GV: SCL Tigers mit sattem Gewinn

Wirtschaftlich in der Top-Liga angekommen

Die SCL Tigers weisen an ihrer ordentlichen Generalversammlung einen Reingewinn von 280'000 Franken aus. Mit Ausnahme der Restschuld aus dem Darlehen der Gemeinde haben sie keine weiteren Schulden. Die Lizenz für die neue Saison wurde ohne Auflagen erteilt.

Blog • • von Bruno Wüthrich

 

Kriegskasse

 

Dass mit diesen Verwaltungsräten ein anderer Wind durch die Ilfishalle wehen würde, wusste man, seit sie zur Rettung des Tigers im Sommer 2009 angetreten waren. Es wurde nicht nur das Langnauer Spitzeneishockey gerettet, sondern auch in einem beispiellosen, lediglich ein halbes Jahr dauernden Akt die Heimspielstätte auf geniale Weise saniert. Doch um einen solchen Gewinn vorweisen zu können, dauerte es seine Zeit. Doch jetzt ist es soweit. Aus dem Jahr des Wiederaufstiegs resultiert ein Reingewinn von 280'000 Franken. Und auch die sechste von insgesamt zehn Raten zu je 80'000 Franken an die Gemeinde Langnau zur Rückzahlung des im Sommer 2009 gewährten Darlehens wurde pünktlich bezahlt. Anmerkungen dazu: Nicht wenige, darunter auch Journalisten, waren damals der Überzeugung, von diesem Darlehen würde Langnau keinen Franken mehr sehen. So kann man sich irren.

 

Dies ist ein starkes Zeichen. Denn in der Vergangenheit bestand für Sponsoren immer die Gefahr, dass ihr Geld für die Vergangenheitsbewältigung benutzt wurde. Dies ist zwar seit dem Antritt der Retter nicht mehr der Fall, denn sie glichen die Defizite jeweils gleich selbst aus. Doch ein Klub, der Gewinne schreibt und deshalb offensiv und zukunftsgerichtet agieren kann, ist für Sponsoren interessanter, als einer, bei dem Defizite ausgeglichen werden müssen, oder eben, wie vor 2009, nicht immer ausgeglichen werden.

 

Selbstverständlich werden den SCL Tigers die Sponsorengelder jetzt nicht wie gebratene Tauben in den Rachen fliegen. Doch sie haben jetzt ein Argument mehr, mit dem sie bei potentiellen Sponsoren punkten können, und sie können auch mit breiterer Brust, will heissen, viel selbstbewusster auftreten. Einem selbstbewussten Verkäufer, der Erfolg verkaufen und dafür einen Preis verlangen kann, kauft man lieber etwas ab als einem, der um Geld betteln muss.

 

Einige Leser werden sich vielleicht verwundert die Augen reiben. Der FANTIGER kann also auch rühmen. Oder handelt es sich dabei nur um eine blosse Lobhuddelei. Nein! Die Führung der SCL Tigers wurden von diesem Portal in der Vergangenheit oft genug kritisiert, und der Kritiker steht zu der damaligen Kritik. Doch dies alles ist bereits eine Weile her. Wenn wir jetzt eine Gesamtschau machen, stellen wir fest: die jetzigen Verwaltungsräte haben den Tiger gerettet, die Ilfishalle saniert, aus dem zwar mitverschuldeten sportlichen Abstieg in die Zweitklassigkeit ihre Lehren gezogen und den Klub nach nur zwei Jahren wieder in die Erstklassigkeit geführt, und jetzt noch die finanzielle Wende geschafft. Dies ist jeden Lobes wert!

 

Der Sport und vor allem auch das Eishockey wären wesentlich gesünder, wenn alle Vereine so geführt würden wie die SCL Tigers.