NLB Playoffs 2015, Final, 3. Spiel: SCL Tigers - EHC Olten 4:2 (0:2, 1:0, 3:0)

Vom 0:2 zum 4:2 und der Führung in der Finalserie

Die SCL Tigers liessen sich durch einen 0:2 - Rückstand nicht aus dem Konzept bringen und erarbeiteten sich in einem lange Zeit schnellen und sehr unterhaltsamen Spiel verdientermassen den Sieg. Entscheidend am Erfolg beteiligt war mit seinen drei Toren Sandro Moggi. Die Langnauer führen in der Serie mit 2:1.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

Ciaccio rettet

Grosstat von Damiano Ciaccio in der 27. Minute, als Justin Feser bei Unterzahl Olten alleine auf ihn los ziehen konnte. (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Im Startdrittel ging es gleich los wie die Feuerwehr und zumindest für neutrale Zuschauer war es nicht nur ein schnelles, physisches und intensives, sondern auch ein gutes Spiel. Die SCL Tigers begannen stark, liessen sich dann jedoch verunsichern und wurden zu passiv. Beide Gegentore kassierten sie in diesem Abschnitt und schienen nicht zwingend zu sein. Tiger-Hüter Damiano Ciaccio schien beide Male nicht völlig schuldlos zu sein. Beim 0:1 (9.) schienen die Langnauer Verteidigung und der Torhüter die Situation unter Kontrolle zu bekommen, als Codey Burki überraschend doch noch an den Puck kam und unverzüglich einschob. Und in der 18 Minute sass Massimo Ronchetti gerade mal acht Sekunden auf der Strafbank, als Ciaccio einen harmlosen Schuss zwar nicht abprallen, aber vor sich liegen liess, und so Remo Hirt ermöglichte, zum 0:2 zu erhöhen. Obwohl auch die SCL Tigers viel Zug auf das Oltner Tor entwickelten und Chris DiDomenico nach einer schönen Einzelleistung (13.) nur den Pfosten traf, verwunderte die Führung der Gäste nach 20 Minuten nicht. Die SCL Tigers liessen sich im Verlaufe dieses Abschnitts den Schneid etwas abkaufen.

 

Dass die Emmentaler trotzdem siegten, hatte mehrere Gründe:

 

Tatarenhut 20151. Ab dem zweiten Drittel spielten die Langnauer wieder aktiver, setzten den Gegner vermehrt unter Druck. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr kam der Eindruck auf, dass Olten nicht mehr würde dagegen halten können, sobald der Anschlusstreffer geschafft sei. Und so kam es dann auch. Noch im zweiten Spielabschnitt gelang den dreifachen Torschützen Sandro Moggi in Überzahl der Anschlusstreffer. Das Langnauer Powerplay war bis zu diesem Zeitpunkt kein Prunkstück, und auch diesmal schien es vorerst nicht zu klappen. doch dann schickte Kévin Hecquefeuille Moggi auf die Reise und dieser liess sich nicht zwei mal bitten (36.).

 

2. Die SCL Tigers hatten von zwei kollektiv starken Mannschaften die besseren Individualisten. Sandro Moggi hatte mit seinen drei Toren einen Galaauftritt. Aber auch Chris DiDomenico unterstrich ein weiteres Mal, dass er der wohl beste Ausländer der NLB ist. Er war omnipräsent, ackerte sowohl defensiv als - vor allem - auch offensiv und brachte nach dem 0:2 die nötigen emotionen ins Spiel.

 

3. Die schwindende Energie des EHC Olten. Die Power reichte nur bis zum Anschlusstreffer der SCL Tigers. Dann waren die Powermäuse zwar bemüht, aber agierten zu langsam. Am besten wird dies dokumentiert bei der doppelten Überzahlsituation, welche die Oltner von den Langnauern drei Minuten vor Schluss noch präsentiert erhielten. Das Kombinationspiel klappte nicht mehr. Sobald Tempo in die Aktionen kommen sollte, war Olten zu unpräzise oder zu langsam auf den Beinen.

 

4. Ob es wirklich Damiano Ciaccios Fehler waren, die zu den beiden Gegentoren führten, können wir nicht restlos klären. Aber seine Leistung ab der 21. Minute trug wesentlich zum Erfolg bei. Gerade im Powerplay zeigten sich die Langnauer anfällig auf Gegenstösse. Doch Ciaccio rettete sowohl gegen Justin Feser (27.) als auch gegen Shayne Wiebe (38.) grossartig.

 

Sandro Moggi

Hatte mit seinen drei Toren massgeblichen anteil am Sieg der Langnauer: Sandro Moggi. (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Tigers-Coach Bengt-Ake Gustafsson bemängelte vor allem die Passivität seiner Mannschaft im  ersten Drittel, und sah auch danach Fehler seines Teams. «Wir waren im ersten Drittel zu passiv, haben dies jedoch danach geändert. Dazu hat Ciaccio hevorragend gehalten und Sandro Moggi hat uns zum Sieg geschossen», zeigte sich Gus trotzdem zufrieden. «Wir haben unsern Gegner ein paar Mal im Slot allein gelassen. Das darf nicht passieren. Gut, dass wir Ciaccio hatten.»

 

Bereits am kommenden Dienstag geht es in der Kleinholzhalle in Olten weiter. Spielbeginn ist 19.45 Uhr. 

 

 

SCL Tigers - EHC Olten 4:2 (0:2, 1:0, 3:0)

 

Ilfishalle, 6'050 Zuschauer (ausverkauft). SR: Fischer/Küng, Bürgi/Schüpbach. Tore: 9. Burki (Ulmer, Wiebe) 0:1. 18. Hirt (Schneuwly, Ganz,, Ausschluss Ronchetti) 0:2. 36. S. Moggi (Hecquefeuille, Ausschluss Aeschlimann) 1:2. 46. S. Moggi (A. Gerber, Nüssli) 2:2. 48. S. Moggi (DiDomenico) 3:2. 60. Albrecht (Gustafsson, ins leere Tor) 4:2. Strafen: 8-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 6-mal zwei Minuten + 1-mal 10 Minuten (Grossniklaus, Check gegen den Kopf gegen Olten.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Müller, Stettler; K. Lindemann, Hecquefeuille; Ronchetti, Bonnet; Zryd; Bucher, Gustafsson, DiDomenico; S. Lindemann, C. Moggi, Haas; S. Moggi, A. Gerber, Nüssli; Wyss, Albrecht, T. Gerber; Rexha.

 

EHC Olten: Tobler; Schnyder, Meister; Ganz, Parati; Bagnoud, El Assaoui; Aeschlimann, Grossniklaus; Wüst, Feser, Truttmann; Schwarzenbach, Schneuwly, Hirt; Wiebe, Burki, Ulmer; Weber, Studer, Scherwey.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Croce, Tremblay, Lakos, Bärtschi, Rüegg, Schlapbach (alle überzählig). Olten ohne Schild, Marolf, Courchaine, Ruhnke, Huber, Wüthrich, Lüthi, Pargätzi (alle überzählig). 13. Pfostenschuss DiDomenico. 57.08: Timeout EHC Olten.