Vor dem entscheidenden siebten Spiel:

Wer ist denn nun der Favorit?

Morgen Dienstag Abend (Spielbeginn 19.45 Uhr) wird in der Ilfishalle entschieden, wer die NLB-Meisterschaft gewinnt, und deshalb gegen die Lakers aus Rapperswil um einen Platz in der NLA spielen darf. Für die SCL Tigers ist es die zweite «Belle» innerhalb von einem Jahr.

Blog • • von Bruno Wüthrich

 

Jubel gegen Olten a

Hinten nichts zulassen, einfach von hinten nach vorne spielen, Druck aufsetzen und mindestens ein Tor mehr erzielen als die Powermäuse, - so muss die Devise der SCL Tigers im entscheidungsspiel lauten. (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Dienstag, 8. April 2014: Die SCL Tigers spielen in der heimischen Ilfishalle die «Belle» gegen den EHC Visp und verlieren diese deutlich mit 1:5. Bereits zwei Tage zuvor gingen die Langnauer in Visp, diesmal allerdings äusserst knapp, als Verlierer vom Eis. Erneut geht es in diesem Jahr in eine «Belle». Erneut findet diese in der Ilfishalle statt. Doch hier enden die Gemeinsamkeinten mit der Saison 2013/14. 

 

Im Gegensatz zum letzten Frühjahr lagen die SCL Tigers diesmal nicht nach fünf Spielen im Vorsprung, sondern im Rückstand. Nicht sie waren es, welche den Gegner im sechsten Spiel nochmals aufholen lassen mussten, sondern sie holten selber auf, und zwar auf überzeugende Art und Weise. Deshalb liegt das Momentum nun auf Seiten der SCL Tigers, welche somit als leichter Favorit in diese entscheidende Ausmarchung steigen.

 

Wichtig in diesem Spiel sieben wird sein, wer besser mit dem immensen Druck, der nun auf beiden Mannschaften lastet, umgehen kann. Die Unbeschwertheit, mit welcher der EHC Olten möglicherweise die ersten Partien dieses Playoff-Finals bestreiten konnte, ist definitiv vorbei. Die Meisterfeier des EHCO war für Sonntag Nacht bis ins Detail geplant. Daraus ist zumindest vorerst nichts geworden. Denn die Powermäsue hatten an diesem Abend keine Chance. Doch wer seinem Publikum, seinen Fans derart den Speck unter die Nase reibt, setzt sich damit selbst unter allerhöchsten Druck. Da ist nichts mehr mit «gewinnen dürfen». Jetzt ist es ein Muss, denn sonst setzen sich die Powermäuse. ähnlich wie beim letztjährigen Ausscheiden bereits im Viertelfinal, auch in diesem Jahr wieder der Lächerlichkeit aus. 

 

Dass auch die SCL Tigers unter hohem Druck stehen, versteht sich von selbst. In den letzten Jahren versagten die Emmentaler in entscheidenden Momenten immer wieder. Das war so in Spiel sechs und sieben in der NLA-Playout-Serie von 2013 gegen die Lakers. Das war so in den Spielen der Ligaqualifikation gegen den HC Lausanne. Das war wiederum so in Spiel sechs und sieben der letztjährigen Playoff-Finalserie gegen den EHC Visp.

 

Doch nun haben die SCL Tigers seit langer Zeit erstmals wieder ein wichtiges Spiel gewonnen. Wären sie nämlich gestern Sonntag in Olten nicht siegreich gewesen, wäre die Saison für die Langnauer bereits vorbei. Dieses Spiel hatte aus Sicht der Langnauer, aber noch nicht aus Sicht der Oltner, bereits entscheidenden Charakter. Das Team von Coach Bengt-Ake Gustafsson kam also mit diesem immensen Druck besser zurecht als die Powermäuse, die zwar ebenfalls recht unter Druck standen, für die aber bei einer Niederlage noch nicht alles verloren war.

 

Fazit: Die SCL Tigers stehen auch morgen Dienstag unter grösstmöglichem Druck. Doch nun haben sie sich in der Zwischenzeit selbst bewiesen, dass sie damit umgehen können. Dies ist ein ganz entscheidender Schritt in der Entwicklung der Mannschaft, den es nun zu bestätigen gilt. Der EHC Olten allerdings konnte dem hohen Erwartungsdruck seiner Anhängerschaft am Sonntag nicht stand halten und brach richtiggehend ein. Nun wird der Druck auf den EHCO noch grösser werden. Denn wie bei den Tigers wird nun auch beim EHC Olten bei einer weiteren Niederlage die Saison nicht mehr weiter gehen. Die geplante Meisterfeier der Oltner wäre dann nicht nur aufeschoben, sondern aufgehoben, und für Spott müssten sie nicht besorgt sein. Dieser würde in diesem Fall nach der geplanten und verpassten Meisterfeier mit Sicherheit über sie hinein brechen.

 

Wichtig wird wiederum das Startdrittel sein. Die SCL Tigers dürfen dieses nicht wie in Spiel fünf passiv angehen, sondern müssen den EHC Olten von Beginn weg unter Druck setzen. Die Langnauer haben in dieser Serie immer wieder bewiesen, dass sie das bessere Team sind, wenn sie Vollgas geben. Aber eben nur dann. Weil die Differenz zwischen den Tigern und den Powermäusen nur minim ist, schlägt das Pendel bereits bei einem leichten Nachlassen auf die andere Seite aus. Dies gilt es zu berücksichtigen und zu verhindern. Volle Konentration und Vollgas von Beginn weg heisst deshalb die Devise!

 

Der Kübel ist noch nicht unser! Aber wir wollen ihn!