Sidney Crosby will beim Spengler Cup spielen

Wenn in der NHL nicht gespielt wird, möchte Sidney Crosby ans Traditionsturnier des HCD. Will er spielen, muss er die Versicherung selber organisieren.

Presse • • von 20 Minuten online, Klaus Zaugg

Zugs Bandengeneral Doug Shedden ist beim Spengler Cup Cheftrainer der Kanadier (Team Canada). Er bestätigt gegenüber 20 Minuten Online. «Es stimmt, Sidney Crosby möchte beim Spengler Cup spielen wenn der NHL-Lockout andauert. Sein Agent hat beim kanadischen Verband angefragt, ob es eine Möglichkeit gebe, in Davos zu spielen.»

 

Sidney Crosby (25) ist der bestbezahlte Eishockeyspieler der Welt – zumindest was den Durchschnittslohn seines bis 2024/25 laufenden Vertrages betrifft. Sein Agent Pat Brisson hat für diese zwölf Jahre ein Salär von 104,40 Millionen Dollar ausgehandelt. Diese Saison verdient Crosby im letzten Jahr des alten Vertrages «nur» 7,5 Millionen Dollar. Nächste Saison sind es dann 12 Millionen.

 

Immer wieder Rückschläge

Aber der Mittelstürmer der Pittsburgh Penguins ist auch einer der verletzungsanfälligsten Spieler der NHL (Gehirnerschütterungen). In den letzten zwei Jahren hat er nur noch 63 von 164 NHL-Qualifikationspartien bestritten. Damit sind wir beim Problem: Der Versicherung seines Vertrages. Erst hatte sein Agent erklärt, ein Gastspiel in Europa sei nicht geplant. Die Versicherung sei mit rund 400 000 Dollar im Monat zu teuer. Inzwischen soll die Versicherung nur noch rund 200 000 Dollar kosten.

 

Wie auch immer: Hockey Canada (der kanadische Verband) organisiert oder bezahlt keine Versicherungen für die Spieler. Doug Shedden sagt: «Alle Spieler, die für uns beim Spengler Cup antreten, organisieren ihren Versicherungsschutz selber. Hockey Canada bezahlt keine Versicherungsprämien. Sidney Crosby müsste wohl ein Team in Europa finden, das ihn versichert.» Oder es gibt noch eine Variante: Sidney Crosby bezahlt seine Versicherungsprämie selber. Die NHL-Profi aus der NLA, die beim Spengler Cup eingesetzt werden sollen, sind durch ihre Klubs versichert.

 

«Würde für ihn wohl einen Platz finden»

Wie auch immer: Doug Shedden sagt: «Sollte Sidney Crosby eine Lösung finden, dann werde ich für ihn wahrscheinlich einen Platz in der Mannschaft in der Mannschaft finden.»

 

Ein Engagement des «golden Boy», der 2010 beim Olympiafinal in der Verlängerung das «goldene Tor» gegen die USA erzielte und 2009 mit Pittsburgh den Stanley Cup holte, ist allerdings eine extrem riskantes Geschäft. Sidney Crosby ist so anfällig auf Gehirnerschütterungen, dass jeder Check zu einer Zwangspause führen kann. Es könnte im Extremfall sein, dass ein Team die rund 200 000 Dollar für die Versicherungsprämie aufwirft – und dann ist nach einem einzigen Einsatz (oder einer halben Minute) alles schon vorbei.