Langenthaler-Gehäuse ab, lediglich 7 mal musste Damiano Ciaccio eingreifen. Bzw. hätte eingreifen müssen, denn in der 6. Minute liess er sich bei Powerplay Langenthal von einem Schuss von der blauen Linie, abgegeben von Marco Schüpbach überraschen. Es war der Ausgleichtreffer zum 1:1, nachdem Sandro Moggi in der 3. Minute aus spitzem Winkel den Führungstreffer markierte. Doch in der 12. Minute nutzten auch die Tiger eine Überzahlsituation. Marc Eichmann wehrte einen Schuss von Yves Müller auf den Stock von Topscorer Chris DiDomenico ab, der sich nicht zwei mal bitten liess.

Als zu Beginn des zweiten Drittels auch Kévin Hecquefeuille mit einem Schuss von der blauen Linie eine Powerplay-Situation zugunsten seiner Mannschaft nutzte, schien die Vorentscheidung gefallen. Doch «wir liessen den Gegner unnötigerweise wieder ins Spiel kommen». ärgerte sich Sven Lindemann nach der gewonnenen Serie verständlicherweise nicht allzu sehr. Doch er weiss, dass sich die Langnauer derartiges im Final nicht erlauben dürfen. «Wir haben gegen Langenthal zwar viele Tore geschossen, aber wir haben auch recht viele erhalten. Dies müssen wir verbessern.» Die Langenthaler glichen mit drei Treffern das Spiel bis zur 33 Minute aus, hielten bis zur 51. Minute nicht nur das Resultat, sondern hätten auch in Führung gehen können. Sie profitierten dabei vom kuriosen 2:3 Anschlusstreffer in der 24. Minute. Vincenzo Küng gab dem Puck von der verlängerten Torlinie aus eine Chance, und die Scheibe nutzte sie, indem sie Damiano Ciaccio irgendwie zwischen Pfosten und Körper über die Linie rutschte. Dass es nach 40 Minuten unetnschieden stand, war jedoch für beide Seiten verdient und lag nicht allein an diesem Tor.

Weiterer kurioser Treffer zur Entscheidung

Dass sich die Langnauer bezüglich kurioser Treffer nicht beklagen können, beweist Tom Gerbers Treffer in der 52. Minute zur Entscheidung. Via Körpermitte drückte er einen Schuss von Thomas Nüssli irgendwie über die Torlinie. Erstaunlicherweise waren die Langenthaler daraufhin zu keiner Reaktion mehr fähig. Die SCL Tigers, welche sich im Schlussdrittel gegenüber den zweiten zwanzig Minuten wieder steigerten, brachten den knappen Vorsprung ohne grössere Probleme über die Zeit.

FANTIGER und die Fans gratulieren den SCL Tigers zur tollen und niederlagenfreien Finalqualifikation. Wir wünschen uns allen im weiteren Verlauf dieser Saison viel Erfolg. In diesem Frühjahr ist vieles, und vielleicht sogar alles möglich.

SC Langenthal - SCL Tigers 4:5 (1:2, 3:2, 0:1)

Schoren Langenthal, 4'319 Zuschauer. SR: Clément/DiPietro, Gnemmi/Micheli. Tore: 3. S. Moggi (K. Lindemann, A. Gerber) 0:1. 6. Sc hüpbach (Pienitz, Tschannen, Ausschluss Bonnet) 1:1. 12. DiDomenico (Müller, Bonnet, Ausschluss Kelly 1:2. 22. Hecquefeuille (C. Moggi, Ausschluss Pienitz) 1:3. 24. V. Küng 2:3. 26. S. Lindemann, Haas, Ronchetti) 2:4. 31. M. Küng (Fröhlicher, Füglister, Ausschlüsse Wyss, Kelly) 3:4. 33. Füglister (Tschannen, Strafe angezeigt) 4:4. 52. T. Gerber (Nüssli, DiDomenico) 4:5. Strafen: je 6-mal zwei Minuten.

SC Langenthal: Eichmann; Schüpbach, Pienitz; Collenberg, M. Küng; Lüssy, Minder; Welti; Tschannen, Campbell, Kelly; Fröhlicher, Füglister, Carbis; Arnold, Gemperli, Triulzi; Hess, V. Küng, Ranov;

SCL Tigers: Ciaccio; K. Lindemann, Hecquefeuille; Müller, Bärtschi; Bonnet, Ronchetti; Zryd; Bucher, DiDomenico, Nüssli; S. Lindemann, C. Moggi, Haas; S. Moggi, A. Gerber, Sterchi; Wyss, Albrecht, Rexha, T. Gerber. Schlapbach

Bemerkungen: Langenthal ohne Schefer, Schäublin (beide verletzt), Kämpf, Hobi (beide krank). SCL Tigers ohne Gustafsson, Stettler, Albrecht (alle krank), Croce, Tremblay, Lakos, Rüegg (alle überzählig). 58.32: Timeout Langenthal. Kangenthal ab 58.32 ohne Torhüter