HC Davos - SCL Tigers 4:2 (1:1, 1:0, 2:1)

SCL Tigers verlieren auch in Davos

Auch eine knappe Niederlage ist eine Niederlage. Der HC Davos bezwingt die kämpferisch überzeugende, aber spielerisch limitierte SCL Tigers mit 4:2. Für die Langnauer ist es die fünfte Niederlage in Folge.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

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HCD-Topscorer Marcus Paulsson belagert das Langnauer Tor. Tigers-Hüter Damiano Ciacco und der nach seiner Verletzung erstmals wieder auflaufende Nils Berger versuchen zu wehren. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Erneut wären Punkte drin gelegen. Ein Sieg wäre nicht unverdient gewesen, obwohl der HC Davos über das ganze Spiel gesehen die bessere Mannschaft war. Doch erneut wurde es eine Nullnummer für die SCL Tigers. «Wir hätten diesen Punkt unbedingt festhalten müssen», ärgerte sich Captain Sven Lindemann nach dem Spiel. «Ich hätte den Penalty versenken müssen, und wir hätten auch sonst die eine oder andere Torgelegenheit nützen müssen.» Doch war der Penalty tatsächlich gerechtfertigt. «Eine Berührung war da. Doch wäre ich Schiedsrichter, hätte ich den nicht gegeben», gab Lindemann zu. Vielleicht ist es ausgleichende Gerechtigkeit, dass ich scheiterte.» Die Szene spielte sich in der 18. Minute beim Stand von 1:0 für die Langnauer ab. Die SCL Tigers spielten mit nur drei Feldspielern gegen fünf Davoser, als der Langnauer Captain Richtung gegnerisches Tor davon zog. Ohne sichtbar gegnerische Einwirkung fiel er auf dem Weg dorthin. Ärgerlich für die Tiger, die in der 5. Minute nach einem furiosen Start in Führung gingen, dass sie diese nicht ausbauen konnten. Kevin Clark, von Chris DiDomenico im Slot freigespielt, wartete, wurde von keinem Davoser angegriffen, und spielte HCD-Hüter Leonardo Genoni eiskalt zum 1:0 – Führungstreffer aus. Doch statt dem möglichen 2:0 nach 18 Minuten stand es nach dem Ende des Startdrittels 1:1. Denn in der 20. Minute schepperte dafür im Kasten der SCL Tigers. HCD-Topscorer Marcus Paulsson schloss einen schnellen Angriff mit Perttu Lindgren erfolgreich ab. Lediglich 38 Sekunden hätte es noch gedauert, bis das Drittel zu Ende gewesen wäre.

 

Das Mitteldrittel gehörte dann eindeutig den Gastgebern, die nun mächtig Gas gaben. Doch der Treffer von Dino Wieser war in der 30. Minute war die einzige Ausbeute. Er bezwang Tigers-Hüter Damiano Ciaccio bei freier Sicht mit einem satten Schuss.

 

Im Schlussdrittel ereignete sich vorerst lange nichts von Bedeutung. Doch zunehmend machten die Tiger Druck auf das Davoser Tor, denn der Ausgleich war ja lediglich ein Tor entfernt. Torchancen erspielten sie sich indes kaum. Bis in der 58. Minute Anton Gustafsson im Slot von Sandro Moggi angespielt wurde und nicht lange fackelte. 2,51 Minuten vor Schluss der Partie war der Ausgleich perfekt. Wer hätte dies nach der schwachen Leistung in Zug vor sechs Tagen gedacht? Doch die Tiger spielten in Davos um zwei Klassen besser als noch vor Wochenfrist. Dieser eine Punkt war deshalb verdient. Bzw. wäre verdient gewesen, wenn die Langnauer ihn denn geholt hätten. Denn die Freude über die Führung dauerte nicht lange. Lediglich 68 Sekunden später wurde Marc Wieser von Marcus Paulsson angespielt und liess sich nicht zwei Mal bitten. Der letzte Treffer in der 60. Minute durch Andres Ambühl fiel dann ins leere Tor.

 

Ob mit guter oder mit schlechter Leistung: Derzeit finden die SCL Tigers immer den Weg in die Niederlage. Dies müssen sie sofort ändern. Die Spiel dauern 60 Minuten. Bis zum Ablauf der Spielzeit hat der Gegener die Gelegenheit, Tore zu schiessen. Völlig ungenügend ist auch das Powerplay. Wie schlecht es wirklich ist, war erkennbar im Cupspiel gegen den Erstligisten Burgdorf. Damals wurde von acht Gelegeneheiten keine einzigen genutzt. Und auch in Davos waren die Tiger von Erfolgen im Überzahlspiel weit entfernt. Wie ist es denn mit der Moral bestellt? Dazu Sven Lindemann: «So unmittelbar nach dieser weiteren bitteren Niederlage ist sie schon etwas angeknackst. Doch dies werden wir bis morgen früh weg gesteckt haben. Morgen haben wir ein wichtiges Heimspiel gegen den HC Ambri, das wir unbedingt gewinnen müssen. Wir werden bereit sein».

 

 

HC Davos - SCL Tigers 4:2 (1:1, 1:0, 2:1)

 

Vaillant Arena, 4'049 Zuschauer. SR: Massy/Prugger, Espinoza,Huggenberger. Tore: 5. Clark (DiDomenico, Ausschluss Ambühl und Teamstrafe SCL Tigers) 0:1. 20. Paulsson (Lindgren) 1:1. 30. D. Wieser (Ambühl) 2:1. 58. Gustafsson (S. Moggi) 2:2. 58. M. Wieser (Paulsson) 3:2. 60. Ambühl (ins leere Tor). 4:2. Strafen: 6-mal zwei Minuten gegen den HCE, 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

HC Davos: Genoni; Brejcak, Jung; Forster, Heldner; Kessler, Guerra; Paschoud. Schneeberger; Axelsson, Ambühl, D. Wieser; Paulsson, Lindgren, M. Wieser; Jörg, Walser, Simion; Sieber, Aeschlimann, Ryser.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Zryd; Ronchetti, Hecquefeuille; K. Lindemann, Weisskopf; Müller, C. Moggi, Gustafsson, S. Moggi; Clark, DiDomenico, Murray; S. Lindemann, Albrecht, Berger, T. Gerber, Chiriayev, Wyss.

 

Bemerkungen: HC Davos ohne Du Bois, Sciaroni, Corvi, Kindschi. SCL Tigers ohne Haas, Gossweiler, A. Gerber, Bärtschi, Nüssli. 18. S. Lindemann scheitert mit Penalty an Genoni. SCL Tigers von 58.50 bis 59.28 ohne Torhüter.