SCL Tigers - Lausanne HC 1:3 (1:1, 0:0, 0:2)

Wieder lernen, solche Spiele zu gewinnen

Die SCL Tigers zeigten sich gegenüber dem Spiel im Ambri markant verbessert. Doch der neue Coach Scott Beattie konnte die Tore nicht selbst schiessen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Damiano Ciaccio im Tiger-Tor hatte je länger das Spiel dauerte, desto weniger zu tun, leistete sich dann aber in der 58. Minute den Fehlgriff zum siegbringenden Lausanner Treffer- Bild: Marcel Bieri (Archiv)

 

Scott Beattie war nach dem Spiel überzeugt: «Wir haben trotz dieser Niederlage einen Schritt vorwärts gemacht. Natürlich bin ich mit dem Ergebnis gar nicht zufrieden. Doch wir dominierten das Spiel weitgehend, und liessen hinten nicht viel zu. Was fehlte, waren unsere Tore.»

 

In der Tat hatte diese Niederlage, die den SCL Tigers mindestens bis am Donnerstag die rote Laterne einbringt, zwei Väter. Da war zum einen die Beinahe-Torimpotenz trotz bester Chancen. Den einzigen treffer erzielte Kivin Clark. Er kam gemeinsam mit dem Lausanner Joel Genazzi gerade von der Strafbank und behinderte zuerst die Laufwege von Chris DiDomenico. Dieser behielt jedoch die Übersicht und Clark fand seinen Platz vor dem Tor, wurde vom PostFinance-Topscorer prompt angespielt und verwertete eiskalt zum 1:1 - Ausgleich. In der 9. Minute hatte Eric Walsky aus dem Slot den Führungstreffer realisiert.

 

Ab dem zweiten Drittel waren dann zunehmend die Langnauer am Drücker. Je länger das Spiel dauerte, desto weniger liessen die Tiger ihre Gegner aus deren Drittel heraus. Zeitweise war es wirklich ein Spiel auf ein Tor. Dies hatte jedoch auch damit zu tun, dass die Lausanner, die in diesem Spiel höchsten noch den verdorrten Blumentopf gewinnen konnten, passiv und sehr defensiv agierten. Zudem bewies Pascal Caminada im LHC-Tor, dass die Waadtländer nicht nur in Cristobal Huet einen hervorragenden Torhüter haben. Caminada hielt, was irgendwie zu halten war.

 

Auch sein Gegenüber Damiano Ciaccio machte lange Zeit einen ausgezeichneten Job. Doch das Gegentor zum siegbringenden 1:2 für die Lausanner lediglich 132 Sekunden vor Schluss ging auch ein wenig auf seine Kappe. Der Schuss von Sven Ryser war jedoch wegen des Ablenkers von Tomas Deruns schwierig zu halten. So gesehen ist der lange Zeit praktisch vollständig unbeschäftigte Ciaccio ebenfalls ein wenig einer der Väter der Langnauer Niederlage.

 

«Die Zeit, etwas zu verändern, war sehr kurz. Bisher konzentrierten wir uns darauf, dass unser Gefühl wieder besser wird», konstatierte Scott Beattie. Zwei, drei Tore und ein Sieg hätten zum guten Gefühl bestimmt einiges beigetragen.

 

Trotzdem haben die SCL Tigers am Donnerstag die Gelegenheit, dem EHC Biel das Heimrecht für die Playout-Finalserie doch noch zu entreissen. Dies hätte gleich in mehrfachem Sinn eine positive Wirkung. Erstens zeigen die Tieger sich selbst und ihrem Gegner, dass sie ihn schlagen können. Zweitens nehmen sie den Seeländern die schwer erarbeitete Butter in Form des Heimrechts zu Allerletzt doch noch vom Brot. Das gute Gefühl des Sieges wollen wir (drittens) nicht vergessen. Die heutige Leistung war mit Ausnahme der Torproduktion gut, auch wenn bei dieser Dominanz unbedingt ein Sieg hätte rausschauen müssen. In andern Spielen gehen bei dieser Anzahl Torchancen der eine oder andere rein. Das Unternhemen Rettung im Playout-Final ist nicht aussichtslos.

 

Der EHC Biel gewann übrigens in Ambri mit 3:2 und sicherte sich damit drei Punkte. Dagegen schied mit dem EHC Olten ein klarer Titelanwärter in den NLB-Playoffs aus. Die Powermäuse verloren das sechste Spiel in Ajoie mit 0:3. Die NLB-Playoff-Finalserie findet deshalb zwischen den Lakers aus Rapperswil und dem HC Ajoie statt.

 

SCL Tigers - Lausanne HC 1:3 (1:1, 0:0, 0:2)

 

Ilfishalle 5'173 Zuschauer, SR: Massy/Prugger, Flury/Küng. Tore: 9.Walsky (Leblanc) 0:1. 14. Clark (DiDomenico) 1:1. 58. Deruns (Ryser, Froidevaux) 1:2. 60. Deruns (Walsky, ins leere Tor) 1:3. Strafen: je 3-mal zwei Minuten.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Ronchewtti; Hecquefeuille, K. Lindemann; A. Gerber, Zryd; Currit, Weisskopf; Clark, DiDomenico, Nüssli; Bucher, Albrecht, C. Moggi; S. Lindemann, Chiriaev, Haas; T. Gerber, Berger, Wyss.

 

Lausanne HC: Caminada; Fischer, Nodari; Genazzi, Rytz; Leeger, Trutmann; Marti, borlat; Kneubuehler, Hytönen, Louhivaara; Deruns, Froidevaux, Ryser; Fischer, Walsky, Lebalnc; Lardi, Savary, Roberts.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Stettler, Müller, Bärtschi, Murray, Gustafsson, Wilson, S. Moggi (alle verletzt), Gossweiler, Sterchi (beide überzählig). Lausanne ohne Gobbi, Herren, Danielsson, Antonietti, Pesonen, Conz, Mieville, Stalder, Augsburger. SCL Tigers von 58.57 bis 59.50 ohne Torhüter.