SCL Tigers - HC Ambri-Piotta 3:4 n.V. (0:2, 1:0, 2:1)

Die Tiger fanden die richtige Einstellung nie ganz

Niederlage nach Verlängerung im letzten Heimspiel der Saison. Ambri war lange Zeit die bessere Mannschaft. Weil Kloten in Fribourg verlor, sicherten sich die Langnauer Rang 9 trotzdem vorzeitig.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Brachte die SCL Tigers in der 40. Minute zurück ins Spiel: Anthony Huguenin. Bild: Peter Eggimann.

 

Zwei Topchancen in der Verlängerung innerhalb von wenigen Sekunden entschieden diese Partie. Zuerst lancierte Eero Elo seinen Teamkollegen Alexei Dostoinov steil, doch der russisch-schweizerische Doppelbürger scheiterte knapp. Gleich anschliessend der Steilpass von Matt D'Agostini zu Cory Emmerton, und dieser hatte mehr Abschlussglück.

 

Zuvor, als die Fans ihre Mannschaft trotz der sich anbahnenden Niederlage bereits mit einer Standing Ovation feierten, glich Thomas Nüssli das Spiel - die SCL Tigers agierten bereits ohne Torhüter - mit einem Hammer aus spitzem Winkel 28 Sekunden vor Schluss doch noch aus. Bereits in zweiten Drittel hatte Anthony Huguenin 24 Sekunden vor dessen Ablauf mit dem ersten Langnauer-Tor seine Mannschaft auf 1:2 heran gebracht.

 

Eigentlich beinhaltete dieses Spiel fast alles, was normalerweise das Eishockeyherz begehrt. Shorthander (Ambri durch Paolo Duca in der 47. Minute zum 1:3), einen Treffer im Powerplay (Pascal Berger in der 49. Minute, während der gleichen Strafe in der 49. Minute), ein Ausgleich in Extremis und eine Verlängerung. Was will man mehr. Die langjährigen Teamstützen Adrian Gerber und Claudio Moggi bestritten zudem ihr letztes Heimspiel mit den SCL Tigers. Sie werden wohl am Samstag auswärts in Kloten nochmals zum Einsatz kommen.

 

Doch das Spiel war nicht für Hockey-Ästheten. zu fahrig wirkten die Langnauer, zu wenig gut waren die Leventiner. Die Tiger fanden die richtige Einstellung zu diesem Spiel zu lange nicht, hatten wegen Fehlpässen und anderen Unkozentriertheiten vor allem vor dem eigenen Tor viel zu tun. Im ersten, mit 0:2 verlorenen Drittel - Ambri reussierte zwei Mal in Überzahl - schien sich sogar ein Debakel anzubahnen. Doch dies liess dann die Mannschaft doch nicht zu.

 

Nun wurde es der 9. Rang. Das ist der gleiche Rang, wie ihn der SCB vor zwei Jahren belegte. Im vergangenen Frühjahr verbesserten sich die Mutzen dann auf Rang 8, aber waren punktgleich mit dem Neunten, und wurden daraufhin Meister. Für die SCL Tigers ist dieser 9. Rang die die beste Klassierung innerhalb der NLA nach der Qualifikation für die Playoffs 2011. Angesichts des miserablen Starts in die Saison ist dies eine tolle Leistung. Dass jetzt - zu einem Zeitpunkt - in dem es für die Mannschaft um fast gar nichts mehr ging - die Einstellung nicht mehr ganz bei 100 Prozent war, verzeihen wir gerne.

 

SCL Tigers - HC Ambri-Piotta 3:4 n.V. (0:2, 1:0, 2:1)

 

Ilfishalle, 5'489 Zuschauer. SR: Koch/Wehrli, Abegglen/Kaderli. Tore: 7. Emmerton (D'Agostini, Hall, Ausschluss elo) 0:1. 19. D'Agostini (Emmerton, Ausschluss Seydoux) 0:2. 40. Huguenin (Lashoff) 1:2. 47. Duca (Hall, Ausschluss Gautschi!) 1:3. 49. P. Berger (Haas, Ausschluss Gautschi) 2:3. 60. (59.32) Nüssli (Elo, P. Berger) 3:3. 61. Emmerton (D'Agostini, Hall) 3:4. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 5-mal zwei Minuten gegen Ambri-Piotta.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Seydoux, Zryd; Lashoff, Huguenin; Randegger, Weisskopf; Currit, A. Gerber; N. Berger, Macenauer, Haas; Nüssli, Albrecht, Elo; Dostoinov, P. Berger, Kuonen; R. Gerber, Chiriaev, Moggi.

 

HC Ambri-Piotta: Descloux; Jelovac, Ngoy; Gautschi, Fora; Truntz, S. Berger; Collenberg; Monnet, Emmerton, D'Agostini; Pesonen, Hall, Kostner; Lauper, Goi, Trisconi; Bianchi, Lhotak, Duca; Bastl.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Koistinen, Stettler, Lindemann, Blaser, Müller (alle verletzt). Ambri ohne Fuchs, Guggisberg, Stucki, Zgraggen (alle verletzt), Kamber, Mäenpää, Berthon (alle überzählig). 45. Lattenscchuss Elo. SCL Tigers von 58.53 bis 59.33 ohnte Torhüter. 59.40: Timeout Ambri-Piotta.