Stadion: Viel teurer und doch günstiger?

Die Kosten für die Sanierung des Eisstadions fielen massiv höher aus als geplant. Jedoch sei auch entsprechend mehr gebaut worden, betont der Gemeinderat Langnau.

Presse • • von Wochen-Zeitung, Jakob Hafstetter

Im Sommer 2011 bewilligten Langnaus Bürgerinnen und Bürger einen Gemeindebeitrag von gut 15 Millionen Franken an die Sanierung der Ilfishalle, für eine neue Curlinganlage und für einen künftigen Schwingkeller. Der Beitrag allein für die Ilfishalle machte 11,28 Millionen aus. Bereits während der Projektausarbeitung und dann auch während der Ausführung kamen Änderungen hinzu, die das Projekt massiv verteuerten. Beispielsweise der Neubau des Hallendachs war ursprünglich nicht geplant. Dieses zog auch neue Giebelfassaden mit sich. Eine Kanalisations- und eine Wasserleitung mussten unvorhergesehen verlegt werden. Eine hellere Beleuchtung musste her, die Grundbeschallung des Stadions kostete mehr, und und und... Schliesslich belaufen sich die Bauarbeiten auf 14,1 Millionen Franken, was Mehrkosten von gut 2,8 Millionen oder 25 Prozent entspricht. «Aber Achtung! Der Leistungsumfang im Vorprojekt ist mit dem ausgeführten Bauwerk nicht vergleichbar», hielt Gemeindepräsident Bernhard Antener an einer Medieninformation am Montag fest. Zudem wären einige der zusätzlichen Investitionen später ohnehin angefallen, oder sie würden sich positiv auf die Betriebsrechnung auswirken, wie beispielsweise der neue BKW-Trafo.

 


Verschiedene Geldquellen
Um die Mehrkosten zu finanzieren, wird nun einerseits der Beitrag der Oberemmentaler Gemeinden und Bowil (insgesamt 795’000 Franken) sowie die Mittel aus dem Verein Eissportstätten (225’000 Franken) verwendet. Zudem wird die Ilfisstadion AG eine Hypothek von einer Million Franken aufnehmen und steuert weitere 200’000 Franken bei, aus Eigenmitteln und einem Beitrag der Tigers. Schliesslich ist auch vorgesehen, dass die Gemeinde Langnau einen Zusatzbeitrag von 600’000 Franken leistet. Der Gemeinderat wird hierfür dem Parlament einen Nachkredit beantragen, 130’000 Franken davon sind für die Verlegung der Kanalisation.


Für den Gemeinderat gehts auf
Unter dem Strich sei die Nettobelastung gegenüber den Angaben in der Botschaft kaum höher oder gar ein bisschen tiefer, betonte der Gemeindepräsident. Damals war ein Beitrag an die Curlinghalle von 3,58 Millionen Franken vorgesehen. Weil diese dann nicht in der Gemeinde, sondern in Zollbrück gebaut wurde, musste die Gemeinde hierfür nur 1,5 Millionen bezahlen. Damals war auch noch nicht klar, ob der Sportfonds einen Beitrag leisten wird. Dies ist nun der Fall. Wenn der Grosse Rat dem Antrag der Regierung folge, werde die Netto-Belastung für Langnau 130’000 Franken höher ausfallen als in der Botschaft stehe. Setze sich hingegen die Variante der Finanzkommission durch, betrage die Nettobelastung gar 150’000 Franken weniger, rechnete Bernhard Antener vor.