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Servette in die KHL - Gerücht bestätigt

Servette in die KHL? Das Gerücht will einfach nicht verstummen und wird jetzt ganz offiziell von unserer Nationalliga bestätigt.

Presse •

Die Kontinentale Hockey-Liga (KHL) erobert auch Westeuropa. Ab nächster Saison spielt Jokerit Helsinki, der SCB Finnlands, in der KHL. Bratislava, Prag und Zagreb sind bereits mit Team in der zweitmächtigsten Liga der Welt vertreten. Die KHL besteht diese Saison aus 28 Teams aus acht Ländern: Russland, Kasachstan, Slowakei, Kroatien, Tschechien, Ukraine, Weissrussland und Lettland.

 

Die von den Russen dominierte Liga entwickelt sich zum Gegengewicht der NHL und die KHL-Expansion lässt inzwischen jeden Versuch einer Paneuropäischen Meisterschaft (Champions League) scheitern. Das Projekt einer Euroliga, an der sich auch die Nationalliga beteiligt, ist nicht das Papier wert, auf dem es präsentiert wird.

 

Projekt «Helvetics» bestätigt

Der Standort Schweiz ist für die KHL hoch interessant und seit längerer Zeit ein Thema. Nach wie vor existiert das Projekt «Helvetics» des Oberaargauer Immobilien-Oligarchen Markus Bösiger (20 Minuten berichtete). Dieses Projekt ist von der KHL zwar offiziell bestätigt worden.

 

Aber die «Helvetics» sind nach wie vor nicht über einen Zusammenarbeitsvertrag mit der KHL hinausgekommen. Markus Bösiger bestätigt gegenüber 20 Minuten, dass der einst geplante Beitritt zur KHL auf die Saison 2014/15 nicht möglich sein wird. Weil er nach wie vor das Terrain zum Bau einer neuen Arena nicht gefunden habe. Und ohne moderne Arena gibt es kein KHL-Unternehmen. «Aber wir sind nach wie vor in regem Kontakt mit der KHL und treiben das Projekt weiter voran.»

 

Zweites Projekt mit Servette

Mehrere unabhängige Quellen bestätigen, dass es inzwischen in der Schweiz ein zweites KHL-Projekt gibt. Und zwar mit Servette. Mitbesitzer, Manager und Trainer Chris McSorley dementiert auf Anfrage solche Gerüchte gegenüber 20 Minuten entschieden. «Daran ist überhaupt nichts. Ich habe nie Gespräche für ein solches Projekt geführt.»

 

Dieses Dementi des global vernetzten Servette-Generals will allerdings wenig heissen. Wenn es dem Geschäft dient, dementiert er notfalls auch, Kanadier und der englischen Sprache mächtig zu sein. Unsere Nationalliga (National League) bestätigt nämlich auf Anfrage diese Geschichte. Spielplan-General Willi Vögtlin, aufgrund seiner internationalen Schiedsrichterkarriere und Managertätigkeit beim SCB wohl der global am besten vernetzte Liga-Funktionär, sagt gegenüber 20 Minuten: «Wir kennen diese Gerüchte seit längerer Zeit und wären nicht überrascht, wenn nächste Woche die Meldung käme, Servette werde sich der KHL anschliessen. Wir wissen, dass sich in Genf etwas rührt.»

 

Neue Arena in Genf

Hoppla, das ist allerdings starker Tobak. Vögtlin ergänzt: «Genf ist eine internationale Stadt mit einem internationalen Flughafen und würde perfekt in die KHL passen.»

 

Tatsächlich wird in Genf der Bau einer neuen, 100 Millionen Franken teuren Arena vorangetrieben. Die Eröffnung ist auf die Saison 2017/18 geplant. Die KHL könnte in der Tat eine riesige Chance für Servette, die Stadt Genf und die Romandie sein. Zumal die Westexpansion der KHL nicht aufzuhalten ist und die einzelnen Landesverbände und Ligen den Beitritt eines Teams zur KHL inzwischen nicht mehr untersagen oder verhindern können. Affaire à suivre.