Wochen-Zeitung, Werner Haller

Wettkampfnähere Tigers-Trainings

Um nächste Saison einen Schritt weiter zu kommen als in der abgelaufenen Meisterschaft, will Headcoach Bengt-Ake Gustafsson in den Trainings die Schraube anziehen.

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Bengt-Ake Gustafsson und Peter Andersson haben als Spieler und Trainer auf höchstem internationalen Niveau 26 Medaillen gewonnen. Die beiden schwedischen Coaches sind Winner. Niederlagen analysieren sie schnell und emotionslos und versuchen aus ihnen die richtigen Schlüsse für Fortschritte in der Zukunft zu ziehen. In einem Jahr sollen die Langnauer jenen Schritt nachholen, den sie vor zehn Tagen mit dem verlorenen NLB-Playofffinal gegen Visp verpasst haben. Von den Stammspielern werden die Verteidiger Rytz (Zweijahresvertrag/Lausanne), Rüegg und Schefer (neue Klubs unbekannt) sowie die Stürmer Kuonen (Zweijahresvertrag/Lugano) und Kolnik nicht mehr dabei sein. Auch Steiner, ein weiterer Verteidiger, dürfte noch in die NLA wechseln. Die beiden Coaches und die Verantwortlichen für die physische Verfassung werden versuchen, die bisherigen und neuen Spieler einen Schritt weiter zu bringen. «Der Weg», sagt Gustafsson, «führt über das Training. Wir müssen in Zukunft wettkampfnäher trainieren.» Die Trainingsintensität wird in den Bereich der Intensität eines Meisterschaftsspieles gesteigert. Vor allem in den Spielen 6 und 7 des Playofffinals habe die Mannschaft, im Gegensatz zu den Vispern, den erforderlichen «Zacken» nicht zulegen können, hat Gustafsson festgestellt. «Wir waren in den ‹Alles-oder-nichts-Spielen› nicht bereit, den Preis für den Titelgewinn zu bezahlen.» Die Visper arbeiteten vor beiden Toren härter, konsequenter, zweckmässiger und damit auch erfolgreicher. Sie unterstützten ihren Torhüter besser und versuchten die Langnauer aus den gefährlichen Abschlusspositionen zu befördern. Auf der andern Seite suchten sie auf einfachste Art und Weise den Torschuss und holten aus einer kleineren Anzahl Chancen bedeutend mehr heraus. Die Situationen vor beiden Toren gaben den Trainern zu denken. Es gäbe, so Gustafsson, nicht viele NLB-Mannschaften mit so vielen technisch und läuferisch starken Stürmern wie die SCL Tigers. «Aber auf den letzten entscheidenden Metern zum gegnerischen Tor haben sie nicht das nötige Durchsetzungsvermögen. Und mit spielerischen Mitteln gibt es vor allem dann, wenn Playoffhockey gespielt wird, kein Durchkommen mehr.» Das Zweikampfverhalten ist ein Schwachpunkt. Deshalb werden den 1-gegen-1-Situationen in den wettkampfnahen Trainings künftig mehr Beachtung geschenkt.