Saisonstart geglückt:

Doch dieses Wochenende muss ein Heimsieg her

Sechs Spiele, neun Punkte. Könnte man die Performance der SCL Tigers auf die ganze Qualifikation hoch rechnen, reicht dies locker für die Playoffs. Um auf Kurs zu bleiben, müssen in den kommenden zwei Spielen mindestens drei Punkte her.

Blog • • von Bruno Wüthrich

Letzten Dienstag war Premiere. Erstmals in dieser Saison verloren die SCL Tigers ein Spiel, obwohl sie Tore erzielten. Ganze drei Stück waren es, doch in der Nähe eines Sieges waren sie deswegen bloss etwas mehr als zwanzig Minuten. Drei erzielte Tore hätten zuvor in jedem Spiel zum Sieg gereicht. Nicht nur beim 5:2 gegen Rappi, dem 4:1 gegen Zürich und beim 7:0 gegen Davos, sondern auch beim 0:2 gegen Ambri und beim 0:3 gegen den SC Bern. Wir erinnern uns: gegen die Berner fiel der dritte Treffer ins leere Tor. Statistisch ist es viel wahrscheinlicher, dass eine Mannschaft ein Tor kassiert oder zumindest keines mehr erzielt, wenn sie ohne Torhüter spielt. Hätten die Tiger gegen den SC Bern drei Tore geschossen, hätten die Berner ihren Torhüter raus nehmen müssen. Mit ungewissem Ausgang, aber mit statistischen Vorteilen für die Langnauer.

Gegen den EHC Biel fielen aber vor allem im Mitteldrittel die Gegentore wie reife Früchte. Gleich vier Stück waren es. Immerhin schossen auch die Tiger deren zwei. Harri Pesonens Anschlusstreffer zum 2:4 könnte es dabei sogar zum schönsten Tor der Saison schaffen. Allerdings ist es noch sehr früh, bereits jetzt darauf zu hoffen. Aber in jeden Saisonrückblick wird es das Kabinettstück wohl schaffen.

Nun stehen die Spiele auswärts gegen den HC Lugano (heute Freitag) und in der Ilfishalle gegen Gottéron (morgen Samstag) auf dem Plan. Diese Spiele sind weiss Gott schwer genug. Lugano gewann seine drei bisherigen Heimspiele allesamt und putzte zuletzt den Kantonsrivalen Ambri gleich mit 6:2 aus der Resega. Gottéron startete mit drei Pleiten in die Saison, doch danach folgten drei Siege. Dabei bezwangen die Fribourger sogar den derzeitigen Leader EHC Biel in dessen Eishalle. Wie die SCL Tigers gewann auch Gottéron bisher zwei Mal auswärts, feierte aber bei drei Versuchen erst einen Heimsieg.

Wenn man aus den bisherigen Resultaten etwas ableiten, so erscheint ein Sieg der Langnauer heute in Lugano realistischer als morgen im Heimspiel gegen Gottéron. Immerhin gewannen die Tiger nicht nur beim inferioren HCD, sondern auch bei den ZSC Lions. Gerade dieser Sieg ist schon eine Referenz! Und wer in drei Heimspielen nur gerade den Aufsteiger zu bezwingen vermag, dem wird man nur schwerlich eine Heimstärke andichten können.

Trotzdem wird es wohl vielen gefühlsmässig eher scheinen, als dass es an diesem Wochenende gerade umgekehrt, also entgegen der Statistik, kommen könnte. Obwohl natürlich ein Sieg heute in Lugano extrem schön wäre: morgen muss gegen Gottéron ein Heimsieg her. Schon nur dem heimischen Publikum zuliebe. Es darf nicht sein, dass gegnerische Teams beginnen, gerne nach Langnau zu fahren, weil dort Punkte nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich sind. Wichtig ist aber so oder so, dass die Emmentaler ihre bisherige Performance mindestens beibehalten. Das heisst, an diesem Wochenende müssen mindestens drei Punkte her. Etwas mehr darf es durchaus sein. Etwas weniger sollte es nicht.