Ligaqualifikation 2015 - 4. Spiel: SCL Tigers - Rapperswil-Jona Lakers 5:1 (2:0, 0:1, 3:0)

Sieg - Aufstieg - NLB, mir heis gseh

Es ist vollbracht. Die SCL Tigers realisieren den Aufstieg in die NLA. Sie gewinnen auch das vierte Spiel der Ligaqualifikations-Serie gegen die Rapperswil-Jona Lakers und verbannen diese nach 21 Jahren in der obersten Spielklasse in die Zweitklassigkeit. Auch der vierte Sieg war ein Stück harte Arbeit.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

NLB mir heis gseh

Die Fans sahen es schon vor dem spiel richtig. Nach zwei Saisons in der NLB verabschieden sich die Tiger bereits wieder in die oberste Spielklasse.

 

Was für ein Fest! Was für Gefühle! Der Hammer. Einfach unbeschreiblich! Einfach unübertrefflich! Die SCL Tigers bezwingen der Letzten der NLA und ersetztn diesen in der obersten Spielklasse. Natürlich nicht als Letzter, sondern einfach als Mannschaft. Herzliche Gratulation an das gesamte Team. Das war ganz grosses Kino. Das war heldenhaft. Das war grossartig! Herzliche Gratulation auch an die sportliche führung mit Bengt-Ake Gustafsson, Peter Andersson, Nik Hess, Dusan Sidor und Sportchef Jörg Reber. Herzlichen Dank an die verwaltungsräte. Diesmal haben sie alles richtig gemacht. Peter Jakob hat bereits in den Testspielen Präsenz gezeigt und damit gezeigt, was er erwartet. Und wo immer etwas kommuniziert wurden, taten die Verwaltungsräte dies mit starken, selbstbewussten Worten. So verändern die Tiger das Emmental! Das ist ganz stark! Weiter so!

 

«Gueti fründe stöh o denn zäme, wes schlächt geit. U das heit dir gmacht», sagte Verwaltungsratspräsident Peter Jakob zur Tigers-Gemeinde, bestehend aus Fans und Sponsoren, dem dorf und der Region. «Wir sind wieder da, wo wir hin gehören. Die NLB ist nichts für uns!», fur der Tiger-retter fort. «Wir konnten diesen erfolg realisieren, weil ihr uns auch nach unserem Abstieg nicht im stich gelassen habt.»

 

Zu verdanken hatten die Tiger diesen vierten Sieg der tatsache, dass sie im dritten Drittel nochmals zulegen konnten. Nachdem im zweiten Abschnitt der Eindruck entstand, dass die Lakers allenfalls, wenn das Spiel so weiter laufen würde, noch aufholen könnten. Doch zwei Tore innerhalb von lediglich 34 Sekunden in der 54. Minute durch Chris DiDomenico und Lukas Haas brachen den Seebuben endgültig das Genick. Doch diese Siegsicherung kam nicht zufällig. Denn im schlussdrittel waren die Tiger, wie bereits im startdrittel, das klar bessere Team. Das Tor von Kévin Hecquefeuille zum 5:1 fiel danach bei Unterzahl Langnau. DiDomenico sass auf der Strafbank, die Lakers nahmen ihren torhüter raus. Aber dies spielte keine Role mehr.

 

Das spiel begann gut für die Langnauer. Das erste Mal in dieser Serie starteten die SCL Tigers nicht abwartend ins erste Drittel. Prompt erwischten sie die Lakers mit zwei frühen Toren. In der 3. Minute erkämpfte sich Chris DiDomenico im Drittel der Lakers den Puck, bediente Tobias Bicher, der exakt ins hohe Eck traf. Ähnlicher Ausgangspunkt wie beim ersten Tor auch beim zweiten. Diesmal war es es Lukas Hass, der sich den Puck erkämpfte. Sein gesuchter Pass zu Sven Lindemann trifft jedoch via Schlittschuh eines Lakers-Verteidigers ins Tor. Ob der unerwartet leichten Führung verloren danach die Emmentaler eine Zeitlang sowohl die Konzentration als auch den Fokus. Der Gegner schienen früh geschlagen, dessen Gameplan beizeiten «z'underobsi» gestellt. Zumal die Lakers Marco Pedretti wegen eines üblen Fouls an Yannick-Lennart Albrecht für den Rest des Spiels verloren und zudem während fünf Minuten in Unterzahl, und während zwei Minuten gar in doppelter agieren mussten. Die Langnauer konnten jedoch die Gelegenheit nicht nutzen. Hier zeigte sich, weshalb die Rapperswiler im Boxplay die Nr. 4 der NLA waren. Im Powerplay waren sie gar die Nr. 2. Wer solche Werte in den Spezialsituationen aufweist, und trotzdem mit Abstand Letzter der Liga ist, hat bedenkliche Schwächen im Spiel Fünf gegen Fünf. Dien SCL Tigers fanden danach ihre Konzentration jedoch schnell wieder und erarbeiteten sich bereits im Startdrittel genügend Chancen, um das Spiel zu entscheiden. es blieb jedoch bei den zwei Treffern. Die Lakers ihrerseits wurden selten gefährlich.

 

Dies änderte sich im zweiten Abschnitt. Dass sie trotz des miserablen Starts und der anschliessenden Strafe noch Siegchancen hatten, beflügelte die Gäste, und sie nahmen nun das Spieldiktat in die Hand. Im Verlauf der zweiten 20 Minuten standen die Einheimischen teilweise gewaltig unter Druck, und Damiano Ciaccio im Tiger-Tor war mehrmals Retter in höchster Not. Beim Schuss von der blauen Linie, abgegeben von Dereck Walser, weder scharf noch besonders präzise geschossen, hatte er jedoch keine Chance, weil er da überhaupt nichts sah. Der Puck fand irgendwie durch den Knäuel von Spielerbeinen den Weg ins Tor. So zufällig er zustande kam, so verdient war jedoch dieser Ausgleich. Dass die Tiger nach zwei Dritteln trotzdem noch mit einem Treffer vorne lagen, war trotzdem in Ordnung. Denn auch unter Druck erarbeiteten sie sich drei Hochprozenter. Zwei Mal waren es Sven Lindemann und Lukas Hass, die nur ganz knapp scheiterten, einmal bekam Anton Gustafsson in bester Position ein Zuspiel von Chris DiDomenico nicht unter Kontrolle.

 

Nun spielen also die tiger bereits in der nächsten Saison wieder in der NLA. Und sie brauchten gegen den Vertreter der obersten Spielklasse nur gerade vier Spiele, um die geforderten vier Siege zu realisieren. Unglaublich, wie diese Mannschaft auf den Punkt bereit war. Die gesamte sportliche Führung verkörpert einsame Klasse. Es wäre schön, wenn auch in der nächsten Saison die gleichen Herren dies Mannschaft führen würden. doch dies ist Zukunftsmusik, und hängt zudem nicht nur von den Tigers ab. Jetzt gehen wir alle freudestrahlend in die Sommerpause. Denn schon bald beginnt die Sehnsucht nach NLA-Eishockey. Wir freuen uns auf Spiele gegen den SCB, den HCD und gegen Kevin Schläpfers EHC Biel!

 

 

SCL Tigers - Rapperswil-Jona Lakers 5:1 (2:0, 0:1, 3:0)

 

Ilfishalle, 6'050 Zuschauer (ausverkauft). SR: Massy/Wiegant, Espinozq/Küng. Tore: 3. Bucher (DiDomenico) 1:0. 4. Haas 2:0. 31. Walser (Berger, Obrist) 2:1. 54. DiDomenico (A. Gerber) 3:1. 54. Haas (Lindemann) 4:1. 58. Hecquefeuille (Ausschluss DiDomenico) 5:1. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 3-mal zwei Minuten + 1-mal 5 Minuten + Spieldauerdisziplinarstrafe (Pedretti, Bandencheck) gegen die Lakers.

 

SCL Tigers: Croce; Bärtschi, Stettler; K. Lindemann, Hecquefeuille; Müller, Ronchetti; Bonnet; Bucher, Gustafsson, DiDomenico; S. Lindemann, C. Moggi, Haas; S. Moggi, A. Gerber, T. Gerber; Wyss, Albrecht, Rexha; Sterchi.

 

Lakers; Ponnenovs; Sataric, Walser; Profico, Hächler; Fröhlicher, Weisskopf; Geyer, Schmutz; Murray, Persson, Ryser; Berger, Obrist, Rizzello; Thibaudeau, Schmutz, Pedretti; Sieber, Schommer, Kuonen.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Croce, Tremblay, Lakos, Zryd, Rüegg, Schlapbach, Nüssli (alle überzählig) Lakers ohne Danielsson (gesperrt), Johansson, Fransson, Berger, Walsky, Blatter, Hürlimann, Eigenmann, Neukomm (alle keine Angaben. 3.35: Timeout Lakers.