Ein grosser Auswärtssieg!

SCL Tigers weisen den HC Lugano in die Schranken

Die SCL Tigers landen einen äusserst wichtigen Sieg in Lugano. Statt einer möglichen Annäherung auf zwei Punkte liegen die Südtessiner nun acht Punkte hinter den Emmentalern.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Das war von den Tessinern bestimmt nicht so gewollt. Die SCL Tigers eilen dem HC Lugano davon. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Gerade heute vermeinte die Sportredaktion eines Internetportals vermelden zu müssen (als Prognose), dass die SCL Tigers die Playoff-Qualifikation nicht schaffen würden. Eigentlich liebe ich Prognosen. aber wenn sie von einer gut bezahlten Redaktion kommen, erwarte ich doch, dass man sich mit den beteiligten Mannschaften etwas auseinander setzt. Vorasugesetzt natürlich, man verfügt über die nötige Kompetenz, dies zu tun.

Die Sportredaktion dieses Portals argumentiert zu den Gründen dieser Vorhersage wie folgt: Die SCL Tigers hätten von allen beteiligten Mannschaften das schwierigste Restprogramm, auch weiil noch viele Auswärtspartien zu bestreiten seien. Ausserdem sei zu erkennen, dass  jetzt die Knie zittern würden. Nervosität sei eingekehrt.

Am Abend des gleichen Tages bezwingen die Langnauer in einem grossen Spiel den unter dem Strich liegenden HC Lugano. Für die Tessiner, die eigentlich viel höher gehandelt werden, ist dies ein kapitiales Spiel. Denn der Punktestand verheisst nichts Gutes. Direkte Konkurrenten sollten mindestens in Heimspielen bezwungen werden. Andernfalls bleiben die Playoffs für den letztjährigen Finalisten ein Wunschtraum. Von Nervosität ist bei den Langnauern nichts zu spüren. Sie liefern eine von A-Z disziplinierte Leistung ab. Die frühe Führung bereits in der 3. Minute durch Flurin Randegger hilft. Von Nervosität ist nicht viel zu spüren. Die Führung zur ersten Drittelspause ist absolut verdient.

Ins Schwimmen geraten die Tiger in der ersten Hälfte des Mitteldrittels. Aber nur, weil sie da wegen Strafen gut drei Minuten in Unterzahl agieren müssen. Doch sie überstehen dies Sturm- und Drangphase des HC Lugano und das Spiel läuft fortan wieder in den von den Gästen gewünschten Bahnen. Heisst: sie haben das Spiel unter Kontrolle. Mit dem knappen Eintore-Vorsprung geht es auch in die zweite Pause.

Im Schlussdrittel vollenden die Langnauer ihr grandioses Werk. Vorerst erhöht Pascal Berger in Überzahl auf ein Zuspiel vonBenjamin Neukom auf 2:0. Diesen Schlag beantworten die Bianconeri postwendend mit dem Anschlusstreffer von alessandro Chiesa. Er verwertet ein Zuspiel von Dario Bürgler. Doch man hatte bei der Anhängerschaft der Tiger nicht einmal richtig Zeit, ins Zittern zu geraten, da hiess es schon 3:1 für die Gelbroten. Alexei Dostoinov verwertete bei einem mustergültigen Konter ein Zuspiel von Aaron Gagnon (51.).

Zwei Mal wurde es daraufhin für die Tiger nochmals heikel. Zwischen 52.26 und 55.05 mussten sie sich in Unterzahl wehren, wovon insgesamt 81 Sekunden sogar mit zwei Mann weniger.Doch die Tiger meisterten diese Situation souverän. Der Anschlusstreffer der Tessiner fiel dann in der 57. Minute doch noch. Taylor Chorney erzielte es auf sehenswerte Weise auf ein Zuspiel von Maxime Lapierre. Doch das Team von Heinz Ehlers liess sich den Erfolg nicht mehr nehmen. Aaron Gagnon verwertete in der 60. Minute ein Zuspiel von chris DiDomenico ins leere gegnerische Tor.

Ich finde, die grandiosen Prognostiker aus der Sportredaktion des besagten Internetportals sollten nochmals über die Bücher. Prognosen sind zwar einzig und allein dazu da, um hinterher eine Diskussionsbasis zu haben darüber, weshalb sie nicht eingetroffen sind. Aber wenn so fahrlässig und ohne jeden Hintergrund prognostiziert wird, gibt es hinterher auch nichts zu diskutieren, Denn dafür fehlt ja dann die Grundlage. Die grandiosen Prognsotiker haben schlicht und ergreifend übersehen, dass die Langnauer in dieser Saison noch nie mehr als zwei Spiele hintereinander verloren haben. Hier könnte man zwar erwidern, dass jede Serie mal zu ende geht, und dass es bisher noch nicht geschen ist, nicht heisst, dass es nicht noch geschehen wird. Aber viel wichtiger ist: besagte Damen und Herren haben zu wenig geschaut, wie viele Punkte die Langnauer bisher auswärts geholt haben. Auf fremdem Eis gehören die Tiger zu den besten Teams der Liga. von wegen schwerstes Programm, weil viele Spiele auswärts bestritten werden müssen.

 

HC Lugano - SCL Tigers 2:4 (0:1, 0:0, 2:3)

Corner Arena Lugano, 5'939 Zuschauer. SR: Lemelin/Urban, Kovacs/Fuchs. Tore: 3. Randegger (N. Berger) 0:1. 44. P. Berger (Neukom, Glauser, Ausschluss Klasen) 0:2. 47. Chiesa (Bürgler) 1:2. 51. Dostoinov (Gagnon, Elo) 1:3. 57. Chorney (Lapierre) 2:3. 60. Gagnon (DiDomenico, ins leere Tor) 2:4. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen den HC Lugano, 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

HC Lugano: Merzlikins; Chorney, Ronchetti; Vauclair, Ulmer; Riva, Chiesa; Jecker; Klasen, Lajunen, Bürgler; Hofmann, Sannitz, Lapierre; Jörg, Morini, Bertaggia; Walker, Romanenghi, Fazzini; Cunti.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni;, Huguenin, Cadonau; Kindschi; Dostoinov, Gagnon, Elo; Pesonen, P. Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; N. Berger, Randegger, Rüegsegger; Gerber.

Bemerkungen: HC Lugano ohne Reuille, Loeffel, Wellinger (alle verletzt), Haussener, Haapala, Vedova (alle überzählig). SCL Tigers ohne Punnenovs, Gustafsson, Blaser, Nüssli, Peter (alle verletzt), Johansson, Melnalksnis (beide überzählig). Lugano von 59.02 bis 59.22 ohne Torhüter.