Mit einem Hauch Edmonton zurück an die Spitze?

Die Ansprüche sind sind nicht mehr ganz so hoch wie in den späten 1960er und frühen 1970er-Jahren. Der 6. Rang und das frühe Ausscheiden in den den Playoffs reichte trotzdem nicht. Die Entlassung von Coach Gary Sheehan nach sieben Jahren beendet eine Aera. Führt Kevin Primeau den HCC zurück zu alter Stärke?

Der HC La Chaux-de-Fonds bietet beste Unterhaltung auf dem Eis. Dies bestätigen neutrale Beobachter immer wieder, und gesprochen wird von der welschen Antwort auf den HC Davos. Unvergessen die Playoff Halbfinalserie der Saison 2011/12 gegen den späteren Meister SC Langenthal, die über sieben Spiele ging, und bei welcher kein einziges Spiel mit mehr als einem Tor Unterschied endete. Wie bereits im Vorjahr lieferte der Serienmeister der Jahre 1968 bis 1973 auch in diesem Frühjahr wieder eine spektakuläre Playoff-Serie. Diesmal war war für die Neuenburger gegen den späteren Finalisten EHC Olten Schluss. Leider bereits im Viertelfinal, denn der HCC erreichte zuvor in der Qualifikation lediglich den enttäuschenden 6. Rang. Dabei war doch das Publikum gemessen an den gesehenen Toren wiederum bestens unterhalten. Um ganze 34 Tore steigerte der HCC seine Torproduktion gegenüber dem Vorjahr, und allein die beiden Kanadier Lee Jinman und Benoit Mondou steuerten 57 Treffer bei. Die Anzahl der Gegentore erhöhte sich allerdings ebenfalls um satte 20 Zähler, was jedoch immer noch eine positive Bilanz ergibt. Aber die Endabrechnung stimmte nicht. In seinem siebten Jahr an der Bande des HCC gelang es Gary Sheehan nicht mehr, die sportliche Substanz aufs Eis zu bringen. Der 58-jährige Kanadier Kevin Primeau tritt nun an seine Stelle. Primeau, der als Spieler in den 1970er und 1980er-Jahren für den HC Davos und den EHC Visp auflief, war in den 1990er-Jahren während sechs Saisons Assistenz-Coach der Edmonton Oilers, und assistierte in der Saison 2009/10 Heinz Ehlers beim EHC Biel. Doch reichen die getätigten Transfers für einen Schritt nach vorne?

Rückblick und Aussicht

Der 6. Rang in der Qualifikation der letzten Saison war aus der Sicht der Experten eine Enttäuschung. Sie gingen davon aus, dass der HC La Chaux-de-Fonds durch die Zuzüge von Lee Jinman, Jérome Bonnet auch in der vergangenen Saison ein Spitzenteam sein, und sogar Chancen auf den Aufstieg in die NLA haben würde. Doch trotz gesteigerter Torproduktion reichte es bei weitem nicht. Am Ende fehlten 19 Punkte zur Egalisation des Rankings (3. Rang) aus der Saison zuvor. Zur Ehrenrettung stellen wir fest, dass in der Saison 2011/12 ein Punkteschnitt von 1,82 zur Erreichung des 3. Ranges genügte. In der vergangenen Saison wäre dafür ein Schnitt von 2,04 nötig gewesen. Die Latte war also wesentlich höher gesetzt. Mit 1,66 Punkten pro Spiel blieb das Team von Gary Sheehan jedoch deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Und auch der neue Coach Kevin Primeau wird es nicht leicht haben. Teamsenior und Leader Régis Fuchs erklärte 42-jährig seinen Rücktritt. Mit Sami El Assaoui, Deny Bärtschi, Pascal Gemperli und Corey Ruhnke verlassen weitere Stammspieler das Team. Aus Langnau wurde der Kanada-Schweizer Robin Leblanc verpflichtet, seines Zeichens 2007 Meisterschütze für den HC Davos, ausgestattet mit einem harten Schuss. Auch aus Thurgau eilt prominente Verstärkung herbei. Devin Muller ist der Sohn von Nati- Assistenzcoach Colin Muller.

Fakten zum HC La Chaux-de-Fonds