Lausanne HC - SCL Tigers 3:2 (2:0, 0:2, 1:0)

SCL Tigers erneut ohne Jagdglück gegen Lausanne

Knappe Niederlage und erneut keine Punkte für die SCL Tigers gegen den HC Lausanne. Doch die Langnauer haben begriffen, wie der Löwe erlegt werden könnte.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Mittendrin statt nur dabei: FANTIGER-Fotografin Susanne Bärtschi.

 

Leider passierte Miro Zryd in der 46. Minute dieser Fehler, der zum 2:3 für die Lausanner und damit in die erneute Niederlage der Langnauer gegen den HCL führte. Hinter dem eigenen Tor in Scheibenbesitz, wurde Zryd von Niklas Danielsson gestört. Die Scheibe gelangte zum mutterseelenallein vor Damiano Ciacco postierte Dustin Jeffrey, der sich - aus Langnauer Sicht leider - nicht zwei Mal bitten liess. Der Sieg der Lausanner war zweifellos nicht unverdient, aber eben auch nicht zwingend. Denn diesmal waren die Emmentaler nahe am Erfolg und hielten dem in anderen Partien zwischen diesen beiden Mannschaften oft klar überlegenen Gegner mehr als nur Paroli. Ja, sie kehrten sogar nach einem 0:2 Rückstand wieder zurück. Die auffälligste und stärkste Linie war diesmal klar die vierte mit Alexei Dostoinov, Evgeni Chiriaev und Roland Gerber, gefolgt von der dritten.

 

Die Langnauer hatten, nachdem der erste Schock des erneuten Rückstandes verdaut und weitere Möglichkeiten der Lausanner abgewehrt waren, dann selbst noch mehrere hochklassige Möglichkeiten, dem Spiel noch eine Wende zu geben oder zumindest den Ausgleich zu schaffen. Es gelang jedoch nicht.

 

Leider nicht der Puck, sondern «nur» Chris DiDomenico landete hier im Tor der Lausanner. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Weidmanns heil sagt man dem Jäger und wünscht ihm damit, dass ihm auf der Jagd nach Wildtieren das Glück beschieden sei. Die SCL Tigers befinden sich wie alle ihre Gegner in jedem Spiel auf der Jagd nach Punkten. Ausgerechnet gegen ihren heutigen Gegner, den HC Lausanne war ihnen in der bisherigen Saison noch überhaupt kein Jagdglück beschieden. Dabei waren aber auch Partien, da wäre es schlicht und ergreifend nicht gerecht gewesen, wenn die Tiger so viel Glück gehabt hätten, sie zu gewinnen. Zu überlegen waren die Lausanner. Oder auf den Punkt gebracht: Der HC Lausanne liegt den SCL Tigers einfach nicht.

 

So wie hier Langnaus Topscorer Rob Schremp agierten die SCL Tigers erst ab dem zweiten Drittel entschlossener. Bild: Susanne Bärtschi

 

Dies war heute über den Grossteil des Spiels anders. Zwar starteten beide Teams so wie bisher immer in die Partie. Lausanne kam wie die Feuerwehr, die SCL Tigers hatten alle Hände voll zu tun. Folgerichtig lagen die Emmentaler dann auch nach 20 Minuten mit 0:2 im Rückstand. In der 6. Minute kehrte Eero Elo gerade von der Strafbank zurück, auf welcher Ville Koistinen noch sass, - die SCL Tigers hatten also gerade eine 30 Sekunden dauernde  doppelte Unterzahlsituation überstanden, - der von der Kühlbox zurück kehrende wollte sich des scheibenführenden Dustin Jeffrey annehmen, kam jedoch zu spät, bzw. rannte hinterher und konnte Lausannes Topscorer nicht am Skoren hindern. 0:1. In der 19. Minute schepperte es dann noch ein zweites Mal. Erneut waren die Tiger in Unterzahl. Nicklas Danielsson traf zuerst die Latte, der Puck konnte von der Langnauer Defensive nicht weg gearbeitet werden, und somit durfte es Yannick Herren zwei mal versuchen. Ein mal zuviel. Ausbau der Führung zum 0:2. Alles nahm seinen gewohnten Gang. So schien es zumindest.

 

Doch der Tiger besann sich. Ab dem zweiten Drittel wurde zwar nicht sofort, aber zumindest allmählich alles anders. Allen voran die vierte Linie - die Akteure sind weiter oben bereits erwähnt - setzte die Heimmannschaft zuweilen sehr stark unter Druck. Dabei bediente sie sich einer Taktik, die sonst eher diejenige ihres Gegners ist. Auch im offensiven Drittel mit allen Mitteln den Gegner am Aufbau hindern, die Scheibe bereits da zurück gewinnen, den Gegner auch in Puckbesitz nicht aus dessen eigenem Drittel lassen. Und die Tiger waren damit erfolgreich. Der Anschlusstreffer zum 1:2 war genau so ein Tor der Marke «nicht aufgeben». Alexei Dostoinov war es schliesslich, der die Scheibe in der 31. Minute über die Linie murkste. Und gut vier Minuten später lancierte Raphael Kuonen einen Konter, bediente den aufgerückten Verteidiger Dan Weisskopf, der dem erneut überragend spielenden Cristobal Huet im Lausanne-Tor keine Chance liess und eiskalt ausglich.

 

Fazit: Nach dieser erneuten Niederlage zu sagen, Langnau könne gegen Lausanne einfach nicht gewinnen, wäre - und das ist neu - falsch. Zwar gewannen die Langnauer gegen die Waadtländer keinen einzigen Punkt, und wenn es nicht zu einer Playoffserie gegen den LHC kommt, war es das für diese Saison. Denn in der Qualifikation sind alle vier Partien dieser beiden Teams bereits ausgetragen. Aber in dieser letzten, der heutigen Begegnung haben die Langnauer gezeigt, dass sie einen Weg gefunden haben könnten, die Punktejagd auch gegen Lausanne glücklich und erfolgreich zu gestalten. Die für die Playoffs oder für den möglichst raschen Ligaerhalt notwendigen Punkte müssen die Tiger jedoch gegen andere Gegner gewinnen.

 

Lausanne HC - SCL Tigers 3:2 (2:0, 0:2, 1:0)

 

Mallay, Prilly, 7'123 Zuschauer. SR: Staudenmann/Wehrli, Borga/Gurtner. Tore: 6. Jeffrey (Ausschluss Koistinen) 1:0. 19. Herren (Ausschluss Müller) 2:0. 31. Dostoinov 2:1. 35. Weisskopf (Kuonen) 2:2. 46. Jeffrey 3:2. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen Lausanne, 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

Lausanne HC: Huet; Junland, Borlat; Genazzi, Trutmann; Fischer, Gobbi; Nodari, Schlelling; Pesonen, Froidevaux, Walsky; Ryser, Jeffrey, Danielsson; Herren, Miéville, Deruns; Augsburger, Kneubuehler, Antonietti.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Seydoux; Randegger, Stettler; Zryd, Weisskopf; Müller; Moggi, Schremp, elo; Nüssli, Albrecht, DiDomenico;Lindemann, P. Berger, Kuonen. Dostoinov, Chiriaev, R. Gerber.

 

Bemerkungen: Lausanne ohne Ritz, Lardi, In-Albon, Savary, Conz, Ledin. SCL Tigers ohne Haas, Blaser (verletzt), N. Berger (krank), A. Gerber (überzählig). 9. Pfostenschuss Moggi. 28. Lattenschuss Junland. 57.13: Timeout Lausanne.