Als der SCB einen Zahn zulegte:

Derby Niederlage im Berner Cup - Schlussdrittel brachte Differenz

Die SCL Tigers können den Titel im Berner Cup nicht verteidigen. Nach der 1:4 - Derby-Niederlage gegen den SC Bern bestreiten sie morgen gegen den SC Langenthal den kleinen Final. Erst das Schlussdrittel machte die Differenz.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Der Berner Cup dient der Vorbereitung. Resultate in solchen Spielen sind immer mit Vorsicht zu geniessen. Aussenstehende wissen nie, in welcher Phase der Vorbereitung sich eine Mannschaft gerade befindet. Ziel ist es, auf Meisterschaftbeginn in Form zu sein. Dies kann auf unterschiedliche Weise erreicht werden. Während bei den Einen noch die Arbeit an der Kondition im Vordergrund steht, legen die Anderen vielleicht vermehrt Wert auf das Spielerische oder die Taktik.

Tatsächlich schienen die SCL Tigers in diesem Spiel zunehmend Mühe mit dem Tempo zu haben, was auf körperlich intensives Training hindeuten kann. Im Startdrittel noch die dominierende Mannschaft, bauten die Langnauer ab dem Mitteldrittel immer mehr ab, und als die Berner in der 48. Minute das Score durch einen schnellen Gegenstoss mit Tristan Schrwey und Torschütze Gregory Sciaroni auf 1:3 erhöhten, war die Partie definitiv gelaufen. Gut drei Minuten zuvor ging der SCB zum ersten Mal in dieser Partie in Führung. Die vielen Strafen, welche die Langnauer nahmen, rächten sich dabei zum ersten Mal. Jules Sturny sass bereits auf der Strafbank und eine Strafe gegen Nolan Diem war angezeigt, die Berner spielten also mit sechs gegen vier Feldspieler, da netzte Jan Mursak ein. Und auch das 1:4 war die Folge einer Strafe. Diese war zwar gerade abgelaufen, aber das Berner Powerplay lief noch weiter, so dass sich auch noch Ramon Untersander unter die Torschützen mischte.

Dabei hatte alles gut angefangen. Yannick Blaser hämmerte den Puck in der 9. Minute auf Zuspiel von Raphael Kuonen zur Führung ins SCB-Netz, wobei Mutzen-Hüter Niklas Schlegel nicht die allerbeste Figur machte. Die Tiger waren im Startdrittel das aktivere Team, der Ausgleich der Hauptstädter in der 16. Minute durch Gregory Sciaroni fiel aus heiterem Himmel. Doch von da weg wurden die Berner immer stärker.

Insgesamt neun kleine Strafen nahmen die Langnauer. Eindeutig zu viele! Auch dies deutet darauf hin, dass die Beine eben noch nicht ganz so schnell sind, wie sie dann in der Meisterschaft dann sein müssen. Dies spielt jedoch zum jetzigen Zeitpunkt eine untergeordnete Rolle. Die sportliche Führung wird die heutige Leistung einzuschätzen wissen. Es ist noch einiges zu tun. Morgen im kleinen Final gegen den SC Langenthal können die Tiger bereits ein anderes Gesicht zeigen.

Positiv aufgefallen sind auf Seiten der SCL Tigers Julian Schmutz und Stefan Rüegsegger.

SCL Tigers - SC Bern 1:4 (1:1, 0:0, 0:3)

Schorenhalle Langenthal, 904 Zuschauer. SR: Dipietro/Müller, Altmann/Progin. Tore: 9. Blaser (Kuonen) 1:0. 16. Sciaroni 1:1. 45. Mursak 1:2 (Auschluss Sturny, Strafe gegen Diem angezeigt). 48. Sciaroni (Scherwey) 1:3.). 52. Untersander (Koivisto) 1:4. Strafen: 9-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 5-mal zwei Minuten gegen den SC Bern.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Blaser, Schilt; Huguenin, Cadonau; Pesonen, Ears, Schmutz; Sturny, Maxwell, DiDomenico; Neukom, Diem, P. Berger; Rüegsegger, In-Albon, Kuonen; Andersons.

SC Bern: Schlegel; B. Gerber, Anderson; Blum, Untersander; C. Gerber, Krueger; Koivisto, Burren; Scherwey, Ebbett, Sciaroni; Moser, Arcobello, Ruefenacht; Pestoni, Mursak, Praplan; Bieber, Heim, A. Berger; J. Gerber.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Dostoinov (verletzt), Gagnon, Bircher, Grossniklaus, Melnalksnis (alle überzählig). SC Bern ohne Kämpf, Grassi (beide verletzt)