Bloss der Schatten des grossen FCB?

von Bruno Wüthrich - Der EHC Basel erreichte in der letzten Saison seine Ziele und Erwartungen nicht. Das muss sich ändern. Denn es gilt, ein durch die Erfolge des grossen FC Basel erfolgsverwöhnten Publikums zum Eishockey zu bringen. Da hilft nur eines: Die Korrektur der Ziele nach oben, seriöse Arbeit und etwas Glamour.

Basel ist ein Wirtschaftsstandort erster Güte. Basel verfügt über eine Eishalle, die auch in der NLA zu den besten zu zählen ist. Die Nachwuchsabteilung hat das Sommertraining erstmals mit über 200 Junioren aufnehmen können, mehr als die meisten NLA-Organisationen. Doch die EHC Basel Sharks spielen in der NLB und blieben seit ihrem Abstieg im 2008 ohne Exploit. Aus wirtschaftlichen Gründen «opferten» die Basler zuletzt sogar die Playoffs, indem sie in der entscheidenden Phase wichtige Spieler an andere Teams ausliehen. «Es fehlte das Vertrauen, dass unser Team in den Playoffs eine Rolle spielen könnte, und so haben wir unsern Fokus auf die Wirtschaftlichkeit gelegt», begründet EHCB-Geschäftsführer Pascal Suter die Massnahme. Jetzt soll vieles anders werden. «Es genügt nicht, einfach nur die Playoffs als Ziel zu haben, um dann in vier Spielen auszuscheiden. Wir müssen die Latte höher legen.» Als neuer Headcoach wurde Dino Stecher verplichtet. Stecher wirkte zuvor erfolgreich in Olten, bei den GCK Lions und zuletzt als Assistent von Kevin Schläpfer in Biel. Michel Riesen soll die Basler sowohl sportlich als auch bezüglich Ausstrahlung weiter bringen. Riesen kann, in der richtigen Linie eingesetzt, gleichzeitig Liga-Topscorer und Publikumsliebling werden. Er kann dafür sorgen, dass in Basel auch über den EHC gesprochen wird. Doch langfristig muss die NLA das Ziel sein. Dieses Ziel wird aber – anders als in der Vergangenheit – schrittweise angegangen.

Rückblick und Aussicht

War es der gute Start in die Meisterschaft, der zu Selbstüberschätzung führte? Der EHC Basel putzte den den späteren Aufsteiger HC Lausanne zum Auftakt gleich mit 7:1 aus der St. Jakobs Arena. Doch je länger die Saison dauerte, desto enttäuschender verlief sie. Nachdem im November bekannt wurde, dass der EHCB sich nach Saisonende von Coach Dany Gelinas trennen würde, erreichte dieser sein Team nicht mehr wie gewünscht. Prompt wurde er im Januar frei gestellt. Für die kommende Saison wurde gleich an mehreren Fronten reagiert. Der frühere Spitzentorwart Dino Stecher soll als neuer Headcoach für die nötigen Schritte nach vorne sorgen. Die Partnerschaft mit dem SC Bern soll während der Saison weitere Verstärkung bringen. Mit Brandon Buck und Kyle Greentree laufen zwei neue Kanadier in Basel auf. Beide wurden aus der höchsten österreichischen Liga geholt. Insgesamt neun Zuzüge werden für frischen Wind sorgen, und die acht Abgänge mehr als nur kompensieren. Der wichtigste Zuzug ist jedoch Michel Riesen. Mit ihm wird Basels Powerplay zu einer der gefährlichsten Waffen innerhalb der Liga.

Fakten zum EHC Basel