Vor dem Spiel gegen Ambri:

Angeschlagene Gegner sind die gefährlichsten

Heute Abend ist der HC Ambri-Piotta in der Ilfishalle zu Gast. Tabellenletzter und mit zuletzt fünf Niederlagen in Serie sind die Leventiner angeschlagen - und deshalb doppelt gefährlich!

News • • von Bruno Wüthrich

Die Fans der SCL Tigers zeigen, um was es geht. Hoffentlich unterschätzen auch sie den Gegner nicht und geben entsprechend von den Rängen aus Vollgas. Bild: Susanne Bärtschi

 

Gottéron hat einen Rückstand auf die SCL Tigers aufgeholt. Sie haben seit gestern Freitag Abend gleich viele Spiele bestritten wie die Langnauer. Doch dieses Aufholen nützt ihnen nichts. Sie haben immer noch sieben Punkte Rückstand. Auch ein anderer Klub hat bezüglich Anzahl Spiele aufgeholt: Da auch Ambri sein Heimspiel gegen den EV Zug knapp verlor, und Lugano über dem Strich lediglich einen Punkt schrieb, lief auch diese Runde klar eine für die Tiger, obwohl diese erneut gar nicht spielten.

 

Immer wieder ist von Gegnern die Rede, die man schlagen «muss». In der Tat: Es ist die Plicht einer jeden Profimannschaft, in jedem Meisterschaftsspiel alles zu versuchen, es zu gewinnen. Das ist ein Muss! Aber auch für den Gegner! Ambri, als Beispiel, wird sich fragen: «Wenn wir heute die Tiger nicht schlagen, wann dann?» Und es wird sich sagen: «Wenn wir nicht imstande sind, die SCL Tigers zu schlagen, wen sollen wir dann noch schlagen?»

 

Der EV Zug hat neu die Tabellenspitze erklommen. Die Innerschweizer konnten dies, weil es ihnen gelang, auswärts den HC Ambri-Piotta knapp (1:2) zu schlagen. Die Leventiner sind sicher angeschlagen. Die vielen Niederlagen haben Spuren in ihrem Selbstvertrauen hinterlassen. Doch sie spielen und kämpfen immer noch mit voller Leidenschaft. Sie sind ein ernst zu nehmender Gegner. Ambri muss heute unbedingt gewinnen. Genau dies wird die Mannschaft gefährlich machen.

 

Die SCL Tigers haben sieben Punkte Vorsprung auf Gottéron, acht Punkte auf Ambri. Dies ist ein wertvoller Vorsprung, wenn es damit in die Zusatzrunde der Playouts geht. Momentan sind zwar sogar die Playoffs noch möglich, wohl aber eher wenig wahrscheinlich. Gelingt es den Langnauern, diesen Vorsprung zu konservieren, müssen Gottéron und Ambri in der Zusatzrunde je drei Siege mehr einfahren als die Tiger, wenn sie den Rückstand noch aufholen wollen. Und dies bei lediglich sechs Partien pro Mannschaft. Sieben und acht Punkte Vorsprung wären also nach 50 Runden ein gutes Polster hinsichtlich des Ligaerhalts. Momentan ist dieser Vorsprung noch nichts. Gewinnt Ambri heute in der Ilfishalle, kann die Lage nämlich schon wieder gefährlich aussehen.

 

Siege sind jetzt in mehrfacher Hinsicht wichtig. Siege bringen oft nicht nur Punkte. Bei Gegnern wie Ambri verhindern sie auch, dass diese sich moralisch aufrichten können. Irgendwann - und zwar nicht erst in der nächsten Saison - werden Ambri und Gottéron wieder siegen. Die SCL Tigers müssen dafür sorgen, dass a) dies nicht ausgerechnet gegen sie gelingt, und b) dass sie bis zu diesem Zeitpunkt so viel Vorsprung wie möglich auf diese beiden Gegner haben. Wenn sich dabei der Rückstand auf Rang 8 verkleinert, umso besser.Denn wir erinnern uns nochmal: Auch die Playoffs...

 

Die SCL Tigers haben alles, um Ambri schlagen zu können. Sie haben das Potential, sie haben das Selbstvertrauen, sie sind nach den vier Punkten am letzten Wochenende gut drauf, und sie haben ihre Fans im Rücken. Aber niemand darf sich zu sicher sein. Jetzt geht es um viel. Der Ligaerhalt ist greifbar. Aber er ist noch nicht geschafft.Also Vollgas: Auch auf den Rängen!