Trotz Engagement von DiDo am Spengler Cup

SCL Tigers lassen Shinnimin ziehen

Die Meldung dürfte keine hohen Wellen werfen. Die SCL Tigers und Brendan Shinnimin trennen sich. Der Kanadier spielte nur 12 von 32 Partien, buchte jedoch dabei 9 Punkte. Derweil «darf» Chris DiDomenico an den Spengler Cup.

News • • von Bruno Wüthrich

Brendan Shinnimin. Bild: Bruno Wüthrich

Nach dem Zuzug von Eero Elo war Brendan Shinnimin nur noch Ausländer Nr. 5 und spielte nur, wenn Coach Heinz Ehlers einen der gesetzten vier schonte. Doch Shinnimin bewies in diesen Partien zumindest im Ansatz, dass er durchaus eine Variante sein könnte. Zwar verfügen die Tiger in Rob Schremp, Eero Elo und Ville Koistinen über drei vergleichsweise gute Ausländer. Doch der frühere Leitwolf Chris DiDomenico kommt in dieser Saison nicht ganz auf sein gewohntes Niveau. Oder müsste man sagen, nicht auf sein vor dem Spengler Cup gewohntes Niveau?

Denn wenn immer DiDo bisher an den Marketinganlass in den Bündner Bergen durfte, kam er nicht als der zurück, als der er gegangen war. Bisher war es so, dass er vor der Altjahrswoche jeweils gut bis blendend in Form war. Aber er kam nicht in dieser Form zurück und hatte jeweils lange, bis er wieder einigermassen an die zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen konnte. In dieser Saison sind die Vorzeichen insofern etwas anders, als dass DiDomenico nicht die dominierende Rolle spielt wie in früheren Jahren zur selben Zeit. Ob dies daran liegt, dass Rob Schremp und Eero Elo die besseren Skorerwerte aufweisen?

Sportchef Jörg Reber hat seinen Ausländern gesagt, dass er es nicht gerne sehe, wenn sie am Spengler Cup antreten. «Doch ich kann ihnen, und vor allem Chris DiDomenico diesen Einsatz nicht verbieten. Für DiDo ist dies ein Nationalmannschaftaufgebot.» Der Kanadier hat entschieden, diesem Aufgebot Folge zu leisten. Rob Schremp, Eero Elo und Ville Koistinen verzichten auf einen Einsatz in Davos.

Nun dürfen ja die Langnauer darauf hoffen, dass sich bei DiDomenico erneut die Form ändert. Diesmal könnte sie sich ja zum Guten ändern. Jörg Reber sieht seinen Schützling allerdings nicht so schlecht. «Er hat vor allem gestern in Lausanne ein paar gute Scheiben aufgelegt, die andere eigentlich hätten verwerten müssen.» Recht hat er, aber eben: ganz so unwiderstehlich wie in früheren Jahren ist DiDo derzeit nicht. Da gibt es Luft nach oben.

Doch was ist, wenn die Form von DiDomenico erneut einbricht? Diesmal sogar von einem etwas tieferen Level? Nach Brendan Shinnimins Abgang (er hat mit 0,75 Punkten pro Spiel fast den gleichen Wert wie DiDo mit 0,77) in die KHL haben die Langnauer wieder nur noch vier Ausländer. Sie können bei Verletzungen oder bei Formbaissen kurzfristig nicht reagieren, vor allem dann nicht, wenn ein neuer Ausländer eine gewisse Qualität haben soll. Die berühmte Rolex vom Wühltisch ist selbst im Ausverkauf eher selten. Immerhin: DiDo war 2013 selbst eine solche Rolex. Und mit Eero Elo hat Jörg Reber ebenfalls ein gutes Händchen bewiesen.

Die Trennung von Brendan Shinnimin erfolgte auf dessen eigenen Wunsch und ohne Kostenfolge für die SCL Tigers. «Brendan war mit seiner Situation nicht mehr zufrieden, und wurde bei uns vorstellig», führte der Tigers-Sportchef aus. Brendan sei jetzt 26-jährig und wolle spielen, um sich weiter zu entwickeln. Deshalb habe er um die Auflösung des Vertrages gebeten. «Wir wollten ihm keine Steine in den Weg legen.» Ein neuer Arbeitgeber war ja bereits in Sicht.