Aus dem «one X Magazin»

Der Vermarkter

Grosses Interview - Kaum einer kennt das Sportgeschäft so gut wie er. Bei den SCL Tigers ist er nach seinem Rücktritt 2009 wieder im Geschäft. Heinz Schlatter polarisiert, aber keiner hat bisher die Tiger aus Langnau besser vermarktet als er.

Blog • • von Bruno Wüthrich und Klaus Zaugg

Bild: Marcel Bieri

one X Magazin: Lassen Sie uns mit einer interessanten Aufzählung beginnen: Sie waren Geschäftsführer beim SC Langenthal und bei den SCL Tigers, dann Verwaltungsrat bei Langenthal und heute arbeiten sie im Mandat für Langnau. Wie hat Ihre Karriere begonnen?

Heinz Schlatter: Ich machte eine kaufmännische Lehre bei der Ammann AG in Langenthal. Anschliessend arbeitete ich bei der SBB-Generaldirektion in der Finanz- und Kontrollabteilung. Weil ich nach etwas spannenderem als der trockenen Bürotätigkeit suchte, habe ich mich schliesslich selbständig gemacht.

Machten Sie auch im Militär Karriere?

Nicht wirklich. Ich brachte es bis zum Zugführer in einer Grenadierkompanie und war zuletzt Fachoffizier in einem Stab.

Stimmt es, dass Sie Waffenhändler wurden?

Ich hatte tatsächlich Mandate im Rüstungsbereich für ausländische Firmen. Die Bezeichnung ist also nicht ganz falsch. Aber es ging um Ausrüstungszubehör, beispielsweise um Nachtsichtgeräte oder Laser-Simulationen, und nicht um Waffen im herkömmlichen Sinne.

Also nichts, das geknallt hat oder explodieren konnte.

So ist es, nichts, was chlepft.

Wie kamen Sie dann ins Hockeygeschäft?

Heinz Schlatter war Geschäftsführer beim SC Langnenthal und später auch bei den SCL Tigers. Bild: Peter Eggimann

 

Stefan Anliker (Präsident des SC Langenthal – die Red) hat mich angerufen und gesagt: Komm doch schnell bei mir im Büro vorbei, Du musst mir etwas vom Englischen ins Deutsch übersetzen.

Um was ging es da?

Ein Spielervermittler hatte dem SC Langenthal den Kanadier Eric Lecompte angeboten. Mein erster Gedanke war, ob er denn verrückt geworden sei, ins Hockey einzusteigen. Aber ich wollte Stephan, der damals den SCL gerade frisch übernommen hatte, natürlich nicht im Stich lassen. Es kamen dann immer öfters Anfragen zur Mithilfe vor allem im Marketing, und Ende 2002 bin ich Geschäftsführer beim SC Langenthal geworden. Ohne besondere Kenntnisse im Eishockey. Ich bin ja eigentlich ein Handballer.

Der SC Langenthal war ja gerade in die NLB aufgestiegen...

Ja, und dieser Aufstieg war damals für alle ein grosses Abenteuer, und man war mit der Situation auch etwas überfordert. Stephan Anliker wollte aber den Klub in der neuen Liga etablieren, was auch gelang.

Ein grosser Schritt vom Büro-Zahlenmensch ins unberechenbare Hockeygeschäft.

Nationalliga-Hockey ist ein Teil der Unterhaltungsindustrie. Es ist eigentlich wie ein Kinobesuch.

Das hören wir oft: Der Sport sei ein Teil der Unterhaltungsindustrie. Wie ist das konkret, in der Praxis zu verstehen?

Es geht darum, die Leute zum Besuch eines Spiels und dort zum Geldausgeben zu motivieren. Das ist nicht viel anders als ein Kinobesuch. Man geht ins Kino, um den neuen James Bond zu sehen. Der Inhalt des Films ist nicht sooo wichtig: ein bisschen Action, schnelle Autos und schöne Frauen. Wenn wir so wollen, muss es auch im Hockey so sein: Man geht hin, weil was los ist, der Inhalt ist nicht sooo wichtig. Mehr noch als ein Kuno- oder Konzertbesuch bietet ein Hockeyspiel die Möglichkeit, sich zwangslos zu treffen, sich wohl zu fühlen, Beziehungen zu knüpfen und mal mit einem Geschäftspartner ins Gespräch zu kommen, den man sonst zehn Jahre lang nie in so ungezwungener Atmosphäre treffen würde.

Sie sprechen damit an, dass man den Sport nicht nur dem Fan verkaufen muss.

Genau! Es geht bei dieser Aussage nicht um den Fan, denn dieser identifiziert sich mit Haut, Haar und Knochen mit dem Verein. Es geht mir um die Personen, Firmen und Institutionen, die es braucht, um diesen Sport möglich zu machen. Es geht um sehen und gesehen werden. Stellen Sie sich vor, Sie werden zu einer Awardverleihung eingeladen, und sie müssen dort mit Anzug und Krawatte einfahren. Alles ist steif, die Konversation, der Anlass selbst. Dagegen an einem Hockeymatch: Die Unternehmer und Geschäftsleute treffen sich, und dem Anlass entsprechend ist man Minuten später bereits beim Du. Die familiäre Situation an Sportanlässen bringt es mit sich, dass das Knüpfen von Beziehungen einfach fällt. Es passiert einfach.

Sie sind berühmt dafür, dass Sie grosse Ideen entwickeln und viel bewegen – aber dass es Ihnen nicht immer gelingt, diese Ideen auch umzusetzen. Jemand hat einmal gesagt: Der Schlatter fährt wie ein Panzergeneral ein. Aber dann braucht es ein paar Leute, die hinterher alles ordnen und strukturieren.

Da ist etwas Wahres dran. Ich kann, um mal in der Sprache des Fachoffiziers zu bleiben, irgendwo eindringen, Türen öffnen und ein Terrain für kurze Zeit halten. Aber andere müssen dann für die Besetzung sorgen. Ich habe oft eine Idee und dann schon die nächste. Es braucht in diesem Geschäft jemanden, der Ideen einbringt. Aber ebenso den Stab im Hintergrund, der diese Ideen strukturiert und umsetzt.

Dieser Stab fehlte?

Ja. In Langenthal und in Langnau war ich Geschäftsführer und Sportchef, ich musste mich um die Nachwuchsorganisation kümmern und an beiden Orten auch noch Probleme rund ums Stadion lösen. Ich musste an zu vielen Fronten tätig sein, verzettelte mich und machte Fehler. Diese Fehler würden nicht passieren, wenn ein strukturierter Stab im Hintergrund mitarbeitet. In normalen Firmen ist dies der Fall, jedoch nicht im Sport.

Müsste mehr ins Personal hinter den Kulissen investiert werden?

Das ist tatsächlich ein Problem. Im Sportgeschäft gibt man Geld aus, das man noch nicht hat. Man gibt dieses Geld in erster Linie für Trainer und Spieler aus, aber nicht für Marketingspezialisten und andere wichtige Posten in der Administration. Es ist so wie wenn eine Produktionsfirma alles in die Ingenieure und Techniker investiert, aber nichts in den Verkauf und die Betriebsorganisation. Man vergisst dabei, dass das Geldverdienen nicht mit der Produktion allein, oder aufs Eishockey adaptiert mit dem Sport auf dem Eisfeld allein erledigt ist, sondern dass ein fast noch grösserer Teil der Verkaufsarbeit eben von Leuten hinter den Kulissen erledigt werden muss.

Bild: Marcel Bieri

 

Wie müssen wir uns das in der Praxis vorstellen? Erzählen Sie uns etwas aus dem Nähkästchen!

Als ich bei Langnau begann, hatten wir gerade noch etwas mehr als 50 000 Franken auf dem Bankkonto. Aber wir sollten für mehr als eine halbe Million Löhne zahlen. Grundlagen wie Jahresbudget, Liquiditätsplanung, Debitoren- und Kreditorenlisten waren nicht vorhanden. Bereits am zweiten Tag sass Trainer Christian Weber mit Josh Holden im Büro und erklärte mir, wir hätten noch fünf Tage Zeit, den Lohn und die Prämien zu bezahlen. Andernfalls sei Josh Holden, damals unser wichtigster Spieler, weg. Da habe ich mich schon gefragt, ob die Aufgabe in Langnau überhaupt lösbar ist.

Und wie haben Sie das Problem gelöst?

Als erstes stellte ich alle ausstehenden Debitoren in der Höhe von über einer Million Franken in Rechnung. Gleichzeitig informierte ich den Verwaltungsrat, dass die die SCL Tigers nicht mehr liquid sind. Der Präsident war gezwungen, die nötigen Mittel zu beschaffen.

Das war Nationalrat und BDP-Gründer Hans Grunder.

Richtig.

Das tönt aber irgendwie gar nicht gut.

Wir lebten in Langnau von der Hand in den Mund und hatten nie genug Liquidität. Hans Grunder hatte ganz einfach neben seiner eigenen Firma und der Politik zu wenig Zeit, um sich auch noch um die SCL Tigers zu kümmern.

Lag das wirklich nur daran, dass Hans Grunder auf zu vielen Bällen gleichzeitig tanzte?

Nein! Die Hauptschwierigkeit lag darin, dass nach dem Skandal um einen Verwaltungsrat im Frühjahr 2005 ein Loch von drei Millionen Franken in der Kasse der SCL Tigers klaffte, welches nie gestopft wurde. Dieses Loch war auch bei meinem Antritt in Langnau (im Oktober 2007, die Red) noch vorhanden, und prägte meine ganze Zeit bei den SCL Tigers. Erst Peter Jakob und seine Crew sanierten im Sommer 2009 die Bilanz nachhaltig.

Aber heute wird in geordneten Verhältnissen gearbeitet. Funktioniert die Mittelbeschaffung in Langnau?

Die SCL Tigers wurden in der Vergangenheit von zwei sehr starken Persönlichkeiten getragen. Von Präsident Peter Jakob und Verwaltungsrat Karl Brügger. Doch sie haben die Bilanz saniert und in den folgenden Jahren die nötigen Anschubfinanzierungen geleistet, und letztes Jahr gelang es erstmals, einen respektablen Gewinn zu erwirtschaften.

Aber die Anschubfinanzierungen waren nötig...

Dies ist nicht nur in Langnau so. Ausser dem SC Bern und dem FC Basel schafft es sonst kein Sportunternehmen, schwarze Zahlen zu schreiben. Und auch der FCB und der SCB brauchten erst einmal eine mehrjährige, kräftige Anschubfinanzierung, um das Geschäft in Schwung zu bringen. Der SCB durch die Valora, der FCB durch Gigi Oeri.

Also geht es in Langnau nicht ohne Peter Jakob und Karl Brügger.

Ja, so ist es. Aber nicht mehr primär aus finanziellen Gesichtspunkten.

Es gibt also Möglichkeiten, das Sportgeschäft kostendeckend zu betreiben.

Ja. Aber was in Langnau nach wie vor fehlt, ist nicht das, was auf dem Eis geboten wird. Es geht um das, was daneben ablaufen sollte. Es braucht ein viel grösseres, über den Klub, über die Region und den Sport hinaus reichendes Netzwerk.

Wie sähe denn das in der Praxis aus?

Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Zwei ähnlich positionierte Sportunternehmen wie die SCL Tigers und der FC Thun müssten eng zusammenarbeiten und gemeinsam eine Plattform für Investoren, Werber und Zuschauer anbieten. Wenn Sie so wollen als Gegenentwurf zum SC Bern und zu YB.

Werden solche Zusammenhänge übersehen?

Ja. Weil das Personal hinter den Kulissen so knapp gehalten ist, beansprucht das Tagesgeschäft im Sport alle viel zu stark. Da bleibt keine Zeit zum Ausloten von grösseren Zusammenhängen.

Sie haben jetzt ein Mandat der SCL Tigers um dieses Netz zu knüpfen und Geld zu beschaffen. Wie läuft es?

Die Geldbeschaffung steht im Vordergrund. Es geht darum, neue Sponsoren und Investoren ausserhalb des Emmentals zu finden und Netzwerke – nennen wir sie Business-Clubs – zu schaffen.

Die Frage ist: läuft es?

Ja, ich bin zufrieden. Meine Aufgabe ist es, Türen aufzustossen. Viele mögliche Sponsoren haben uns in Langnau besucht. Es ist nun an der Organisation SCL Tigers, die nächsten Schritte zu tätigen und daraus Profit zu schlagen.

Immerhin haben die SCL Tigers das Stadion saniert und stehen nun auch wirtschaftlich auf einer soliden Basis.

Ja, das ist so. Die Sanierung ist gelungen. Wäre das Unternehmen SCL Tigers zu meiner Zeit als Geschäftsführer bereits auf einer solch soliden Basis gestanden, wäre mir viel Ungemach erspart geblieben.

Es gab und gibt auch im Oberaargau grosse Pläne. Markus Bösigers KHL-Projekt machte nationale Schlagzeilen. Fast zeitgleich sollte im Raum Oensigen ein Hockeyzentrum entstehen. Und nach wie vor wird von einer neuen Arena in Langenthal geträumt. Woran scheiterten diese Projekte?

Im dicht bebauten Mittelland war es einfach nicht möglich, ein geeignetes Terrain für den Bau einer entsprechenden Arena zu finden. Und es gab Widerstand aus der Politik gegen den zu erwartenden Mehrverkehr. Das KHL-Projekt mit Investoren aus Russland ist durch die weltpolitischen Entwicklungen schwierig geworden. Im Allgemeinen scheitern solche Projekte aber auch deswegen, weil eine reine Hockey- oder Sportnutzung nicht profitabel betrieben werden kann und deshalb für Investoren nicht interessant sind.

Aber die Finanzierung eines Hockeyzentrums im Raume Oensigen wäre möglich gewesen?

Ja, zum damaligen Zeitpunkt schon.

Könnte man nicht noch einmal einen Anlauf nehmen?

Nein, eine Realisierung ist nicht mehr möglich. Heute steht der Bau einer Arena in Langenthal im Vordergrund.

Jetzt nochmals ganz unter uns Pfarrerstöchtern: Ist das Projekt eines neuen Stadions in Langenthal realistisch?

So ganz unter uns Pfarrerstöchtern: Nein.

Nein?

Vielleicht in 15 Jahren, wenn es neuen Köpfen in der Regionalpolitik gelingt, da wieder etwas Dynamik rein zu bringen.

Was ist denn das Problem?

Das, was wir schon vorher besprochen haben: die fehlende Vernetzung des Sportes mit der Politik. Die Macher des Sportes sind zeitlich und emotional so mit dem Tagesgeschäft beschäftigt, dass die Leute fehlen, die sich um langfristige Projekte, um die das Lobbying in Politik und Wirtschaft kümmern.

Da könnte der Sport von den Bauern lernen…

…wenn Sie die Subventionierung der Landwirtschaft ansprechen, dann ja. Grosse Projekte wie der Bau einer neuen Arena, sei es irgendwo im Mittelland oder in Langenthal, sei es das KHL-Projekt von Markus Bösiger, liessen sich nur durch das Engagement aller massgebenden Kreise aus Sport, Wirtschaft und Politik verwirklichen. Aber diese Zusammenarbeit gibt es bis heute nicht. Es fehlt die gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung. Die Ausnahme in Langnau mit der bestens gelungenen Stadionsanierung bestätigt leider nur die Regel. Die Art und Weise, wie bei diesem Projekt in Langnau die Politik mit Gemeindepräsident Bernhard Antener mitgezogen hat, ist ganz einfach grossartig. Aber leider wohl einmalig.

Warum geht so etwas in Langenthal nicht? Langenthal ist grösser als Langnau, die Gemeinde ist finanzkräftiger und die lokale Wirtschaft auch.

Es sind andere Leute, andere Politiker. Der Sport hat einen andern Stellenwert, und wir haben in Langenthal eine andere Mentalität.

Kann man diese Leute nicht so für den Sport gewinnen wie die Langnauer?

Nein.

Damit sind wir wohl wieder beim gleichen Punkt angelangt. Die fehlende Zusammenarbeit.

Ja, das sind wir. Der Sport wird in den nächsten Jahren in grosse Schwierigkeiten geraten, wenn es nicht gelingt, diese Zusammenarbeit zu verbessern. Wir haben eine Stagnation der Wirtschaft. Der Schweizer Sport profitiert zurzeit sehr stark von der Bauwirtschaft und Baunebenwirtschaft. Aber diese Branche könnte in absehbarer Zeit Schwierigkeiten bekommen – und damit wären auch die Investitionen in den Sport gefährdet.

Was macht es denn so schwierig? Sport vereint doch alle gesellschaftlichen Kreise?

Der Sport polarisiert eben auch. Jeder ist, wie ich schon sagte, sehr stark mit dem Tagesgeschäft beansprucht. Aber nicht nur das: wer sich für Langnau stark engagiert, ist emotional halt gegen Bern oder Lugano oder umgekehrt. Die Befürchtung, dass bei einer Zusammenarbeit am Ende der andere ein Fränkli bekommt, das ich haben könnte, gibt es auch hier.

Fandenken nicht nur auf der Tribune, sondern auch beim Management und in den Verwaltungsräten?

Ja, so ist es. Doch der Sport braucht mehr denn je Querdenker und Netzwerker.

Sie hatten auch ein Mandat beim HC Lugano. Erzählen Sie uns etwas von diesem für uns doch etwas exotischen Unternehmen, das nun schon in zweiter Generation von der Milliardärsfamilie Mantegazza alimentiert wird.

Im Rahmen dieses Mandates bin ich an eine Schweigepflicht gebunden.

Aber Sie können ja schon sagen, warum das mit dem Mandat in Lugano nicht funktioniert hat.

Heinz Schlatter: Wir haben nicht die gleiche Sprache gesprochen.

Logisch. Die reden im Tessin Italienisch und Sie Deutsch.

Heinz Schlatter: Das war nicht das Problem. Präsidentin Vicky Mantegazza, Geschäftsführer Jean-Jacques Aeschlimann und Sportchef Roland Habisreutinger sprechen sehr gut Deutsch.

Was war es dann?

Heinz Schlatter: Das unterschiedliche Tempo. Ich hatte sehr wohl interessierte Firmen gefunden. Aber beim HCL fehlte die Geduld. Es kam mir ein wenig vor wie bei Ferrari: Immer forza, forza, forza.

Das glauben wir gerne. Denn das Management in Lugano ist sich ja gewohnt, dass es jeweils forza geht, wenn es bei der Familie Mantegazza um Geld nachfragt. Doch lassen wir dieses Thema. Wir wollen nicht, dass sie Ihre Schweigepflicht verletzen.

Heinz Schlatter: Danke.

Was sind Ihre Projekte neben dem Mandat in Langnau?

Heinz Schlatter: Es gibt das Projekt einer Eishalle in Oberlangenegg, wo ich in der Projektleitung mitwirke. Zudem würde es mich sehr reizen, etwas im Rennsport zu bewegen, analog meiner seinerzeitigen Tätigkeiten für Tom Lüthi und Fabio Leimer.

Eine Eishalle in Oberlangenegg?

Ja. Wie Sie wissen, gibt es in Oberlangenegg eine ungedeckte Kunsteisbahn, auf welcher der Zweitligist EHC Oberlangenegg seine Heimspiele austrägt. Es besteht das Projekt, diese Eisbahn zu überdecken und auf einer Seite zu schliessen, um sie in einer späteren Phase zu einer richtigen Eishalle zu machen, und damit in der Region sicher zu stellen, dass auch in ferner Zukunft noch Eishockey gespielt werden kann.

Und das soll funktionieren? In Oberlangenegg?

Ja, das könnte durchaus funktionieren. Die umliegenden Gemeinden sowie private Investoren sind involviert. Eines der Aushängeschilder wird Kevin Schläpfer sein. (Schäpfer war ein enger Freund von Wale Gerber, welcher im November 2012 im Alter von 43 Jahren in seinem Haus gleich neben «seiner» Kunsteisbahn Oberlangenegg verstarb. Seine Nr. 44 wird in seiner Heimat und in Langnau nicht mehr vergeben. Die Red).

Was würden Sie anstellen, wenn Sie Stadtpräsident in Langenthal wären?

Heinz Schlatter: Die Frage erübrigt sich. Ich wohne Herzogenbuchsee und bin kein Politiker.

Weil Sie zu direkt und zu wenig diplomatisch sind?

Heinz Schlatter: Weil ich mich nicht für die Politik berufen fühle.