Sieg gegen die Lakers

SCL Tigers starten optimal in die Saison

Nach durchzogenem Startdrittel steigern sich die SCL Tigers gewaltig und gewinnen gegen die Lakers aus Rapperswil mit 5:2. Dabei steckten sie in den ersten 20 Minuten einen Shorthander und einen Treffer in Unterzahl weg.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Bild: Marcel Bieri

Es dauerte nicht ganz eine Minute, da lagen die SCL Tigers bereits in führung. Raphael Kuonen wurde im Slot völlig ignoriert, Harri Pesonen bediente ihn von hinter dem Tor mustergültig, und der Schütze bekundete keine Mühe. ein optimaler start in dieses Spiel. Oder gar etwas zu optimal? Captain Pascal Berger meinte später dazu: «Dieser Treffer kam zu früh. Wir wähnten uns in falscher Sicherheit.» Wohl wahr, zumal Raphael Kuonen in der 4. Minute innerhalb von wenigen sekunden gleich zwei Mal eine ausgezeichnete Gelegenheit hatte, nachzudoppeln. Doch von da weg existierte in diesem Drittel praktisch nur noch der Aufsteiger. Rappi spielte mit viel Energie, schnell, intensiv, aber oft nicht mit der nötigen Präzision. Trotzdem war es nur eine Frage der Zeit, bis zwangsläufig Tore fallen mussten. Diese fielen ausgerechnet in Spezialsituationen. Und zwar in der 15. Minute per Shorthander durch Matthews Gilroy. Und zwar mit einem Schüsschen, das Tigers-Hüter Ivars Punnenovs auf seine Kappe nehmen musste. Nicht ganz vier Minuten später sass gerade Langnaus Larry Leeger in der Kühlbox, als sich Rappis Schlinge um Langnaus Tor immer enger zuzog, bis es den Einheimischen zu schnell ging. Ausgespielt mussten sie den Rappersweiler Führungstreffer durch Jorden gähler entgegen nehmen.

So verwundert sich die Langnauer Zuschauer ob dieses ersten Drittels die Augen rieben, so klar war auch, dass die Gäste unmöglich in dieser Intensität würden durchspielen können. Und so kam es denn, dass die Lakers ab dem zweiten Drittel nicht mehr viel zu bestellen hatten. Immer mehr kamen sie unter Druck. Die Torchancen der Einheimischen häuften sich. Anton gustafsson vergab in der 22. und 25. Minute zwei Hochkaräter. Doch es dauerte bis in die 35. Minute, ehe Alexei Dostoinov auf Zuspiel von Claudio Cadonau ausgleichen konnte. Und noch im gleichen Drittel gelang Andrea Glauser sogar noch der Führungstreffer. Das Zuspiel kam von Anton Gustafsson. Langnaus neuer Verteidiger Glauser wird morgen in Bern das Topscorer-Shirt überziehen dürfen. Und dies völlig zurecht. Denn mit seinem Assist zum 4:2 punktete er bei zwei äusserst wichtigen treffern. Seinen Assist verwertete der formstarke Eero Elo zum 4:2. Die Tiger liefen indes längst nicht mehr Gefahr, dieses Spiel noch zu verlieren. Dazu nochmals Pascal Berger: Im Startdrittel mussten wir uns dominieren lassen. Doch wir behielten die Ruhe und drehten ab dem zweiten Drittel die Partie.» Währendessen Rappis Coach Jeff Tomlinson bedauerte, dass es seinen Jungs nicht gelungen sei, einen dritten Treffer zu markieren. «Und dann machten wir zu viele Fehler in der eigenen Zone. Im ehrgeiz, dem Kollegen zu helfen, verliessen meine spieler ihre Positionen. Dies wird auf diesem Niveau ausgenutzt.» Tatsächlich ist Rappi in der Defensive überfordert, wenn es schnell geht. Die Langnauer nutzten dies aus.

Kurios das 5:2 ins leere Tor, das Mikael Johansson gutgeschrieben wurde. Es war ein Eigentor von Florian Schmuckli. Die SCL Tigers realisieren damit den besten Start in der NLA seit sehr langer Zeit. Erstmals seit dem Wiederaufstieg gewannen sie das Starspiel in die Saison. Dies nährt die Hoffnung, dass die Mannschaft nicht bis zum Schluss den zu Beginn vergebenen Punkten nachrennen muss. Doch die Saison ist lang.

 

 

SCL Tigers - SC Rapperswil-Jona Lakers 5:2 (1:2, 2:0, 2:0)

Ilfishalle, 5'623 Zuschauer. SR: Müller/Salonen, Gnemmi/Borga. Tore: 1. (0.59) Kuonen (Pesonen) 1:0. 15. Gilroy (Ausschluss Spiller!) 1:1. 19. Gähler (Mason, Aulin, Ausschluss Leeger) 1:2. 35. Dostoinov (Cadonau) 2:2. 38. Glauser (Gustafsson) 3:2. 47. Elo (Glauser) 4:2. 58. Johansson (ins leere Tor) 5:2. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 2-mal zwei Minuten + 1-mal 10 Minuten (Schlagenhauf, Stockschlag) gegen Rapperswil.

SCL Tigers: Punnenovs; Blaser, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadenau; Leeger; Dostoinov, Diem, Elo; Pesonen, Johansson, Kuonen; Neukom, Gustafsson, DiDomenico; N. Berger, P. Berger, Rüegsegger.

SC Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; S. Berger, Gilroy; Schmuckli, Iglesias; Maier, Hächler; Profico, Gähler; Brem, Knelsen, Wellman; Spiller, Schlagenhauf, Aulin; Casutt, Mason, Schweri; Rizzello, Ness, Mosimann.

Bemerkungen:SCL Tigers ohne Peter, Nüssli (beider verletzt), Randegger (Langenthal), Gagnon, Kindschi (überzählig). Rapperswil ohne Helbling, Hüsler, Primeau, Gurtner, Lindemann, Vogel, Fuhrer, Martikainen, F. Hollenstein. 56.15: Timeout Rapperswil. Rapperswil ab 56.16 ohne Torhüter.