Playoff Viertelfinal, 5. Spiel - HC Lausanne - SCL Tigers

Sieg in Lausanne - SCL Tigers haben noch keine Ferien nötig

Mit einer tadellosen, feinen, kämpferisch und spielerisch einwandfreien Leistung bezwingen die SCL Tigers den HC Lausanne auswärts mit 1:5. Zwar liegen sie in der Serie noch immer 2:3 zurück. Aber jetzt ist wieder alles möglich!

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Nach dem frühen Gegentreffer waren die SCL Tigers hellwach und präsent. Wie hier Captain Pascal Berger vor dem Lausanner Tor. Bild: Bruno Wüthrich.

 

Nach dem dritten Spiel fabulierte ich hier noch von der Energie, die den SCL Tigers fehle. Noch heute bin ich überzeugt, dass dies damals zumindest so aussah. Doch bereits im unglücklich verlorenen vierten Spiel wurde klar: Nix da mit fehlender Energie. Die Tiger verloren dieses Spiel am vergangenen Samstag allein deswegen, weil ihnen das Schlachtenglück fehlte. Der heutige Sieg hat indes nicht viel damit zu tun, dass die Langnauer etwa übermässig Glück gehabt hätten. Sie hatten einfach heute kein Pech. Ihr Sieg hatte vor allem mit ihrer Leistung zu tun. Trotz schlechtem Start mit einem Gegentreffer in der 1. Minute wurde schnell klar, wer in dieser Partie die Hosen an hat. Auch wenn wohl niemand gedacht hätte, dass die Lausanner mit diesem frühen Treffer ihr Pulver bereits verschossen haben.

 

So sehen gut aussehende und Hoffnungsfrohe Fans aus. Die Anhänger der SCL Tigers vor dem 5. Spiel in Lausanne. Sie hofften nicht vergeblich. Bild: Bruno Wüthrich

 

Natürlich gab es diverse Phasen in dieser Partie, in denen die Lausanner aufs Gas drückten, und sich durchaus auch Torchancen erspielten. Die erste schloss die Paradelinie mit Joel Vermin, Dustin Jeffrey und Christoph Bertschi nach genau 60 Sekunden auch gleich erfolgreich ab. Vermin spielte den Puck von rechts scharf vors Tor, wo Jeffrey nur noch ablenken musste. Doch auch die Langnauer hatten über das ganze Spiel verteilt immer wieder gute Möglichkeiten. So zum Beispiel in der 5. Minute Andrea Glauser, der sich mit einer schönen Einzelleistung durch die ganze Lausanner Abwehr spielte und nur ganz knapp an Hüter Sandro Zurkirchen scheiterte. Allerdings schloss Nolan Diem noch in der gleichen Minute einen schnellen Konter mit Raphael Kuonen erfolgreich zum Ausgleich ab. Und lediglich gute zwei Minuten zauberte Eero Elo aus äusserst spitzem Winkel die Scheibe via Kopf von Sandro Zurkirchen zur erstmaligen Langnauer Führung ins gegnerische Gehäuse.

Die grösste Chance, die Partie noch in andere Bahnen zu lenken, hatten die Gastgeber in der 10. Minute. Da stoppte Damiano Ciaccio in Zusammenarbeit mit seinen Vorderleuten einen Puck erst auf der Torlinie. Die Schiedsrichter konsultierten anschliessend noch das Video. Aber sie sahen, dass es eindeutig kein Treffer war. So nahe kamen die Lausanner jedoch dem Ausgleich in dieser Partie nie mehr. Im Gegenteil: Je länger dieses Spiel dauerte, desto stärker wurden die Tiger. Mit dem 2:1 - Vorsprung ging es in die erste Pause.

Eine erste Beruhigung, folgte bereits in der 22. Minute. Denn in dieser erzielte Nolan Diem seinen zweiten Treffer. Diesmal bediente ihn sein anderer Linienkollege Benjamin Neukom. Es war quasi eine Kopie des Ausgleichs zum 1:1. Einfach mit einem anderen Assistgeber und dem Unterschied, dass dieser Treffer die Führung auf zwei Tore Differenz ausbaute.

Nolan Diem war natürlich nach der Partie überglücklich. Zweifacher Torschütze und ein souveräner Sieg, mit dem er dank seinen wichtigen zwei Treffern selbstredend viel zu tun hatte: «Wir haben uns während den spielfreien Tagen darüber unterhalten, dass wir auch Tore schiessen müssen, wenn wir gewinnen wollen. Also haben wir versucht, viele Schüsse aufs Tor zu bringen. Wir haben heute über die ganzen 60 Minuten eine gute Leistung abgeliefert, und vor allem die kleinen Sachen gut gemacht.»

Trotz des Zweitore-Vorsprungs war die Spannung nach dem zweiten Abschnitt natürlich noch voll vorhanden. Im Centre Sportif von Malley erwartete man nun einen Sturmlauf der Einheimischen. Doch die Partie war nach 42 Minuten bereit gelaufen. Denn dann schloss Larry Leeger einen Konter eiskalt zum 4:1 ab. Leeger, der wegen der Verletzung von Yannick Blaser in den ersten Block an die Seite von Andrea Glauser vorrückte, nutzte in dieser Saison seine Chance. Mit seinen 32 Jahren machte er unter Coach Heinz Ehlers und ausgestattet mit viel Eiszeit einen weiteren Entwicklungsschritt. Er entpuppt sich nicht erst seit heute als Gewinn im Enseble der Langnauer.

Für den krönenden Abschluss sorgte in der 51. Minute Chris DiDomenico. Er belohnte sich damit für seine heute tadellose und strafenfreie Leistung. Er war Arbeitstier, Spielgestalter, Leitwolf und Volltrecker in einer Person. So, wie wir uns unseren DiDo wünschen.

Mit diesem Sieg haben sich die SCL Tigers ein zusätzliches Heimspiel geschenkt. Eine weitere Möglichkeit, endlich den ersten Heimsieg in einenPlayoff-Spiel der NLA zu realisieren. Diese Schrenke muss einfach noch fallen! Und danach ist niemand traurig, wenn die Tiger dann so nebenbei das siebte Spiel in Lausanne ebenfalls noch gewinnen. Aber das ist jetzt noch Zukunftsmusik.

 

 

 

HC Lausanne - SCL Tigers 1:5 (1:2, 0:1, 0:2)

Centre Sportif Malley, 6'700 Zuschauer (ausverkauft). SR: Stricker/Eichmann, Castelli/Fuchs. Tore: 1. (01.00) Jeffrey (Vermin) 1:0. 5. Diem (Kuonen) 1:1. 7. Elo (Lardi) 1:2. 22. Diem (Neukom 1:3. 42. Leeger 1:4. 51. DiDomenico 1:5.

HC Lausanne: Zurkirchen; Genazzi, Junland; Grossmann, Trutmann; Frick, Lindbohm; Traber, Nodari; Vermin, Jeffrey, Bertschi; Leone, Emmerton, Moy; Kenins, Froidevaux, Zangger; Herren, In-Albon, Antonietti.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Kindschi; Dostoinov, Gagnon, Elo; Pesonen, P. Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; N. Berger, Randegger, Rüegsegger; Gerber.

Bemerkungen: Lausanne ohne Borlat, Mitchell (beide verletzt), Ritz, Roberts, Simic, Barbero, Schelling (alle überzählig). SCL Tigers ohne Punnenovs, Gustafsson, Johansson, Blaser, Nüssli, Peter (alle verletzt), Giliati, Melnalksnis )beide überzählig)