Trotz starker Leistung

Torimpotenz führt zu Niederlage gegen den SCB

Stark verbesserte SCL Tigers bringen den SC Bern in arge Bedrängnis. Doch irgendwannn sollte der Puck auch mal ins gegnerische Tor.

News • • von Bruno Wüthrich

Gewöhnungsbedürftig: Drei weisse Tiger kümmern sich um einen tigerfarbenen Bieler (Bild: Marcel Bieri)

 

Spiel gegen den SC Bern

 

Es dauerte bis zur 51. Minute, bis in dieser Partie das erste Tor fiel. Die Langnauer Defensive liess Tomas Rüfenacht etwas zu lange zielen und dieser traf folgedessen genau ins hohe Eck. Der Treffer hatte sich zuvor etwas abgezeichnet. Doch die Tiger hätten zu diesem Zeitpunkt längst führen müssen. Sie zeigten gegenüber dem Spiel von zwei Tagen zuvor gegen den EHC Biel eine stark verbesserte Leistung und hielten gegen den SCB gut mit, dominierten phasenweise das Spiel, und erarbeiteten sich viele gute Chancen. Doch etwas zählbares schaute nicht heraus.

In der 35. Minute entwischte der pfeilschnelle Aaron Gagnon in Unterzahl der gegnerischen Abwehr, so dass Eric Ray Blum nur noch zu unerlaubten Mitteln greifen konnte. Gagnon verschoss jedoch den fälligen Penalty.

Die definitive Siegsicherung gelang den Bernern erst zwei Sekunden vor Schluss, nachdem die Langnauer mit sechs Feldspielern noch zwei gute Tormöglichkeiten kreierten. Der Treffer wurde Simon Bodenmann gut geschrieben, der Puck fand jedoch den Weg ins Tor eher zufällig.

Bei den SCL Tigers bestritt Eric Himmelfarb sein erstes Spiel. Er führte die vierte Linie und machte bei seinen wenigen Einsätzen eine gute Figur. Auffälligster Tiger war Antti Erkinjuntti.

 

Spiel gegen den EHC Biel

Nach drei Testspielen gegen ausländische Gegner war nun erstmals ein Test gegen einen direkten Konkurrenten an der Reihe. Gegen keinefalls gefestigte Bieler resultierte für die Langnauer eine 0:2 - Niederlage. Insgesamt dominierte auf beiden Seiten die Defensive über die gegnerische Offensive. Das Spiel war deshalb für die Zuschauer keine Offenbarung. Die Seeländer gewannen jedoch die Partie aufgrund der besseren Möglichkeiten verdient. Wenn ein Team mit lediglich neun Gegentoren in vier Partien vier mal verliert, muss man sich Gedanken über die Torproduktion machen. Tasächlich erzielten die Langnauer pro Spiel im Schnitt gerade mal ein mageres Törchen. Als Goalgetter hat sich noch kein Tiger heraus kristallisiert. Die vier Tore teilen sich vier Torschützen. Doch nur in den ersten drei Partien konnte die mangelnde Chancenverwertung als Grund für die Niederlage herhalten. Gegen den EHC Biel kreierten sich die Tiger zu wenig Tormöglichkeiten. Da gab es nicht viel auszulassen.

Testspiele sagen nicht viel aus. Da wird, wie es der Name schon sagt, getestet. Trotzdem verlieren die Spieler auch in Testspielen nicht gerne. Und Torerfolge stärken auch in Testspielen das Selbstvertrauen. Deshalb wären etwas mehr Tore und gelegentlich ein Sieg auch in der Vorbereitung sehr nützlich. Nicht vergessen dürfen wir allerdings, dass das Kader der SCL Tigers sehr breit ist, und deshalb vom Coaching-Staff die sich bietenden Möglichkeiten getestet werden. Gegen Biel fehlten unter anderem Anton Gustafsson, Lukas Haas und Philippe Seydoux. 

Die Langnauer versuchten sogleich, das Spiel in die eigenen Hände zu nehmen, liefen aber bereits nach 65 Sekunden in einen Konter, den Toni Rajala auf Zuspiel von Robbie Earl mutterseelenallein vor Damiano Ciaccio eiskalt abschloss. Die grösste Chance hatten die Tiger knapp drei Minuten später, als Aaron Gagnons Schuss die Querlatte streifte. Die Tiger taten lange Zeit mehr für das Spiel, mussten sich jedoch immer wieder vor den Kontern der Bieler hüten. Das 0:2 in der 53. Minute fiel allerdings nicht auf einen Konter, sondern im Powerplay der Bieler. Die sieben kleinen Strafen der Langnauer waren ein paar zu viel.

 

Spiel gegen AK Ardo Nitra

Gegen den slovakischen Klub AK Ardo Nitra setzte es für die SCL Tigers die dritte Niederlage im dritten Testspiel. Diesmal nach Verlängerung, nachdem Anthony Huguenin für die Langnauer 18 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit noch ausgleichen konnte.Das Zuspiel kam von Antti Erkinjuntti

Alle Tore dieser Partie fielen im Powerplay, wobei das Team von Coach Heinz Ehlers diesmal das Startdrittel total verschlief und als Folge davon nach 20 Minuten mit zwei Toren hinten lag. Kurz vor Spielmitte verkürzete Eero Elo, assistiert von Ville Koistinen und erneut Erkinjuntti.

Den entscheidenden Treffer erzielte Nitras Anthony Luciani nach 41 Sekunden in der Verlängerung, nachdem Samuel Erni lediglich sieben Sekunden nach dem Anpfiff eine Strafe aufgebrummt erhielt.

 

Spiel gegen Spartak Moskau

Aufhorchen lässt vor allem das 0:1 vom Mittwoche gegen den KHL-Klub Spartak Moskau. Die SCL Tigers waren bereits die dritte MAnnschaft, die gegen den übermächtigen Gegner antraten. Die ersten beiden Spiele gewannen die Russen gegen Servette mit 3:0 und gegen Lausanne mit 8:1. Die SCL Tigers lieferten jedoch eine äusserst konzentrierte Leistung ab und ein Erfolg wäre bei etwas besserer Verwertung der eigenen Chancen nicht unmöglich gewesen.Den einzigen Treffer der Partie erzielte Konstantin Okulov nach genau zwei Minuten. Zu diesem Zeitpunkt war nicht abzusehen, dass dies der einzige Treffer der Partie bleiben würde.

 

Spiel gegen die Rouen Dragons

Tags zuvor im Spiel gegen die Rouen Dragons bekundetetn die Langnauer noch etliche Abstimmungsprobleme. Doch auch hier wäre der Sieg bei etwas mehr Kaltblütigkeit möglich gewesen. Es war halt ein typisches erstes Saisonspiel. Die SCL Tigers gingen in der 25. Minute durch Yannick-Lennart Albrecht in Führung, die aber lediglich 72 Sekunden bestand. Noch vor der zweiten Pause (38.) lagen dann die Franzosen erstmals in Front.

Im Schlussdrittel glich Benjamin Neukom durch einen sehenswerten Überzahltreffer wieder aus (46.). Anthony Huguenin und Ville Koistinen assistierten. Doch in der 53. Minute erzielte Marc-André Thinel für Rouen den siegbringenden Treffer.

Telegramme

 

SC Bern - SCL Tigers 2:0 (0:0, 0:0, 2:0)

Schoren Langenthal, 1'105 Zuschauer. SR: Erard/Mollard, Abegglen/Altmann. Tore: 51. Rüfenacht (Ebbett) 1:0. 60. (59.58) Bodenmann (Haas, ins leere Tor) 0:2.Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen Bern, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

SC Bern: Genoni; Blum, Kamerzin; Krueger, Andersson; B. Gerber, Noreau; Burren; Moser, Arcobello, Raymond; Scherwey, G. Haas, Bodenmann; Piörälä, Ebbett, Ruefenacht; Meyer, Heim, A. Berger; Kämpf.

SCL Tigers: Punnenovs; Zryd, Randegger; Erni, Lardi; Blaser, Huguenin; Müller; Nüssli, Albrecht, Elo; Erkinjuntti, Gagnon, Rüegsegger; Dostoinov, P. Berger, Kuonen; N. Berger, Himmelfarb, R. Gerber; L. Haas.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Ciaccio (Ersatztorhüter), Stettler (verletzt), Koistinen, Gustafsson, Neukom, Peter, Seydoux. 35. Aaron gagnon verschiesst Penalty. SCL Tigers von 59.19 bis 59.59 ohne Torhüter.

 

SCL Tigers - EHC Biel 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)

Schoren Langenthal, 652 Zuschauer. SR: Dipietro/Mollard, Altmann/Kaderli. Tore: 2. Rajala (Earl) 0:1. 53. Joggi (Earl, Rajala, Ausschluss Blaser) 0:2. Strafen: 7-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 3-mal zwei Minuten gegen den EHC Biel.

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Erni; Huguenin, Lardi; Müller, Randegger; Blaser, Zryd; Nüssli, Albrecht, Elo; Erkinjuntti, Gagnon, Neukom; Dostoinov, Peter, Kuonen; N. Berger, P. Berger, Gerber.

EHC Biel: Hiller; Forster, Jecker; Steiner, Fey; Kreis, Maurer; Suleski, Nussbaumer; Pedretti, Diem, Schmutz; Rajala, Earl, Joggi; Lüthi, Neuenschwander, Deluca; Tschantré Sutter, Wetzel.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Punnenovs (Ersatztorhüter), Stettler (verletzt), Haas, Seydoux, Gustafsson, Rüegsegger, Himmelfarb.

 

HK Ardo Nitra - SCL Tigers 3:2 n.V. (2:0, 0:1, 0:1)

Le Sentier, 157 Zuschauer. SR: Erard/Hebeisen, Altmann/Rebetez. Tore: Blackwater (Luciani, Ausschluss Erni) 1:0. 19. Pupak (Kovacik, Ausschluss Seydoux) 2:0. 30. Elo (Koistinen, Erkinjuntti, Ausschluss Cope) 2:1. 60. (59.42) Huguenin (Erkinjuntti, Ausschluss Ruckay) 2:2. 61. Luciani (Verstteg, Blackwater, Ausschluss Erni) 3:2. Strafen: 13-mal zwei Minuten gegen Nitra, 9-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Randegger; Erni, Blaser; Huguenin, Lardi; Müller, Seydoux; Erinjuntti Gustafsson, Elo; Dostoinov, Gagnon, Neukom; Haas, Albrecht, Kuonen; N. Berger, Peter, Rüegsegger.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Ciaccio (Ersatztorhüter), Stettler (verletzt), R. Gerber, P. Berger, Zryd, Nüssli, Himmelfarb.

 

Rouen Dragons - SCL Tigers 3:2 (0:0, 2:1, 1:1)

Le Sentier. 253 Zuschauer. SR: Mollard/Weber, Rebetez/Wermeille. Tore: 24. Albrecht 1:0. 26. Msumbu (Colotti) 1:1. 38. Langlais (Guttig; Ausschluss Blaser) 1:2. 46. Neukom (Huguenin, Koistinen; bei Ausschlüssen von Langlais und Dusseau) 2:2. 53. Thinel (Hubacek). Strafen: SCL Tigers 6mal 2 und 1mal 10 Minuten (Koistinen). Rouen 5mal 2 Minuten. 

SCL Tigers: Ciaccio; Blaser, Koistinen; Seydoux, Zryd; Huguenin, Randegger; Lardi, Erni; Elo, Gustafsson, Neukom; Erkinjuntti, Gagnon, Nüssli; Dostoinow, Peter, Pascal Berger; Gerber, Albrecht, Nils Berger.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Punnenovs (Ersatztorhüter), Stettler (verletzt), Müller, Haas, Kuonen, Himelfarb, Rüegsegger.

 

Spartak Moskau - SCL Tigers 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)

Le Sentier, 252 Zuschauer. SR: Mollard/Weber, Rebettez/Vermeille. Tor: 2. (2.00) Okulov 1:0. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen Moskau, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

SCL Tigers: Punnenovs; Koistinen, Seydoux; Lardi, Erni; Huguenin, Ranndegger; Müller, Zryd; Erkinjuntti, Gustafsson, Elo; Neukom, Gagnon, Kuonen; N. Berger, Peter, P. Berger; Haas, Albrecht, Gerber.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Ciaccio (Ersatztorhüter), Stettler (verletzt), Blaser, Dostoinov, Nüssli, Rüegsegger.

 

Nächstes Spiel: Donnerstag, 17. August 2017, 19.30 Uhr in Langenthal: SCL Tigers - SC Bern.