Von Risiken, Herausforderungen und Lösungen

Wie es den Sanierern der Ilfishalle gelingt, im Zeitplan zu bleiben Beim Rückbau des Hallendaches sei man eine Woche vor dem Zeitplan, sagt Bauherrenvertreter Urs Willen gegenüber FANTIGER. Trotzdem habe man täglich neue, zum Teil ungeahnte Herausforderungen zu bewältigen.

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Ganz heikel: Hier wird Asbest saniert  Asbest-Sanierung

Auf diesen beiden Abbildungen sehen wir, wie Spezial-Arbeiter einen Raum asbest-sanieren

 

Gute Neuigkeiten für Peter Jakob: Weil die Ara-Leitung, welche durch die Baugrube für die neue Eventhalle führte, marode war und erneuert werden muss, kann die Einstellhalle bereits auf die kommende Saison hin bereit gestellt werden. Dies liefere gute Argumente für deren Vermarktung, ist Urs Willen überzeugt: «Wir mussten handeln, denn die Gefahr, dass aus der maroden Leitung unangenahme Gerüche aufsteigen, und die Gäste in der neuen Eventhalle empfindlich gestört hätten, war gross. Wegen des engen Zeitplanes konnten wir nicht warten, bis alle beteiligten Behörden sämtliche Beschlüsse gefasst haben. Die Erneuerung der Ara-Leitung ist jedoch notwendig und schafft einen Mehrwert.» Zudem würden bei der Erstellung der Einstellhalle nicht nur Zeit, sondern auch Kosten gespart.

Damit das Wasser bei Gewittern nicht in die Baugrube läuft  Hier wird das Abwasser hoch gepumt in die provisorisch um die Baugrube herum verlegte Abwasserleitung

Hier wird das Not-Abwasserrohr verlegt                                      Hier wird Abwasser in die neu verlegte Leitung gepumpt

                                                                                                         

Derweil fühlt man sich bei der Begehung der Baustelle fast wie in den frühen 1970er-Jahren, als wir auf derselben Eisbahn, aber unter freiem Himmel beim freien Eislauf «Fischfang» spielten, und uns dabei nervtötende Schlagermusik wie «Weine nicht kleine Eva» von den Flippers die Ohren malträtierte. Denn der Rückbau des Hallendaches geschah nicht nur gut im Zeitplan, sondern sogar mit einer Woche Vorsprung. Gestern wurden die letzten beiden Träger rückgebaut. Einen davon übernahm ein Landwirt aus Zollbrück, der mit dem Holz eine neue Halle (nein, keine Eishalle) bauen wird. Das neue Dach wird im Juni fertig gestellt sein und rund fünf Meter höher sein als das bisherige. In der sanierten Halle wird die Sicht weder durch Säulen noch durch Querstreben verdeckt sein.

 

Dafür traten in der Baugrube, dort, wo die Haustechnik untergebracht werden soll, unerwartete Probleme auf. Weil sich der Fels (!?!) nicht an das hydrologische Gutachten hält und deutlich höher empor ragt, als festgestellt, konnte die Frutiger AG nicht wie vorgesehen eine Spundwand in den Boden rammen. Laut Gutachten hätte sie erst nach 11 Metern auf Fels stossen müssen, die Maschinen stiessen jedoch bereits nach 6 Metern auf Stein. Mehrere Mikropfähle müssen nun drei bis vier Meter tief in den Fels gebohrt und miteinander vergossen werden. Statt einer Spund- sichert eine dicke Betonwand die Baugrube. «Das führte zu einer leichten Verzögerung», erklärte Urs Willen.

Hier wird gebaut  Aus diesem demontierten Dachträger baut ein Landwirt aus Zollbrück eine Halle

 Hier entsteht Peter Jakobs Eventhalle                            Aus diesem Dachträger entsteht eine neue Halle

 

In der Baugrube stiessen die Arbeiter zudem auf Grundwasser. Zwar müssten sich die Ingenieure nun etwas einfallen lassen, wie dieses während der Bauphase abgesenkt werden könne. Solche Probleme sind gemäss Willen jedoch Alltag.

 

Mit Risiken leben

Eigentlich sei eine solche Baustelle ein einziges Risikounternehmen, lässt uns Urs Willen wissen. Ein Risiko wurde jedoch gestern behoben. Nach der Entfernung der maroden Ara-Leitung hätte das um die Baustele herum verlegte, 30 cm dicke Abwasserrohr nicht genügt, um die bei einem Gewitter auftretenden Wassermassen aufnehmen zu können. Damit die Baugrube bei Unwettern nicht überflutet wird, verlegten die Arbeiter gestern ein zusätzliches Rohr direkt durch die Baugrube. Damit ist ein Risiko eines erheblichen Zeitverlustes infolge Überflutung behoben, ist Urs Willen erleichtert.

Hier entsteht zuerst die Kantine für die Bauarbeiter, später das Sport Pub für die Fans

Hier entsteht zuerst die Baukantine, und später

das Sportpub für die Fans 

 

Ein Risiko könne allerdings nie ganz ausgeschaltet werden. Nämlich, dass auf der Baustelle Unfälle geschehen. Deshalb wurde unter anderem ein mehrstufiges Alarmsystem eingerichtet. Trotzdem: Geschieht auf der Baustelle ein schwerer Unfall, müsste der Baubetrieb während der Untersuchung allenfalls sogar für mehrere Tage eingestellt werden.