Niederlage im 1. Berner-Derby der Saison

SCL Tigers mit zu wenig offensiven Akzenten

Die SCL Tigers verlieren das Derby in Bern mit 0:3. In einem intensiven Spiel hielten die Tiger mit den Bernern sehr gut mit. Vor dem gegnerischen Tor waren sie aber zu harmlos.

• von Bruno Wüthrich

Wie es sich für ein Derby gehört, ging es auch zwischen dem SCB und den SCL Tigers intensiv zu und her. Bild: Susanne Bärtschi

 

Wenn Berner-Derby ist, kommen die Zuschauer. Die PostFinance Arena in Bern war heute ausverkauft. Die Berner hatten bereits vor dem Spiel etwas zu feiern. Zehn Jahre trägt die Eishalle in Bern jetzt den Namen eines ihrer Hauptsponsoren. Zu feiern gab es für die Berner auch im Spiel rasch etwas. Noch nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, da hatte Langnaus Topscorer Andrea Glauser Pech. Er hängte in Scheibenbesitz mit einem Schlittschuh an der Bande ein und kam zu Fall. Den daraus resultierenden Scheibenverlust nutzten die Platzherren dann zum Führungstreffer, den Andrew Ebbett über die Torlinie drückte. Es war die erste von zwei Topchancen für die Berner im Startdrittel, und sie kam eher zufällig zustande. Die zweite Topchance der Berner folgte 30 Sekunden vor Ablauf der ersten 20 Minuten. Auch diese wurde ausgenützt. Auch hier ein Gedränge vor Punnenovs. Schliesslich skorte Thomas Ruefenacht. Daneben hatten die Langnauer die Berner gut im Griff. Das Defensivkonzept von Heinz Ehlers funktionierte gut.

Ein ähnliches Bild auch im Mitteldrittel. Mit zwei Unterschieden, die sich im Resultat insofern auswirkten, als dass sich dieses nicht veränderte. Die Berner hatten auch in diesem Abschnitt die eine oder andere gute Chance, aber sie nutzten sie nicht mehr. Und auch die Langnauer kamen nun vermehrt zu Chancen. Die Beste vergab Anton Gustafsson in der 23. Minute, als er mutterseelenallein vor Leonardo Genoni zum Abschluss kam, aber diesen anschoss. Dazu traf Aaron Gagnon in der 35. Minute den Pfosten.

Vom Pech des Langnauer Topscorers berichteten wir schon. Dass er das Topscorer-Shirt tragen durfte, sagt natürlich nach einem Spiel noch wenig aus. Verdient hat er sich dies mit einem Tor und einem Assist im Startspiel gegen Rapperswil. Glauser wird das Trikot auch in Zürich tragen. Speziell: Da hat Langnau fünf ausländische Stürmenr, aber nach zwei Spielen ist ein 21-jähriger Verteidiger der beste Skorer. Glauser wechselte im Sommer von Gottéron zu den Langnauern. «Zu Beginn war es schon speziell, mit diesem Shirt aufzulaufen. Man steht aber damit auch beim Gegner etwas mehr im Fokus», meinte Glauser zu diesem Erlebnis. Zum Spiel meinte er, dass die Tiger dieses auch hätten gewinnen können. «Auch wir hatten unsere Chancen, nutzten sie aber nicht. Zudem hätten wir mehr schiessen und auf allfällige Abpraller gehen sollen.»

Recht hat er. Die SCL Tigers brachten heute Abend zu wenig Intensität vor das gegnerische Tor. Dies lag aber auch am Gegner. Auch Kari Jalonen zwängt seine Stars in ein enges taktisches Konzept, in welchem die Defensive höchste Priorität geniesst. Es ist also nicht leicht, Leonardo Genoni zu beunruhigen. Viel hatte der Berner Keeper nicht zu halten.

Bemerkenswert war aber, dass die Tiger insgesamt sechs kleine Strafen schadlos überstanden. In der letzten Saison waren die Berner landesweit das beste Team im Powerplay. Heute hatten aber die Gäste das Boxplay bestens im Griff. Doch das allein gab keine Punkte.

Nicht zu viel Gewicht beimessen wollen wir dem Shorthander, den die Emmentaler noch entgegen nehmen mussten. Beim letzten Treffer eine halbe Sekunde vor Spielende traf Gaetan Haas ins leere Tor. Die Langnauer spielten zu diesem Zeitpunkt mit sechs gegen vier Feldspieler. Berns Marc Kämpf sass auf der Strafbank.

 

SC Bern - SCL Tigers 3:0 (2:0, 0:0, 1:0)

PostFinance Arena, 17'031 Zuschauer (ausverkauft). SR: Massy/Urban, Gnemmi/Borga. Tore: 2. Ebbett (Kämpf, Ruefenacht) 1:0. 20. (19.30) Ruefenacht) 2:0.60. (59.30) Haas (Ebbett, Ausschluss Kämpf!, ins leere Tor) 3:0. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen den SC Bern, 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

SC Bern: Genoni; Almquist, Untersander; Blum, Krueger; B. Gerber, Andersson; Burren, Kamerzin; Moser, Arcobello, Mursak; Kämpf, Ebbett, Ruefenacht; Scherwey, Haas, Bieber; Grassi, Heim, A. Berger.

SCL Tigers: Punnenovs; Blaser, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadenau; Leeger; Dostoinov, Diem, Elo; Pesonen, Gagnon, Kuonen; Neukom, Gustafsson, DiDomenico; N. Berger, P. Berger, Rüegsegger.

Bemerkungen: SC Bern ohne Marti, C. Gerber, Vold, J. Gerber, Wüthrich, Sciaroni. SCL Tigers ohne Peter, Nüssli (beide verletzt) Randegger (Langenthal), Johansson, Kindschi (beide überzählig). 35. Pfostenschuss Gagnon. 52.46: Timeout SC Bern. 58.05: Timeout SC Tigers. SCL Tigers ab 58.06 bis 59.30 ohne Torhüter.