Turbulenzen bei den Tigers

Der bisherige Assistenztrainer Alex Reinhard löst John Fust als Headcoach bei den SCL Tigers ab. Ausbildungschef Konstantin Kurashev steht ihm im nächsten Spiel gegen Ambri zur Seite.

Presse • • von Tages Anzeiger / si

Überraschend kam diese Trennung für niemanden mehr. Der SC Langnau verlor die letzten acht und zwölf der letzten 13 Spiele. In fünf dieser letzten 13 Partien erzielten die Langnauer nicht einmal mehr ein Tor. In der letzten Doppelrunde blieben die Emmentaler sowohl am Freitag im Heimspiel gegen Fribourg (2:5) wie am Samstag in Lugano (2:8) absolut chancenlos. Langnaus Rückstand auf die Playoffplätze beträgt hoffnungslose 30 Punkte. Sogar die Differenz zum Zweitletzten, dem HC Ambri-Piotta, beträgt bereits 13 Zähler.

 

Schon Mitte der letzten Woche war der Verwaltungsrat der Tigers übereingekommen, John Fust freizustellen, wenn nicht die Spiele gegen Fribourg und Lugano die Wende zum Guten bringen würden. Eine Reaktion der Mannschaft blieb hingegen aus. So wechselte nach Ambri-Piotta (Serge Pelletier für Kevin Constantine) nun auch Langnau den Trainer aus. Eine kleine Überraschung ist, dass nicht Konstantin Kuraschew, sondern der bisherige Assistent Alex Reinhard den Karren aus dem Dreck ziehen soll. Kuraschew hatte die Tigers schon vor drei Jahren, nach der Entlassung von Christian Weber, interimistisch übernommen und mit Erfolg durch einen Abstiegskampf geführt.

 

Fust nicht entlassen, sondern nur des Amtes enthoben

Die SCL Tigers legen Wert auf die Feststellung, dass John Fust nicht entlassen ist. Fust bleibe bei den Tigers angestellt; nach einer Erholungspause wird die Klubleitung mit Fust zusammen neue Aufgabenfelder definieren. Der kanadisch-schweizerische Doppelbürger verfügt im Emmental fast schon über Kultstatus. Er stand vor 15 Jahren als Spieler in Langnaus Aufsteigerteam. Als Coach führte Fust vor zwei Saisons den SC Langnau erstmals in die Playoffs. Mit diesem grössten Erfolg der Neuzeit verdiente sich Fust eine Vertragsverlängerung bis in den Frühling 2015. Entsprechend kostet die Trennung zweieinhalb Jahre vor Vertragsende die Tigers einiges an Geld.