Tigers-Boss Peter Jakob: «Fust wird nicht entlassen!»

John Fust steht heute in Lugano noch an der Tigers-Bande. «Es grenzt an Depression», kommentiert VR-Chef Peter Jakob die Pleiten-Serie. Verschiedene Szenarien würden geprüft.

Presse • • von Blick, Daniel Gerber

Wieder kämpften die Tigers tapfer. Wie gegen Davos verbuchten der SCL ein Chancenplus. Sinnbildlich zeigten sich das erste Drittel gegen Freiburg: 17:7-Schüsse aber 2:3-Tore. SCL-Trainer John Fust: «Es fehlte nicht an der geleisteten Arbeit.» Mit der miesen Chancenauswertung steht der grösste Feind der Emmentaler mit auf dem Eis. «Tigerlage» muss das neuste Wort im Eishockey-Vokabulare heissen.

 

«Es ist eine unglaubliche Enttäuschung, es grenzt an Depression», lässt Tigers-VR-Chef Peter Jakob seinen Emotionen freien Lauf, und lässt seinen Blick aus der dritten Etage ins Rund der erneuerten, prächtigen Eishalle schweifen. Der Besucheraufmarsch ist in den letzten Runden trotz der Misere gross geblieben. «Das Publikum lechzt nach einem Erfolg.» Er bedaure, dass man diesen derzeit nicht bietet. «Wir wollen jubeln.»

 

«Viele sagen, dass es positiv ist, dass Fust noch da ist», sagt Peter Jakob. Geprüft würden verschiedene Szenarien. Aber man wolle nichts überstürzen und keinen Wechsel vornehmen, der zuletzt nichts bringe.

 

Was bringt es, einen Trainerwechsel vorzunehmen, damit der neue das Team von Rang 12 auf Rang 12 führt? «Andere Gesichter und Stimmen könnten etwas ändern.» Laut Jakob könnten das aber auch Spieler sein. Die Frage sei, wann etwas tun – und wann etwas nicht tun. «John wird nicht entlassen. Niemand sucht dieses Szenario. Es ist auch kein Persil-Schein, dass es nachher besser ist.» Medien und Fans würden nach einer Entlassung rufen. «Wer aktiv mitarbeitet, sagt aber, dass es gut ist, dass nicht überhastet gehandelt wird. Die Stimmen halten sich die Waage.»

 

Es sei schade, dass die Euphorie mit der neuen Infrastruktur so rasch gedämpft wurde, sagt Jakob. «Aber sie wurde für eine Generation errichtet.» Nicht nur für einen Moment.

 

Das Hauptanliegen seien aber Punkte. «Seelenbalsam für das Publikum. Schade, dass wir das so wenig erfüllen können.»

 

John Fust sagt nach der Pleite gegen Fribourg: «Wir haben eine gute Reaktion gezeigt, und gut gekämpft, in einer Situation, in der so viel Druck auf uns lastet.» Und: «Wir sind bereit für den grossen Krieg gegen Lugano.»

 

«Die Langnauer sind in einer schwierigen Situation, sie spielen mit nur zwei Ausländern», erklärt Gottéron-Trainer Hans Kossmann: «Es tut mir Leid für John, es ist wirklich sehr schwer für ihn.»