Diesmal kein Ehlers-Eishockey:

Deutliche Niederlage in der Leventina

Zu viele Fehler und eine 2:5 Niederlage in Ambri. Einen Tag nach dem formidablen Sieg über den EV Zug vermochten die SCL Tigers die gleiche Leistung nicht mehr abzurufen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Kampf auf Biegen und Brechen in Ambri. Bild: Susanne Bärtschi

 

Das war nichts! Die SCL Tigers fanden heute in der Leventina ihren Meister. Zwar reichte die Energie nach dem kräfteraubenden Spiel gegen den EV Zug immer noch für eine leidenschaftliche und kämpferische Leistung, aber nicht mehr für die nötige Konzentration und Disziplin. So leisteten sich die Emmentaler über das ganze Spiel gesehen viel zu viele kleine Fehler, ihre Zuspiele fanden allzu oft den falschen Abnehmer oder die Scheibe konnte vom Adressaten nicht angenommen werden. Ambri-Piotta ist aber in dieser Saison eine Macht. Mit dem nötigen Selbstvertrauen ausgeschtattet, und einigen wirklich überduchschnittlichen Spielern in ihren Reihen, lernen sie gerade fast jeden Gegner das Fürchten. Deshalb hätten die Langnauer heute eine ähnliche Leistung wie gestern erbringen müssen, um zu Punkten zu kommen. Dazu waren sie jedoch nicht in der Lage. Somit ist die deutliche Niederlage absolut logisch.

Dabei begannen die Gäste gut. Wie gestern schienen sie auch heute ihren Gegner in den Griff zu bekommen. In den ersten Minute kam Ambri nur gerade zu einer guten Gelegenheit, und diese wurde ihnen durch ein fatales Fehlzuspiel geschenkt. Dominik Kubalik kam jedoch in der 5. Minute nicht an Damiano Ciaccio vorbei.Und als es Kubalik in der 11. Minute besser machte, und Damiano Ciaccio mit einem trockenen Abschluss am nahen Pfosten bezwang, glich Harri Pesonen lediglich 39 Sekunden später das Skore wieder aus. Doch das spiel der Leventiner hatte jetzt Fahrt aufgenommen. Und als sich Benjamin Neukom kurz vor Ablauf der 15. Minute ein Beinstellen leistete, realisirte Michael Fora mit einem Blueliner lediglich 34 Sekunden später den erneuten Führungstreffer.

Als die Langnauer die Übersicht verloren

Im zweiten Abschnitt schien die Partie vorerst jeden Verlauf nehmen zu können. Vorteile waren für keines der beiden Teams auszumachen. Bis die Emmentaler zwischen der 29. und 30. Minute vollkommen die Übersicht verloren und es so den Gastgebern ermöglichten, ihren Vorsprung durch einen Doppelschlag innert 77 Sekunden durch Marco Müller und Diego Kostner um zwei Tore auszubauen. Aaron Gagnon vermochte in der 33. Minute zu verkürzen. Von da weg waren die Tiger bis zum Ende des Drittels die bessere Mannschaft.

Mit unnötigen Strafen selbst ausgebremst

In der zweiten Drittelspause waren sich einige Beobachter einig: dieses Spiel war noch nicht gelaufen. Noch war jeder Ausgang möglich, sowohl ein 2:7 zugunsten von Ambri, wie auch ein 5:4 zugunsten der Langnauer. Sie schienen denn auch topmotiviert aus der Kabine zu kommen. Doch zuerst agierten sie zu überhastet, und dies nicht nur beim letzten Pass oder beim Torschuss, sondern bereits in der eigenen Zone, und dann leisteten sich ausgerechnet die beiden Teamleader Chris DiDomenico und Harri Pesonen unnötige Strafen. So wurden die Langnauer nicht mehr gefährlich genug, um Ambri noch richtig fordern zu können. Dominik Kubalik sicherte mit seinem zweiten Treffer in der 56. Minute den Sieg der Einheimischen.

Ein Wort zu DiDo

Noch eine Bemerkung zu Chris DiDomenico. Ich bin ein Fan von ihm, von seiner Spielweise und seiner Leidenschaft. Wie immer nach dem Grümpelturnier in den Bündner Bergen, zu dem ihn die SCL Tigers jeweils ziehen lassen müssen, ist er danach eine Zeitlang nur noch ein Schatten seiner selbst. Dies ist ein Ärgernis. In jeder Saison, die er für die Tiger spielte, war es genau gleich. Bei den Tigers muss man dies wissen. Sie können dies aber nicht verhindern. Aber DiDo selbst müsste dies inzwischen auch wissen. Irgendwie unverständlich, dass er heute bereits wieder den Vorzug vor einem ausländischen Teamkollegen (Eero Elo) erhielt. Der Kanadier bleib matt, vermochte keinerlei Akzente zu setzen, und nahm eine Strafe im dümmsten Moment.

 

HC Ambri-Piotta - SCL Tigers 5:2 (2:1, 2:2, 1:0)

Valascia Ambri, 6'308 Zuschauer. SR: Urban/Fonselius, Cattaneo/Wolf. Tore: 11. (10.51) Kubalik (Zwerger) 1:0. 12. (11.30) Pesonen (Lardi) 1:1. 16. Fora (Zwerger, Ausschluss Neukom) 2:1. 29. Müller (Zwerger, Kubalik) 3:1. 30. Kostner (Keubuehler, Bianchi) 4:1. 33. Gagnon (Lardi) 4:2. 56. Kubalik 5:2. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen Ambri, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers

HC Ambri-Piotta: Manzato; Ngoy, Plastino; Guerra, Fischer; Jelovac, Fora; Dotti; Lerg, Novotny, Hofer; Kubalik, Müller, Zwerger; Bianchi, Kostner, Rohrbach; Mazzolini, Goi, Lauper; Kneubuehler.

SCL Tigers: Ciaccio; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Cadenau, Randegger; Kindschi; Dostoinov, Gagnon, DiDomenico; Pesonen, Johansson, Kuonen; Neukom, Gustafsson, Rüegsegger; N. Berger, P. Berger, Gerber.

Bemerkungen: Ambri ohne Trisconi, Incir, Pinana (alle verletzt), D'Agostini, Kienzle (überzählig). SCL Tigers ohne Punnenovs, Blaser, Diem, Nüssli, Peter (alle verletzt), Huguenin (krank), Elo, Melnalksnis (beide überzählig) 51. Pfostenschuss Plastino.