Wer wird Gegner der SCL Tigers im Playoff-Halbfinal?

Aus finanzieller Sicht ist zu hoffen, dass der SC Langenthal Gegner der SCL Tigers im Playoff-Halbfinal sein wird (Bild: Susanne Bärtschi)

Drei der vier Halbfinalisten der NLB-Playoffs 2015 sind bekannt. Es sind die SCL Tigers, der HC Red Ice Martigny und der EHC Olten. Doch noch weiss keiner der Halbfinalisten, wer denn sein Gegner sein wird. Denn La Chaux-de-Fonds und Langenthal finden den Weg zur Entscheidung erst heute Abend. Bekannt ist jedoch bei jedem Team, auf wen es im Halbfinal ganz sicher nicht treffen wird. Die SCL Tigers treffen sicher weder auf den HC Red Ice noch auf den HC La Chaux-de-Fonds. Red Ice muss sich vorerst weder über die Langnauer noch die Langenthaler Gedanken machen. La Chaux-de-Fonds wird entweder im Viertelfinal ausscheiden, oder aber im Halbfinal gegen Red Ice antreten müssen. denn Langnau und Olten sind als Gegner in dieser Runde ausgeschlossen. Die Powermäuse wissen noch nicht, ob ihr Gegner SCL Tigers oder HC Red Ice heisst, Ganz bestimmt heisst er nicht Langenthal oder La Chaux-de-Fonds. Auf Langenthal warten bei einem Weiterkommen die SCL Tigers. Eine andere Paarung ist für die Oberaargauer nicht möglich.

Der HCC ist Favorit (leider)

Sechs Mal trat der SC Langenthal in dieser Saison in La Chaux-de-Fonds an, sechs Mal wurde er mit einer Niederlage nach hause geschickt, ohne je die Verlängerung errreicht zu haben. Trotzdem waren vier der sechs Begegnungen äusserst knapp. Drei Spiele endeten mit lediglich einem Tor Unterschied, eines mit zwei, wobei der letzte Treffer ein ein Schucss ins leere Tor (19 Sekunden vor Spielende) war. Lediglich bei zwei Spielem fiel das Verdikt deutlich aus (4:1 und 9:2). Die Langenthaler müssen also heute Abend etwas schaffen, das ihnen in dieser Saison noch nicht gelang. In Langnau hofft man, dass dem Kantonsrivalen dieses Unterfangen gelingt. Klar ist jedoch, dass der Favorit nicht Langnethal heisst.

Ein Halbfinal zwischen den SCL Tigers und dem EHC Olten wäre zweifellos ein vorgezogener Final. Einiges spricht nämlich dafür, dass diese beiden Kontrahenten im Final aufeinander treffen könnten, wenn sie es nicht bereits im Halbfinal tun. Die Alternative SC Langenthal, wenn man sie denn wählen könnte, ist als Gegner im Halbfinal mindestens ebenso attraktiv. Volle Häuser wären garantiert. Gut möglich, dass die SCL Tigers, wenn der Halbfinal-Gegner Langenthal und der Final-Gegner Olten heisst, noch sechs bis acht Mal vor ausverkauftem Haus ihre Heimspiele austragen können. Geht die Reise sogar in die Ligaqualifikation, winken drei weitere ausverkaufte Partien.

Doch eben: Der Gegner in den Halbfinals könnte auch Olten heissen. Aus sportlicher Sicht ist dies ohne jeden Belang. Denn die Chancen der Emmentaler gegen die Powermäuse stehen in jeder Serie (egal ob im Halbfinal oder im Final) ziemlich genau bei 50 : 50. Um den Aufstieg in die NLA zu schaffen, müssen die Tiger diese Hürde dann überwinden, wenn sie sich ihnen in den Weg stellt. Falls dies dem Team von Bengt-Ake Gustafsson nicht gelingt, ist es aus sportlicher Sicht - vorausgesetzt das Ziel ist der Aufstieg - egal, zu welchem Zeitpunkt das Scheitern eintritt. Nicht egal ist jedoch der Gegner. Der SC Langenthal ist ein attraktiver und harter Gegner. Würden die Tiger jedoch gegen die Oberaargauer scheitern, müsste man sich an der Güterstrasse vertiefte Gedanken machen. Der EHC Olten ist jedoch ein ernsthafter Kandidat auf den Titel. Zwar sind die Oltner in dieser Saison erst spät in Form gekommen. Doch jetzt sind sie in Form! Wie der EHCO den letztjährigen Meister EHC Visp in nur vier Spielen aus dem Weg geräumt hat, ist schon eindrücklich. Dabei siegte Olten ja zwei Mal in der Litternahalle, was mindestens so schwierig ist wie ein Sieg in der Ilfishalle.

Ausserdem wäre es schade, auf die attraktiven Partien gegen den SC Langenthal verzichten zu müssen. Um sich für noch höhere Aufgaben so richtig in Form zu bringen, wäre der «kleine» SCL auch als Aufbaugegner ideal. Denn Gedanken bei einem Ausscheiden gegen Langenthal hin oder her - auch hier ist ein Scheitern möglich. Stark genug, die Tiger nieder zu ringen, sind die Langenthaler nämlich. Zudem weiss man nie, wie eine Serie läuft. Was ist, wenn dem Underdog ein frühes Break gelingt? Doch eben: Ein Ausscheiden bereits im Halbfinal wäre für die Tiger ein Debakel, vor allem, wenn der Gegner weder Olten noch Visp heisst. Aus finanzieller Sicht wäre also ein Halbfinal gegen Langenthal und danach der Final gegen Olten die weitaus beste Variante. Deshalb, und nicht aus Angst vor dem EHC Olten, welcher auf dem Weg zum möglichen Aufstieg sowieso zu überwinden sein wird, hoffen die Langnauer heute Abend auf einen Sieg des SC Langenthal in La Chaux-de-Fonds.