Käru Brügger, der unbekannte Dritte im Hintergrund

Der Haupt-Sponsor

Sein Name müsste in einem Atemzug genannt werden mit Peter Jakob und Ruedi Zesiger. Er agiert jedoch lieber aus dem Hintergrund. Kein Mensch nenne ihn Karl. Er sei Käru, sagt Käru Brügger vom 511-Shop, seines Zeichens Hauptsponsor bei den SCL Tigers und VR-Präsident der Young Tigers.

News • • von Bruno Wüthrich

Käru Brügger ist ein echter Fan. Er verpasst kaum ein Spiel der SCL Tigers, sein Sponsoring und die zusätzliche Finanzierung der Spieler Daniel Steiner und Mike Iggulden halfen mit, sein Team am Leben zu erhalten. Seine Firma baut in Allmendingen für insgesamt 10 Millionen. Wer einen Auftrag will, muss den Tigern Geld geben. Höchste Zeit, mit Käru Brügger mal ein ernstes Wort zu sprechen.

 

FANTIGER: Sie sind Hauptsponsor der SCL Tigers, und haben massgeblich mitgeholfen, diese zu stützen, auch wenn sie nicht mit einer Qualifikation für die Playoffs rechnen durften. Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg?

Käru: Es ist für alle Beteiligten ein gutes Gefühl, dass uns dies gelungen ist. Denn dies ist ein Erfolg einer tollen Teamarbeit von allen Mitwirkenden auf und neben dem Eis. Dieser Erfolg wird Auswirkungen haben auf die ganze Region. Aus meiner Sicht als Hauptsponsor darf ich feststellen, dass das Produkt, welches ich hinter dieses Sponsoring stellte, über alle Erwartungen gut läuft.

 

Als Präsident des Verwaltungsrates der Young Tigers kennen Sie den Laden auch von innen. Was ist aus Ihrer Sicht der Grund für diesen Erfolg?

Der Teamzusammenhalt funktioniert sehr gut. Die Zusammenarbei zwischen den SCL Tigers und den SCL Young Tigers ist sowohl auf der operativen Ebene wie auch auf Stufe Verwaltungsrat hervorragend. Wir pflegen das Zusammenspiel, bei uns gibt es keinerlei Intrigen. Wir haben mit Ruedi Zesiger bei den SCL Tigers und mit Ivan Brägger bei den Young Tigers zwei sehr fähige Geschäftsführer mit je einem hervorragenden Team und viel Fingerspitzengefühl. Unsere finanziellen Mittel sind immer noch limitiert. Aber das, was wir ausgeben, geben wir gescheit aus.

 

FANTIGER: Was motivierte Sie, sich als VR-Präsident bei den Young Tigers zur Verfügung zu stellen?

Die Kinder, welche wir für den Sport begeistern können, hängen nirgendwo am Bahnhof herum. Sie haben Ziele und erhalten eine Lebensschule. Zwar werden längst nicht alle später einmal NLA-Cracks. Aber wir können dazu beitragen, dass es aus ihnen gute Berufsleute gibt. In diesem Bereich etwas für Kinder zu tun, ist meine Motivation.

 

Sie verpassen kaum ein Spiel der Langnauer. Sie sind Mitglied im Fanclub SCL Tigers. Mit andern Worten: Sie sind ein Fan! Wie kam es dazu?

Ich war bereits beim Meistertitel 1976 mit dem Herz dabei, und konnte mir jeweils die Spiele zusammen mit meinem Cousin ansehen. Ich war auch häufig dabei, als die Langnauer in tieferen Ligen spielten, und in den letzten Jahren konnte ich es einrichten, dass ich auch regelmässig die Auswärtsspiele besuchen kann. In dieser Saison fehlte ich lediglich zwei Mal in Ambri und einmal in Lugano.

 

Und wie kam es dazu, dass Sie Hauptsponsor der SCL Tigers wurden?

In Langnau fehlte lange Zeit ein Hauptsponsor. Niemand wollte zusagen, das Geld wurde jedoch dringend benötigt. Meine Firma erlaubte es mir, in diese Lücke zu springen. Ich hätte nie gedacht, dass dieses Marketingkonzept etwas bringen könnte. Aber der Name SCL Tigers hat unser Produkt «511», das wir als Generalimporteur vertreiben, so gut in die Schweiz hinaus getragen, dass wir im «zivilen Sektor» einen massiven Anstieg unserer Verkäufe in der Schweiz vermelden können. Zuvor verkauften wir unsere Produkte hauptsächlich der Polizei.

 

Denken Sie, dass die erstmalige Playoff-Qualifikation auch Ausstrahlung im Emmental haben wird, die über das Eishockey hinaus geht?

Das wollen wir doch schwer hoffen. Ich bin der Überzeugung, dass die SCL Tigers das weitaus beste Aushängeschild unserer Region sind.

 

Hatte denn das jahrelange Scheitern an diesem hohen Ziel auch etwas mit der Mentalität zu tun, welche im Emmental herrschte?

Es gab Zeiten, da glaubte man in Langnau, nur mit teuren Spielern und viel Geld könne man Erfolg haben. Weil das Geld jedoch fehlte, glaubte man nicht an den Erfolg und scheiterte. Nun realisierten wir mit wenig Geld, aber mit einem unerhört guten Teamgeist zum ersten Mal die Playoffs. Dieser Erfolg ist vor allem mit dem Teamgeist, dem Willen und dem Winning-Spirit zu erklären. Diese Faktoren waren nicht immer in diesem Ausmass vorhanden.

 

Rechnen Sie auch mit positiven Auswirkungen für die Young Tigers?

Dies wird auf jeden Fall positive Auswirkungen haben und hatte es auch bereits. Von unserem Umsatz mit «511», welchen wir im zivilen Sektor realisieren überweisen wir 10 Prozent an die Young Tigers. Dies ergab bereits im ersten Jahr einen schönen, fünfstelligen Betrag.

 

Wo sind dort die dringendsten Baustellen?

Wir hoffen, demnächst die Verpflichtung eines weiteren Profi-Trainers für die Stufe «Novizen» und «Novizen Elite» bekannt geben zu können. Wichtig vor allem für die Young Tigers ist das zweite Eisfeld, denn wir haben viel zu enge Trainingspläne für unsere Nachwuchsabteilung. Oft ist es für die Kinder fast nicht möglich, nach der Schule rechtzeitig auf dem Eis zu sein. Zudem gibt es auch andere Vereine, welche Eiszeit haben möchten. Die grossen Tiger benötigen unbedingt die zusätzlichen Einnahmen, welche nach der Sanierung der Ilfishalle im Catering möglich werden. In welche Richtung dies gehen kann, zeigt der Erfolg der 511 – Bar.

 

Was halten Sie vom Projekt TEEP (TigerEltern Entlastungs-Projekt) des Fanclub SCL Tigers?

Wir machten uns bei den Young Tigers bereits seit längerem Gedanken darüber, wie wir die finanzielle Belastung für die Eltern senken könnten. Unsere Erfahrun gen zeigen, dass sich Eltern trotz Hilfeangeboten nicht melden, wenn die Belastung zu hoch wird. Dazu ist man im Emmental zu stolz. Dass TEEP die Belastung generell senken will, ist deshalb etwas vom Besten, was uns passieren konnte. Wir sind froh, dass sich der «Fanclub SCL Tigers» darum kümmert.