Niederlage nach Penaltys:

SCL Tigers mit einem gewonnenen Punkt

Der EHC Biel bezwingt die SCL Tigers im Penaltyschiessen. Wenn auch der Punktgewinn der Emmentaler insgesamt etwas schmeichelhaft war, so lieferten sie trotzdem wieder eine gute Leistung ab.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Auch gegen den Tabellenführer ist Angriff die beste Verteidigung: Nach diesem Motto beschäftigt Langnaus Kanadier Ben Maxwell Biels Torhüter Elien Paupe (Bild: Bruno Wüthrich)

 

Seien wir ehrlich: Wenn man uns vor diesem Wochenende mit Aussicht auf die Spiele gegen den meistgenannten Meisterschaftsfavoriten sowie den aktuellen Leader offeriert hätte, dass die SCL Tigers vier Punkte gewinnen würden, hätten viele von uns unterschrieben. Während jedoch der Sieg gestern gegen den EV Zug hoch verdient war, kam der Punktgewinn von heute in Biel insgesamt etwas glücklich zustande.

Julian Schmutz, der letzte Saison noch im Dress des heutigen Gegners auflief brachte es auf den Punkt: «Gestern zeigten wir eine ausgezeichnete Leistung, an die wir heute nicht mehr ganz anknüpfen konnten.» Wo er recht hat, hat er recht. Doch was heisst denn hier glücklicher Punktgewinn? Die Langnauer hätten diese Partie auch gewinnen können. Berücksichtigt man den Aspekt, dass die Gäste durch Tore von Benjamin Neukom (8.) und Ben Maxwell (25. in Überzahl) mit 2:0 in Führung gehen konnten, und zudem kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit noch eine Topchance zur Spielentscheidung hatten, könnte man auch die Meinung vertreten, dass sie hätten gewinnen müssen.

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Vier glückliche Tore

Allerdings fiel der Anschlusstreffer der Bieler recht prompt. Lediglich zweieinhalb Minuten nach dem 2:0 umkurfte Marc-Antoine Pouliot das Langnauer Tor, schoss aus spitzem Winkel, und der Puck fand via Schulter von Damiano Ciaccio den Weg ins Tor. Und auch  2:2 - Augleich fiel aus heiterem Himmel: Eine Strafe gegen gegen Ben Maxwell war gerade abgelaufen und die Situation schien entschärft, da erwischte Yannick Rathgeb den Langnauer Hüter mit einem überraschenden Flachschuss von der blauen Linie.

Doch die Langnauer können sich nicht beklagen: Beim 1:0 - Führungstreffer sah Elien Paupe im Bieler Tor gar nicht glücklich aus, und auch das 2:0 durch Maxwell schien nicht völlig unhaltbar. Ben Maxwell erwischte ihn in der näheren Ecke.

Unerklärlicherweise wurden die Tiger nach Pouliots Anschlusstreffer zu passiv. Zudem standen sie oft etwas zu weit vom Gegner und waren auch weniger aufsässig als gestern. So verwundert es nicht, dass die Seeländer das Spiel diktierten und auch wirklich sehr guten Tormöglichkeiten kamen, so dass nicht nur der Ausgleich verdient war, auch die Führung wäre es gewesen. Erst nach dem Ausgleich besannen sich die Tiger wieder darauf, dass sie ja zu Beginn der Partie ihren Gegener mit ihrer aktiven Spielweise gut im Griff und teilweise sogar dominiert hatten, und legten wieder einen Zahn zu. Prompt wurde es auch vor dem Bieler Kasten wieder gefährlich. Die beste Chance, den Sieg noch in der regulären Spielzeit sicherzustellen, hatte Larry Leeger. Er verzog nach ausgezeichneter Vorarbeit von Harri Pesonen aber in aussichtsreicher Position.

So ging es in die Verlängerung, in welcher beide Mannschaften ihre Siegchancen hatten. Die erste davon vergaben die Bieler gleich zu dritt gegen einen Langnauer kläglich. Danach scheiterte Alexei Dostoinov allein vor Paupe. Dann war die Reihe am Ex-Tiger Anton Gustafsson. Was wäre das für ein Gefühl gewesen, wenn ausgerechnet er diese Partie entschieden hätte. Doch danach hatten auch die Langnauer nochmals eine gute Gelegenheit. Letztendlich entschied Biels Österreicheer Peter Schneider die Partie im Penaltyschiessen. Er verlud Damiano Ciaccio im Stile des unvergessenen Thomas Nüssli.

 

EHC Biel - SCL Tigers 2:2 n.P. (0:1, 1:1, 1:0)

Tissot Arena, 5'627 Zuschauer. SR: Stricker/Borga, Cattaneo/Ambrosetti. Tore: 8. Neukom (Maxwell, Glauser) 0:1. 25. Maxwell (Blaser, DiDomenico, Ausschluss Gustafsson) 0:2. 27. Puoliot 1:2. 48. Rathgeb (Schneider) 2:2. Strafen: 5-mal zwei Minuten + 1-mal zehn Minuten (Künzle, Check gegen den Kopf) gegen den EHC Biel, 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

EHC Biel: Paupe; Kreis, Moser; Forster, Rathgeb; Salmela, Sataric; Fey; Rajala, Pouliot, Tschantré; Künzle, Cunti, Hügli; Schneider, Fuchs, Riat; Lüthi, Gustafsson, Ulmer; Karaffa.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Blaser, Schilt; Huguenin, Cadonau; Neukom, Maxwell, Kuonen; Pesonen, Berger, DiDomenico; Dostoinov, Gagnon, Schmutz; Andersons, Diem, Rüegsegger.

Bemerkungen: Biel ohne Brunner, Kohler (beide verletzt), Neuenschwander (krank). SCL Tigers ohne Earl, In-Albon (beide vewrletzt), Sturny (überzählig), Melnalksnis, Grossniklaus, Bircher (Partnerteam). 64.26: Timeout EHC Biel.