Trotz Niederlage nach Penaltys in Biel:

SCL Tigers marschieren weiter Richtung Playoffs

Niederlage nach Penaltys der SCL Tigers in Biel. Beide Mannschaften hatten zuvor genügend Gelegenheit, das Spiel zu entscheiden. Der Erfolg der Seeländer ist nicht gestohlen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Hier erzielt Eero elo den 1:1 - Ausgleich. In Unerzahl deiner Mannschaft enteilt er der Bieler Hintermannschaft und skort eiskalt. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Im Rennen um die Playoffs ist jeder Punkt wichtig. Derzeit verteilt vor allem der EV Zug grosszügig Geschenke an Klubs, welche noch im Rennen um die Playoffs sind. Doch so lange die Langnauer fleissig punkten, - auch wenn es, wie heute, nur ein Punkt ist, braucht man sich im Emmental keine sorge um die Playoff-Qualifikation zu machen. Nur so nebenbei sichern sich die Tiger mit diesem Punkt definitiv den Ligaerhalt. Der Vorsprung auf den HC Davos ist zu gross, als dass dieser von den Bündnern bis zum Playout-final noch aufgeholt werden könnte.

Das Spiel war ein Wechselbad der Gefühle. Zwei Mal wechselte die Führung. Eero Elo glich in der 8. Minute bei Unterzahl seiner Mannschaft die Bieler Führung wieder aus. Marc Antoine Pouliot fing zuvor in der Zone der Langnauer einen von Federico Lardi für Aaron Gagnon gedachten Pass ab und bezwang Damiano Ciaccio dank einer akrobatischen Einlage (4.). Im Mitteldrittel waren es dann die Gäste, die in Führung gingen. Bei einem schnellen Konter bediente Andrea Glauser seinen Teamkollegen Anton Gustafsson. Dieser nützte die Unsortiertheit der Bieler gnadenlos aus. Doch Mathieu Tschantré glich kurz darauf in Überzahl wieder aus. Schade: die Strafe, die zu diesem Treffer führte, wurde in einer Druckphase der Langnauer ausgesprochen. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der nächste Tiger-Treffer fallen würde. Im Schlussdrittel waren dann die Geschehnisse wieder anders rum: Biels topscorer Toni Rajala bediente seinen Teamkollegen Rjan sataric mit einem tollen Pass, der die ganze Langnauer Abwehr aushebelte. Damiano Ciaccio hatte keine Chance. Doch lediglich 69 Sekunden später lenkte Pascal Berger einen Schuss von Anthony Huguenin zum erneuten Ausgleich ab. Beide Teams gewährten ihrem Gegner immer wieder grosszügig Torchancen, wobei vor allem die Langnauer für einmal mit Gastgeschenken nicht geizten. Coach Heinz ehlers dürfte mit seinen Jungs in dieser Hinsicht nicht ganz zufrieden gewesen sein. Aber wirklich nur in dieser Hinsicht.

Doch dem Publikum bot sich eine äusserst attraktive, intensive und hart umkämpfte Partie, welche von beiden Mannschaften offensiv geführt wurde. Es war unschwer erkennbar, dass der einst so stolze Tabellenführer EHC Biel im Rennen um die Playoffs dringend noch Punkte braucht, und dass zuletzt ein paar Spiele zu viel verloren wurden. Es war deutlich spürbar, dass die Bieler diesen Sieg unbedingt wollten und ihn auch haben mussten.

Doch das mit dem unbedingten Wollen galt auch für die Langnauer. Die Floskel, wonach das Team gewann, das den Sieg mehr wollte, kann heute nicht angewendet werden. Die Tiger scheiterten zwar nicht nur im Penaltyschiessen, in welchem sämtliche sechs Schützen versagten, während Biels Michael Hügli in seinem zweiten Versuch den einzigen Penalty versenkte, sondern bereits zuvor in der Verlängerung, die sie zwar mit einem Mann weniger begannen, aber die sie mit einem Mann mehr beendeten und in welcher sie während 74 Sekunden sogar in doppelter Überzahl agieren durften. Sie agierten in dieser Phase zu wenig zielstrebig. Richtig gefährlich wurden sie in diesen 74 Sekunden nicht.

Weil wir es so schön im bild haben, zeigen wir für einmal auch ein Bieler Tor. Hier erzielt Marc-Antoine Pouliot das 1:0 für seine Mannschaft.

Morgen Samstag empfangen die Tiger den HC Fribourg-Gottéron, der heute den HC Ambri-Piotta zurück gebuunden hat. Die Emmentaler haben fünf Runden vor Schluss immer noch acht Punkte Vorsprung auf den Strich und könnten mit einem Punktgewinn dem Playoffs weiter nähern. Derzeit sind 74 Punkte auf dem Konto der Langnauer. Jeder weitere Punkt bedeutet einen Riesenschritt in Richtung des grossen Saisonzieles. Denn es ist ja jeweils nicht nur ein Punktgewinn. Die Gegnerschaft hat auch immer wieder ein Spiel weniger zur Verfügung, um den Rückstand noch aufzuholen. Eine wirklich komfortable Situation für die Mannschaft von Heinz Ehlers.

 

EHC Biel - SCL Tigers 4:3 n.P. (1:1, 1:1, 1:1)

Tissot Arena Biel, 6'357 Zuschauer. SR: Lemeli, Dipietro, Kaderli/Cattaneo. Tore: 4. Pouliot 1:0. 8. Elo 1:1. 28. Gustafsson (Glauser) 1:2. 34. Tschantré (Ausschluss Glauser) 2:2. 47. Sataric (Rajala) 3:2. 48. P. Berger (Huguenin) 3:3. Strafen: 4-mal zwei Minuten + 1-mal zehn Minuten (Forster, Bandencheck) gegen den EHC Biel, 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

EHC Biel: Hiller; Salmela, Kreis; Maurer, Moser; Forster, Fey; Sataric; Rajala, Pouliot, Hügli; Kärki, Fuchs, Brunner; Künzle, D. Diem, Riat; Lüthi, Neuenschwander, Pedretti; Tschantré.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Randegger; Dostoinov, Gagnon, Elo; Pesonen, P. Berger, DiDomenico; Neukom, N. Diem, Kuonen; N. Berger, Gustafsson, Rüegsegger; Gerber.

Bemerkungen: EHC Biel ohne Maruccia, Earl, Petschenig, Schmutz, Wüst, Patenaud (alle überzählig). SCL Tigers ohne Punnenovs, Johansson, Blaser, Nüssli, Peter (alle verletzt), Kindschi (Kloten). 31.07: Timeout EHC Biel. 62.49: Timeout SCL Tigers.