SCL Tigers - Lausanne HC 0:5 (0:3, 0:1, 0:1)

So reicht es nicht in der NLA !!!

0:5 gegen Lausanne! Der bisherige Tiefpunkt der noch jungen Saison. Diesmal ist es das Startdrittel. Irgend etwas ist es immer. Die Tiger in jeder Beziehung klar unterlegen und völlig chancenlos!

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Wir tun es nicht gerne. Aber wir tun es. Wir präsentieren nach diesem Spiel für einmal nicht einen Langnauer, sondern einen Sieger. Cristobal Huet, vor der Saison von vielen (auch von FANTIGER) zum x-ten mal abgeschrieben, präsentiert sich in prächtiger Form. Bild: Bruno Wüthrich.

 

Es ist Heimspiel. Das noch sieglose Heimteam braucht dringend den ersten Erfolg. Denn die Zeit der Entschuldigungen wegen des schwierigen Startprogramms ist nun vorbei. Mit dem HC Lausanne tritt zwar der Leader in der Ilfishalle an. Mit vier Siegen aus den ersten fünf Spielen präsentieren die waadtländer stolze 12 Punkte auf ihrem Konto. Doch das kann doch irgendwie nicht sein. Die wurden ja wie die Langnauer vor der Saison von den Experten auf die letzten Plätze geschrieben. Also nichts wie los, muss es für die Einheimischen heissen. Der erste Sieg muss her. Und dann das!

Die ersten zehn Minuten gehören den Gästen. Nicht einfach so ein bisschen. Sondern total. Die Langnauer mögen mit dem Schiedsrichter hadern, möglicherweise sogar etwas zurecht, doch den klaren 0:3 - Rückstand nach den ersten 20 Minuten haben sie sich auch in dieser Höhe selbst zuzuschreiben. Vor Beginn weg sind die Lausanner klar das aggressivere, das offensivere und auch das bessere Team. Gegen die im fairen Rahmen aggressiven Waadtländer wirkten die Tiger wie harmlose Schuljungen. In den ersten zehn Minuten kommen die Einheimischen fast nur mit unerlaubten Befreiungsschlägen über die Mittellinie. Folgerichtig fallen auch die Tore: 7. Minute: Die Waadtländer fangen in der Mittelzone einen Langnauer Angriffsversuch ab. Zwei schnelle Pässe, und dann hat Eric Walsky allein vor Ivars Punnenovs keine Mühe, den Führungstreffer zu erzielen. 10. Minute: Einmal mehr in dieser Saison nehmen die SCL Tigers eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Kaum angespielt, erobert sich Harri Pesonen den Puck, passt zu Matteo Nodari, der Punnenovs nach nur gerade 11 Sekunden Strafzeit mit einem präzisen und harten Schuss bezwingt. 15. Minute: Nach genau 14.53 schicken die Heads Topscorer Rob Schremp und Pascal Berger in die Kühlbox. Diese Chance lassen sich die Lausanner nicht entgehen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten kombinieren sich Jonas Junland, Etienne Froidevaux und Torschütze Sven Ryser zum 0:3.

 

Erst in den zweiten zehn Minuten kommen auch die Langnauer zu einigen guten Chancen. Die besten vergeben in der 14. Minute Chris DiDomenico alleine vor Cristobal Huet, und in der 19. Minute Brendan Shinnimin, der seinen Schuss (auf Zuspiel von DiDomenico) vom brillant aufspielenden Lausanner Torhüter abgewehrt sieht. In der Folge kommen die Langnauer etwas besser ins Spiel, erarbeiten sich auch einige Chancen, doch Lausanne belibt gefährlich. Das Spiel ist nach den ersten zwanzig Minuten gelaufen.

 

Die Langnauer sind an diesem Abend das klar schwächere Team. Sie sind, und man muss es so klar sagen, gegen eine Mannschaft, die vor der Saison als zumindest in Reichweite der Emmentaler eingestuft wurde, in jeder Beziehung unterlegen. Technisch (unnötige Scheibenverluste, Scheibenkontrolle, Passgenauigkeit), taktisch, läuferisch, im Powerplay, im Boxplay und mental. Zudem wirkten die Lausanner nicht nur ein bisschen, sondern um Welten entschlossener. Vor allem in der Startphase war dies offensichtlich.

 

Sechs Spiele, ein einziger Punkt. Dabei ist die heutige Niederlage der absolute Tiefpunkt der noch jungen Saison. So darf es nicht weiter gehen. Man fragt sich: Wo sind die Verstärkungen? Wo die Kampfbereitschaft und die Leidenschaft? Dass sich das Selbstvertrauen mittlerweile im Keller befindet, ist klar. Die grosse Frage ist allerdings, wie dieser Missstand zu bekämpfen ist. Weitere derartige Spiele werden die Rückkehr zu alter Stärke (ja, die SCL Tigers waren letzte Saison mit einigen als zu schwach eingestuften Spielern, die gehen mussten, klar stärker als die aktuelle Ausgabe) schwierig. Die Rufe nach Konsequenzen werden nach dem heutigen Auftritt lauter.

 

Nach dem Spiel dauert es lange, bis sich endlich ein Langnauer zur Verfügung stellt, Auskunft zu geben. Zu lange! Wir fragten deshalb den Ex Tiger Federico Lardi. «Bei uns läuft es einfach. Wenn man schaut, wie knapp Rob Schremp drei Mal scheiterte, - solche gehen rein, wenn es dem Team läuft. Und eben nicht, wenn man in der Krise ist. Der Hauptunterschied heute neben der mentalen Verfassung war, dass wir besser Sorge zur Scheibe trugen. Langnau gab diese zu oft zu einfach weg.»

 

SCL Tigers - Lausanne HC 0:5 (0:3, 0:1, 0:1)

Ilfishalle, 5'180 Zuschauer. SR: Massy/Mollard, Borga/Progin. Tore: 7. Walsky (Froidevaux, Pesonen) 0:1.10. Nodari (Pesonen, Ausschluss SCL Tigers, zuv. Spieler auf dem Eis) 0:2. 17. Ryser (Froidevaux, Junland, Ausschlüsse Schremp, P. Berger) 0:3. 38. Miéville (Ryser) 0:4. 16. Kneubühler (Conz) 0:5. Strafen: 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 4-mal zwei Minuten gegen Lausanne.

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Stettler; Seydoux, Randegger; A. Gerber, Zryd; Müller, Currit; Moggi, Albrecht, Nüssli; Kuonen, Schremp, R. Gerber; Shinnimin, DiDomenico, P. Berger; Lindemann, Chiriaev, Haas.

Lausanne HC: Huet; Junland, Trutmann; Fischer, Gobbi; Genazzi, Nodari; Schelling, Lardi; Ryser, Miéville, Deruns; Pesonen, Froidevaux, Walsky; Herren, Jeffrey, Danielsson; Kneubühler, Conz, Augsburger.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Blaser, Murray (beide verletzt), T. Gerber, Wyss (überzählig). Lausanne ohne Savary, Antoinetti (beide verletzt), Ledin, Borlat (überzählig). 32. Pfostenschuss Schremp. 52.34: Timeout HC Lausanne