SCL Tigers in der Weber-Falle

Von Playout- und anderen Sorgen

Die letzten Resultate der SCL Tigers sowie das Spiel EHC Biel gegen die Lakers aus Rapperswil haben gezeigt, dass sich der Kampf gegen die Ligaquali auf einen Zweikampf Langnau gegen Rapperswil zuspitzen könnte. Mit andern Worten: Es droht der Playout-Final zwischen Christian Webers altem und neuem Team. Weber unterschrieb für die kommenden Saisons bei den Rapperswilern.

Blog • • von Bruno Wüthrich

Das Spiel zwischen dem EHC Biel und der Rapperswil-Jona Lakers war Schlafwagen-Eishockey für anspruchsvolle Schläfer. Denn in einem Schlafwagen schläft es sich besser, wenn dieser nicht rollt, sondern still steht. Und egal, auf welchem Rang sich die Lakers für die Playouts qualifizieren,.- sie sind schlecht genug für den Final. Und wenn sich die SCL Tigers nicht sofort wieder steigern, dürfen sich auch die Emmentaler über eine Finalteilnahme freuen. Diese Konstellation dürfte Langnaus Coach Christian Weber Kopfzerbrechen bereiten. Denn falls sein künftiges Team die Ligaquali bestreiten muss, sprechen Tempo und Spielrhythmus für den Unterklassigen. Dafür, dass es die Rapperswiler sein werden, die in diesen sauren Apfel «Ligaquali» beissen müssen spricht, dass die Langnauer mit deren Schlafwagen-Eishockey seit geraumer Zeit keinerlei Schwierigkeiten bekunden. Aber falls Noch-Tiger Coach Christian Weber vergessen haben sollte, in seinem Vertrag mit den Lakers eine Klausel für die NLB einzubauen, könnte es heikel werden. Denn bestimmt wollte Weber in der nächsten Saison einen Schritt vorwärts, und nicht zwei Schritte zurück machen. Übrigens: Der EHC Basel stieg vor zwei Jahren nicht deswegen ab, weil er für die NLA zu wenig Potential gehabt hätte. Nein! Die Basler stiegen ab, weil die vielen Spieler, welche für nächste Saison bereits Verträge mit andern Klubs unterschrieben hatten, sich nicht mehr zu 100 Prozent für ihren noch aktuellen Arbeitgeber einsetzten. Mit der Verhinderung des Abstiegs sind keinerlei Lorbeeren zu gewinnen. Und wer in der kommenden Saison sowieso in der NLA spielt, braucht sich um die Ligazugehörigkeit des vergangenen Arbeitgebers nicht mehr zu kümmern. Daran, dass nebst den Abgängen von wichtigen Spielern auch der Abgang des Coaches bereits fest steht, ist die Führung der Tiger nicht unschuldig. Christian Weber wurde zu einem frühzeitigen Entscheid gedrängt. Darüber, ob dies nun gut war oder nicht, scheiden sich die Geister.

Gemäss Tiger-Verwaltungsratspräsident Peter Jakob sollten per Ende Saison alle Rechnungen beglichen, und somit die Saison 2009/10 bezahlt sein (vgl. Bericht in FANTIGER 118). Dies wäre ein gewaltiger Schritt vorwärts! In den letzten Jahren musste das Emmentaler Kult-Eishockeyunternehmen jeweils die Matcheinnahmen der darauffolgenden Saison verpfänden, um die abgelaufene Spielzeit zu bezahlen. Stimmt Peter Jakobs Aussage, so müssen sich die SCL Tigers künftig nicht mehr mit Altlasten herum schlagen, sondern können sich auf die aktuelle Saison konzentrieren. Dies dürfte sich als gutes Argument auch für Sponsoren erweisen. Denn jeder Sponsor beeinflusst mit seinem Engagement lieber die aktuellen und zukünftigen Resultate, als dass er Löcher aus der Vergangenheit stopft. Die Rhetorik aus dem Hause SCL Tigers lässt jedoch keinerlei eindeutige Schlüsse hinsichtlich der tatsächlichen finanziellen Situation zu. Wo fehlen die gesuchten 1 bis 1,5 Millionen wirklich? In der Saison 2009/10, oder in der Saison 2010/11? Hat Hans Grunder die bei seinem Abgang versprochene Million tatsächlich bezahlt?