Es geht auch auswärts:

Die SCL Tigers gewinnen auch in Lausanne

Tolles Spiel und sieg der SCL Tigers in Lausanne. Alexei Dostoinov schiesst die Tiger in der Verlängerung zum Sieg. Damit gelingen den Langnauern erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Bereits in der 3. Minute trat Langnaus Topscorer Antti Erkinjuntti erstmals in Erscheinung. Hier scheitert er aber noch am hervorragend reagierenden Sandro Zurkirchen im Lausanne-Tor. (Bild: Susanne Bärtschi).

 

Eigentlich gilt das Gleiche, wie bereits im Spiel am Tag zuvor gegen Gottéron. Die SCL Tigers brauchten auch in Lausanne das Glück, das ihnen den Sieg ermöglichte. Doch sie hätte auch höher gewinnen, und damit alle drei Punkte nach Langnau entführen können. So wurden es immerhin deren zwei, was gleichbedeutend ist mit zwei Siegen am gleichen Wochenende, was ebenso erstmals in dieser Ssison der Fall ist wie auch die fünf Punkte in zwei Spielen. Es war übrigens nicht irgendein Spiel. Der HC Lausanne war in der letzten Saison die einzige Mannschaft, gegen welche die Langnauer keinen einzigen Punkt gewannen. Ein Sieg im heutigen Spiel war jedoch nicht nur deshalb deshalb besonders wichtig.

Nach dem gestrigen Sieg befinden sich die SCL Tigers erstmals in der Saison auf einem Playoff-Rang. Doch die Situation ist komplizierter, als es auf den ersten Blick den Anschein macht, Denn der Abstand zwischen den auf dem 8. Rang liegenden Langnauern zu den gleich über ihnen klassierten ZSC Lions beträgt satte 8 Punkte. Lediglich einen Punkt hinter den SCL Tigers befindet sich vor der heutigen Partie der Lausanne HC. Doch der heutige Gegner der Emmentaler weist zwei Partien Rückstand auf. Gewinnen die Lausanner heute Abend gegen die Tiger und gehen auch in den beiden Nachtragspartien als Sieger hervor, so haben wir eine Zweiklassengesellschaft, die sich genau am Strich trennt. Jetzt ist diese immaginäre Trennlinie zwischen der erweiterten Tabellenspitze und den Schwanzklubs zwischen Rang sieben und acht. Für die SCL Tigers gilt es deshalb, im eigenen und auch im Interesse der andern Strichteams, die Lausanner in Schach zu halten. Denn diese frühe deutliche Teilung ausgerechnet am Strich gilt es unbedingt zu verhindern.

Dass sich Lausanne - obwohl zwei Spiele weniger - auf dem 10. Tabellenrang befindet, genügt den Ansprüchen im Waadtland nicht. Man erwartet mehr von dieser Mannschaft. Doch zwischen dem Team, das in der letzten Saison im LHC-Dress auflief und der diesjährigen Ausgabe besteht derzeit eine recht happige Differenz, was den SCL Tigers klar zugute kommt. Der LHC hat nicht mehr den Speed und die Intensität der letzten Saison. Die SCL Tigers waren denn auch in den ersten beiden Dritteln die bessere Mannschaft. Sie hatten die klareren und vor allem bis zum Ende des Mitteldrittels auch zahlreichere Tormöglichkeiten. Dass es nach 40 Minuten lediglich 3:3 stand, war dem Umstand geschuldet, dass sich die SCL Tigers den zuvor herausgespielten (oder -erarbeiteten) Vorsprung zweimal in Unterzahl wieder nehmen liessen. Für die Langnauer, die in dieser Partie nie in Rückstand lagen skorten im ersten Drittel Topskorer Antti Erkinjunti (12.) und Eero Elo (19.). Zwischenzeitlich glich Lausannes Jonas Junland aus (14.).

Am Schluss des ersten Drittels wurde gegen den Kanadier Aaron Gagnon eine Straf ausgesprochen. Die Langnauer begannen also das Mitteldrittel mit einem Mann weniger. Genau eine Minute war gespielt, da erhiet Gagnon Gesellschaft von Philippe Seydoux, was den Tigern eine einminütige, doppelte Unterzahlsituation eintrug. Diese überstanden die Langnauer zwar, aber nicht die darauf folgende einfache Unterzahl.Der Ex-Tiger Etienne Froidevaux war für den Ausgleich verantwortlich.

In der 27. Minute folgte dann der grosse Auftritt von Miro Zryd. Mit einer tollen Einzelleistung brachte er seine Mannschaft zum dritten Mal in Führung. Doch achteinhalb Minuten später folgte der neuerliche Ausgleich für Lausanne bei Unterzahl SCL Tigers (Ausschluss Samuel Erni). Dafür besorgt war Lukas Frick. Wie bereits angedeutet, war dieser unentschiedene Spielstand nach zwei Dritteln für den LHC ein schmeichelhaftes Resultat.

Im Schlussdrittel mussten dann aber die Langnauer unten durch. Die letzten 20 Minuten dominierten eindeutig die Platzherren. Doch die Langnauer agierten geschickt und auch mit etwas Glück, und brachten so den einen Punkt ins Trockene. Derzeit scheint der Puck für die Langnauer zu laufen, was zu Beginn der Saison noch nicht der Fall war.

Der Sieg der SCL Tigers ist umso bemerkenswerter, wenn man die zahlreichen Verletzten berücksichtigt. Derzeit fehlen mit Pascal und Nils Berger, Martin Stettler, Flurin Randegger, Ville Koistinen, Thomas Nüssli und Lukas Haas nicht weniger als sieben wichtige Spieler. Trotzdem machten die Tiger nie den Eindruck, als wären sie nicht vollständig. Die Automatismen, die auch im Spiel von Coach Heinz ehlers nicht fehlen dürfen, beginnen immer besser zu greifen. So kann es weiter gehen.

 

Nach einem beeindruckenden Soloauftritt (seinem zweiten in dieser Saison) erzielt Langnaus junger Verteidiger Miro Zryd ein Supertor. (Bild: Susanne Bärtschi)

 

Lausanne HC - SCL Tigers 3:4 n.V. (1:2, 2:1, 0:0)

Centre Sportf Malley, 5'780 Zuschauer. SR: Mollard/Wehrli, Rebetez/Wüst. Tore: 12. Erkinjuntti (Peter) 0:1. 14. Junland 1:1. 19. Elo (Erkinjuntti) 1:2. 23. Froidevaux (Ausschluss Seydoux) 2:2. 27. Zryd 2:3. 36. Frick (Genazzi, Danielsson, Ausschluss Erni) 3:3. 63. Dostoinov (Erni) 3:4. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen Lausanne, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

Lausanne HC: Zurkirchen; Fischer, Gobbi; Borlat, Junland; Frick, Trutmann; Nodari, Jeffrey; Ryser, Kneubuehler, Danielsson; Genazzi, Froidevaux, Zangger; Herren, Miéville, Schelling; Pesonen, In-Albon, Simic.

SCL Tigers: Punnenovs; Zryd, Seydoux; Erni, Blaser; Huguenin, Lardi; Müller; Erkinjuntti, Gagnon, Elo; Neukom, Gustafsson, Kuonen; Dostionov, Albrecht, Himmelfarb; Rüegsegger, Peter, Gerber; Weibel.

Bemerkungen: Lausanne ohne Huet (Ersatztorhüter), Ritz, Walky, Bougro, Vermin. SCL Tigers ohne Ciaccio (Ersatztothüter), P. Berger, Koistinen, Nüssli, N. Berger, Stettler, Randegger, Haas (alle verletzt).