Nach verschlafenem Start:

SCL Tigers erreichen den Halbfinal im Swiss Eishockey Cup

Jetzt fängt der Cup für die SCL tigers interessant zu werden. Nach einem schlechten Startdrittel (Einstellung?) steigern sich die Langnauer kontinuierlich und erreichen gegen Genf-Servette verdient den Halbfinal.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Vor allem im Startdrittel spielten die Langnauer nachlässig und kamen durch eigene Fehler immer wieder in Bedrängnis. Bild: Bruno Wüthrich.

 

Die SCL Tigers gewannen dieses Spiel, weil sie ab dem zweiten Drittel das bessere Team waren und weil sie die Strafen der Genfer gnadenlos ausnützten. Zwar kassierten die Langnauer bei der ersten gegnerischen Strafe gleich einen Shorthander, aber bei den restlichen fünf Ausschlüssen skorten sei gleich vier Mal. Interessant auch, dass Langnaus Verteidiger, welche in dieser Saison meistens einen ausgezeichneten Job machen, aber nur selten als Torschützen glänzen, heute gleich für drei Tore verantwortlich zeigten.

 

Irgendwie wollte den Emmentalern der Einstieg in diese Partie nicht so richtig gelingen. In den ersten zwanzig Minuten schlichen sich zahlreiche kleine Fehler ein, und insgesamt wirkte die Mannschaft uninspiriert und fast schon lustlos. Bezeichnend die zwei Gegentreffer, um welche die Langnauer geradezu zu betteln schienen. Beim 0:1 durch Tommy Wingels agierten die Tiger beim Bestreben, die Scheibe aus dem eigenen Drittel zu bringen, gleich mehrmals zu unetschlossen. Beim 0:2, das die Einheimischen in Überzahl kassierten, konnten sich zwei Genfer in aller Ruhe aussuchen, wer den Treffer nun schiessen soll. Schliesslich war es Daniel Rubin, der einnetzte. Die Führung der Genfer nach den ersten 20 Minuten war absolut verdient, denn sie kamen auch noch zu weiteren Möglichkeiten. Die einzige gute Chance, zu welcher die Tiger in diesem Abschnitt kamen, vergab in der 19. Minute Raphael Kuonen.

Verändertes Spiel ab der 21. Minute

Doch die Mannschaft fing sich. Hilfreich war, dass Harri Pesonen in der 24. Minute eine Strafe gegen John Fritsche kurz vor deren Ablauf zum Anschlusstreffer nutzen konnte. Zwar stellte Tim Bozon in der 29. Minute den alten Abstand wieder her, aber die Langnauer waren nun im Spiel. Noch einmal mussten sie die Genfer nach dem neuerlichen Anschlusstreffer (33. Larry Leeger) die Genfer auf zwei Tore davon ziehen lassen (34. Eliot Antonietti mit einem präzisen Schuss nach einem Bully). Doch danach war Schluss mit lustig. Die Langnauer nutzten drei gegnerische Ausschlüsse, um das Spiel noch zu ihren Gunsten zu drehen. Für die Tore zeichneten Andrea Glauser (37.) noch im Mitteldrittel, sowie Mikael Johansson (49.) und Anthoy Huguenin (55.) verantwortlich.

Jeder Sieg ist gesund für eine Mannschaft. Gerade als die SCL Tigers etwas ins Stolpern zu geraten drohten, wendeten sie die schwierige Phase mit Siegen gegen die Rapperswil-Jona Lakers, den SC Bern und jetzt im Cup gegen Servette wieder zum Guten. Wir haben in Langnau schon Saisons erlebt, in denen jetzt Krise herrschen würde. Davon sind wir in Langnau derzeit weit entfernt.

 

SCL Tigers - Genève-Servette HC 5:4 (0:2, 3:2, 2:0)

Ilfishalle, 5'074 Zuschauer. SR: Massy/Eichmann, Kovacs/Wolf. Tore: 7. Wingels (Richard, Jacquemet) 0:1. 12. Rubin (Douay, Teamstrafe Servette!) 0:2. 24. Pesonen (P. Berger, Johansson, Ausschluss Fritsche) 1:2. 29. Bozon (Skille) 1:3. 33. Leeger (Diem, Glauser) 2:3. 34. Antonietti (Richard) 2:4. 37. Glauser (Johansson, Elo, Ausschluss Rubin) 3:4. 49. Johansson (Glauser, Ausschluss Mercier) 4:4. 55. Huguenin (Neukom, Ausschluss Rubin) 5:4. Strafen: 1-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 6-mal zwei Minuten gegen Servette.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Kindschi; Neukom, DiDomenico, Elo; Pesonen, Johansson, Kuonen; Dostoinov, P. Berger, Rüegsegger; Randegger, Diem, Gerber; Melnalksnis.

Servette: Mayer; Mercier, Völlmin; Kast, Vukovic; Bezina, Jacquemet; Riat, Antonietti; Winnik, Richard, Wingels; Bozon, Rubin Skille; Douay, Romy, Wick; Kyparissis, Maillard, Fritsche.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Gagnon, Gustafsson, Blaser, N. Berger, Nüssli, Peter (alle verletzt). Servette ohne Tömmernes, Bouma, Fransson, Descloux, Almond, Rod (alle verletzt), Berthon (gesperrt). Servette ab 57.30 ohne Torhüter.