Bengt-Ake Gustafsson im Interview

«Wichtig ist, dass wir etwas erreichen wollen»

Bengt-Ake Gustafsson leitete heute Nachmittag das erste Training der SCL Tigers. Nach der Übungseinheit unterhielt sich FANTIGER mit dem schwedischen Olympiasieger und Weltmeister, und traf dabei auf eine grosse Persönlichkeit.

News • • von Bruno Wüthrich

 

Das Training war intensiv, und Kenner der Szene, die auch Trainings unter Tomas Tamfal zuweilen beobachteten, attestierten unisono, dass unter dem neuen Coaching-Duo Gustfasson/Andersson mit deutlich mehr Speed trainiert werde. Das Team war motiviert bei der Sache. Es war zu spüren, dass die beiden neuen Übungsleiter den vollen Respekt der Spieler genossen.

 

FANTIGER: Sie haben das Spiel der SCL Tigers gegen den HC Red Ice aus Martigny gesehen. Was ist Ihnen da aufgefallen?

 

Bengt-Ake Gustafsson: Ich habe viele gute Dinge gesehen, aber halt auch viele Fehler und falsche Entscheidungen, die dem Gegner immer wieder gute Torchancen eröffneten.

 

Wie kann man das ändern?

 

Wir müssen die Scheibe besser kontrollieren und bessere Entscheidungen treffen. Es ist immer besser wenn wir die Scheibe haben. Denn ohne Scheibe kann der Gegner keine Tore schiessen.

 

Was versuchen Sie zu ändern bis morgen?

 

Nicht viel. In so kurzer Zeit kann man nicht viel verändern. Ein paar kleine Dinge. Wir müssen Vertrauen in uns haben. Und wir wollen Gas geben und 60 Minuten hart arbeiten.

 

Sie legen als Coach grossen Wert auf die Defensive. Etwas also, das in Langnau bisher noch nicht klappte.

 

Die Defensive ist die Basis für alles. Wir werden darauf grossen Wert legen.

 

Welche Rolle spielt es, dass Sie die Liga und die Gegner noch nicht kennen? Oder kennen Sie sie?

 

Nein, ich kenne weder die Liga noch die Gegner. Aber ich weiss, dass wir eine Mannschaft haben, die weit vorne mitspielen kann. Deshalb heisst es für mich, dass wir uns weniger auf die Gegner, dafür aber viel mehr auf uns selbst konzentrieren.

 

Sie gelten weltweit als hervorragender Taktiker. Aber um erfolgreich zu taktieren, muss man doch die Gegner kennen.

 

Ja, das stimmt. Ohne den Gegner zu kennen, ist es schwierig, eine Taktik zu finden. Aber wir haben mit Alfred Bohren einen in der Organisation, mit dem ich reden und der mir helfen kann. Er kann mir darüber Auskunft geben, wie der jeweilige Gegner normalerweise auftritt und spielt.

 

Alfred Bohren war bei Ihrem ersten Engagement in Langnau Ihr Assistent. Wie wird diesmal die Zusammenarbeit aussehen?

 

Alfred Bohren wird in den ersten Wochen sehr wichtig sein für uns. Er kann mir viele wertvolle Tipps geben.

 

Sie sind Olympasieger geworden mit Schweden und haben im gleichen Jahr auch noch die Weltmeisterschaft gewonnen. Nun sind Sie in der NLB bei Langnau. Wieso?

 

Ich hätte natürlich auch noch zwei Wochen warten können, bis Angebote aus der NLA kommen. Aber hier wartet eine schöne und interessante Aufgabe auf mich. Zudem habe ich gute Erinnerungen an Langnau. Hier ging es so richtig los mit meiner Karriere als Coach. Wichtig ist für mich, dass der Verwaltungsrat signalisiert hat, dass wir etwas erreichen wollen.

 

Was ist ihnen aus ihrer Zeit in Langnau zwischen 1999 und 2001 in Erinnerung geblieben?

 

Ich kam von Feldkirch, wo ich mein erstes Jahr als Coach absolvierte. Wir hatten da eine schwierige Situation, die im Konkurs des Vereins endete. Das war nicht besonders schön. Dann kam ich nach Langnau und konnte hier in Ruhe arbeiten.