Fehlstart korrigiert:

SCL Tigers feiern ersten Saisonsieg gegen Gottéron

In einem engen Spiel rangen die SCL Tigers den HC Fribourg-Gottéron mit 3:2 nieder. Dabei entschied ein Shorthander das Spiel. Dieser Sieg ist umso erstaunlicher, als dass die Leistungsträger der Langnauer noch nicht in Form zu sein scheinen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Stand öfters im Mittelpunkt des Geschehens: Langnaus Hüter Ivars Punnenovs. Bild: Bruno Wüthrich

 

Solche Fehlentscheide können ein Spiel entscheiden. Aber das Spiel wurde nicht wegen, sondern trotz eines - man darf ruhig sagen - krassen Fehlentscheides zugunsten der Langnauer entschieden. Was war geschehen? In der 52. Minute verlor Samuel Erni im Zweikampf vor dem eigenen Tor seinen Helm. Sofort und gemäss Reglement brach der Langnauer das Unterfangen Verteidigung ab und eilte Richtung Spielrbank. Trotzdem unterbrachen die Schiedsrichter die Partie und bestraften Erni wegen unkorrekter Ausrüstung mit einer Zweiminuten-Strafe. Die Partie stand zu diesem Zeitpunkt 2:2 Unentschieden und war auf des Messers Scheide. Doch Nolan Diem und Ben Maxwell enteilten der Fribourger Hintermannschaft und fuhren einen Konter, wobei Diem das gegnerische Tor umkurvte, den Kanadier bediente, und dieser das schmale, kleine Loch zwischen Reto Berras Schulter und dem näheren Toreck fand und zum 3:2 Schlussstand einnetzte (53.). Es war die Entscheidung in einem Spiel, bei dem die Führung zwei Mal wechselte, und bei dem die Emmentaler über viel mehr Energie verfügten als noch beim Startspiel gegen Servette, das sie wohl wegen einer zuvor durchgestandenen Magenverstimmung noch nicht ganz im Vollbesitz ihrer Kräfte in Angriff nehmen mussten.

Doch das wahre Langnau haben wir auch in der heutigen Partie noch nicht gesehen. Doch genau dies lässt uns für den Verlauf der Saison hoffen. Denn die Emmentaler gewannen das Spiel, obwohl die Leistungsträger noch nicht brillierten und teilweise noch ziemlich weit von ihrer Bestform entfernt scheinen. Coach Heinz Ehlers liess bereits im zweiten Spiel seinen Teamleader Chris DiDomenico pausieren. Der Kanadier hatte, wie einige seiner Teamkameraden, im Spiel gegen Servette nicht annähernd an seine üblichen Leistungen anknüpfen können, war mit einen Penalty an sich selbst gescheitert und wurde selbst zwei Mal auf die Strafbank geschickt. Im heutigen Spiel wurde er durch Aaron Gagnon ersetzt, der zumindest defensiv gewohnt zuverlässig agierte. Robbie Earl zeigte mehrere Male, dass er ein sehr gefährlicher Stürmer ist. Aber er agierte im Abschluss glücklos, traf im zweiten Spiel der Saison bereits zum zweiten Mal den Pfosten und bleibt weiterhin ohne Skorerpunkt. Und auch Harri Pesonen und Captain Pascal Berger konnten noch nicht brillieren.

Doch wie konnten die Langnauer trotzdem gewinnen? Sie gewannen die Partie, weil sie sich in deren Verlauf vor allem defensiv kontinuierlich steigerten und über die nötige Energie verfügten, dem Ansturm von Gottéron standzuhalten. Und sie gewannen auch, weil Torhüter Ivars Punnenovs der gewohnt starke Rückhalt war, wie wir dies von ihm und seinem Torhüterkollegen Damiano Ciaccio inzwischen gewohnt sind. Kann Punnenovs diese Form erneut konservieren, gehört er unbestritten zu den besten Hütern der Liga. Kollege Ciaccio belegte bei den Hockey-Awards der letzten Saison bei den Torhütern den zweiten Rang. Die Langnauer sind im Tor wahrlich fürstlich bedient.

Dieser Sieg ist besonders wichtig. Wenn auch die magere Leistung vom vergangenen Freitag erklärt werden kann, so schien sie doch die Mannschaft auch heute noch einige Zeit zu verunsichern. Die Tiger fanden aber über den Kampf des ganzen Teams zum Sieg. Und dies ist aller Ehren wert. Am kommenden Wochenende folgen die Partien gegen den grossen Meisterschaftsfavoriten EV Zug und gegen den aktuellen Tabellenführer EHC Biel, der allerdings heute sein Heimspiel gegen die überraschenden Rapperswil-Jona Lakers verlor. Wenn auch Langnaus Leistungsträger zu besserer Form finden, liegen für die Tiger bei einer ähnlichen kämpferischen Leistung wieder Punkte drin. 

 

SCL Tigers - HC Fribourg-Gottéron 3:2 (1:2, 1:0, 1:0)

Ilfishalle, 5'335 Zuschauer. SR: Stricker/Hebeisen, Fuchs/Schlegel. Tore: 10. Gagnon (Dostoinov) 1:0. 17. Brodin (Gunderson, Stalberg, Ausschluss Dostoinov) 1:1. 20. Abplanalp (Bykov, Sprunger) 1:2. 40. Pesonen (Ausschluss Schmid) 2:2. 53. Maxwell (Diem, Ausschluss Erni!) 3:2. Strafen: 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers. 6-mal zwei Minuten gegen Gottéron.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Glauser;, Lardi, Erni; Blaser, Schilt; Huguenin, Cadonau; Pesonen, Maxwell, J. Schmutz; Neukom, Earl, Berger; Dostoinov, Gagnon, Rüegsegger; Sturny, Diem, Kuonen.

Gottéron: Berra; Chavaillaz, Gunderson; Furrer, Schneeberger; Stalder, Abplanalp; Marti; Stalberg, Desharnais, Rossi; Marchon, Bykov, Sprunger; Lhotak, Walser, Brodin; Schmid, F. Schmutz, Vauclair; Mottet.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne In-Albon (verletzt), DiDomenico (überzählig), Melnalksnis, Grossniklaus, Bircher, Andersons (alle Farmteam). Gottéron ohne Forrer (verletzt), Kamerzin (überzählig), Lauper (Farmteam). 21. Pfostenschuss Earl. 59.40: Timeout Gottéron. Gottéron ab 57.55 ohne Torhüter.