Sieg im Seeland

SCL Tigers retten ihr Derby-Wochenende

Grosser 5:2 - Sieg gegen einen starken EHC Biel im zweiten Berner-Derby dieses Wochenendes. Dabei glänzte Julian Schmutz als zweifacher Torschütze. Er trug letzte Saison noch das Dress des EHC Biel.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die SCL Tigers hatten zu Beginn des Spiels die besseren Tormöglichkeiten. Hier Chris DiDomenico mit der grossen Chance zum Führungstreffer in der 7. Minute. Der Kanadier trug heute erstmals in dieser Saison das Topscorer-Shirt, weil Harri Pesonen diesmal pausierte. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Julian Schmutz stiess im letzten Sommer vom EHC Biel zu den SCL Tigers. In der vierten Direktbegegnung zwischen den beiden Mannschaften war nun der ehemalige Bieler eine der entscheidenden Figuren. Seine beiden Tore wiesen den Langnauern den weg zum Sieg. Zuerst erzielte er den Treffer zur erstmaligen Führung der Langnauer zwischen Hillers Beinen hindurch (28.). Diesen glichen die Einheimischen bei ihrer ersten Überzahl sechseinhalb Minuten wieder aus. Dabei benötigte Jason fuchs bei einem Ausschluss von Robbie Earl gerade mal 17 Sekunden zum Treffer. Der EHC Biel stellt eine der besten Mannschaften im Überzahlspiel. Immer stehen zwei eigene Spieler zwischen dem scheibenführenden Spieler und dem Torhüter, dem sie damit die Sicht nehmen und dabei die abgegebenen Schüsse immer wieder ablenken können. Es lohnt sich also, gegen die Seeländer möglichst wenige Strafen zu nehmen. dies gelang mit insgesamt vier kleinen Strafen nur bedingt. Doch die Langnauer kassierten danach keinen Treffer mehr.

Julian Schmutz' Treffer zum 3:2, er luchste einem gegnerischen Spieler in der neutralen Zone die Scheibe ab und bezwang danach Jonas Hiller mit einem satten Schuss, öffnete den Emmentalern endgültig den Weg zum Sieg. Zumal sie kurz darauf 1,25 Minuten zu fünft gegen nur drei Bieler spielen konnten. Daraus zogen sie zwar keinen Nutzen, aber nachdem eine der beiden Bieler Strafen abgelaufen war, klappte es doch noch. Pascal Berger schloss die Vorarbeit von Chris DiDomenico erfolgreich ab. Apropoz DiDomenico: Der Kanadier zog völlig zu Unrecht den Unmut des Bieler Publikums auf sich, das die Sanktion eines glasklaren Vergehes von Jan Neuenschwander gegen ihn, welches durchaus auch eine höhere Bestrafung hätte nach sich ziehen können, nicht goutierte und den Langnauer Topscorer gnadenlos auspfiff. DiDo dankte es ihnen mit seinem Assist zu, 4:2 und dem Treffer zum 5:2 ins Tor acht Sekunden vor Schluss.

 

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Zu reden gab, als vor dem Spiel bekannt gegeben wurde, dass Coach Heinz Ehlers heute auf die Dienste von Topscorer Harri Pesonen verzichtete. Pesonen sei nicht verletzt, Er werde lediglich im Hinblick darauf, dass innerhalb von drei Tagen vier Spiele zu absolvieren, geschont. Man habe fünf spielfähige Ausländer (bald schon werden es mit Eero Elo sechs sein, der Finne soll nach dem Jahreswechsel spielberechtigt sein). Das wolle man ausnützen.

Im Nachhinein kann man den Entscheid Ehlers durchaus verstehen. Chris DiDomenico, Aaron Gagnon, Ben Maxwell und Robie Earl waren ein gutes Quartett.

Zurück zum Derby. Der Sieg der Langnauer ist sicher nicht gestohlen. Sie gerieten im Startdrittel in Rückstand, obwohl sie zunächst die besseren Möglichkeiten hatten. Und sie hielten bei den gegenrischen Druckphasen diszipliniert dagegen, und hatten nicht zum ersten Mal in dieser Saison in Ivars Punnenovs den besseren Torhüter. Sein Gegenüber Jonas Hiller dürfte sich vor allem über die beiden Treffer von Julian Schmutz ärgern. Beide Tore schienen nicht unhaltbar. Zu erwähnen ist noch, dass es die vierte Linie war, die den ersten Bieler Treffer, erzielt von Mike Künzle (10.), lediglich zwei Minuten später ausglich. Toms Andersons lenkte dabei einen Schuss von Claudio Cadonau ins Bieler Tor ab.

Die LAngnauer retten mit diesem Sieg das Derby-Wochenende, das gestern mit einer knappen, unglücklichen und eigentlich unverdienten Niederlage nach Verlängerung gegen den SC Bern begonnen hatte, Vier Punkte in zwei Spielen gegen den SC Bern und den EHC Biel sind aller Ehren wert. Am Monatag folgt noch das Heimspiel gegen den HC Genf-Servette. Es wäre schön, wenn gegen die Genfer endlich der erste Sieg eingefahren werden könnte.

 

EHC Biel - SCL Tirers 2:5 (1:1, 1:1, 0:3)

Tissot Arena, 6132 Zuschauer. SR: Wiegand/Urban, Obwegeser/Ambrosetti. Tore: 10. Künzle (Cunti) 1:0. 12. Andersons (Cadonau, In-Albon) 1:1. 28. Schmutz 1:2. 34. Fuchs (Salmela, Ausschluss Earl) 2:2. 52. Schmutz 2:3. 55. Berger (DiDomenico, Ausschluss Neuenschwander) 2:4. 60. (59.52. DiDomenico (ins leere Tor) 2:5. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen den EHC Biel, 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

EHC Biel: Hiller; Sataric, Salmela; Fey, Kreis; Forster, Rathgeb; Ulmer; Rajala, Ullström, Fuchs; Künzle, Cunti, Brunner; Neuenschwander, Gustafsson, Schneider; Hodener, Tanner, Tschantré.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Cadonau; Lardi, Erni; Blaser, Schilt; Huguenin, Grossnikalus; Earl, Maxwell, Schmutz; DiDomenico, Gagnon, Berger; Neukom, Diem, Kuonen; Sturny, In-albon, Andersons.

Bemerkungen: EHC Biel ohne Lüthi, Riat, Hügli, Pouliot (alle verletzt), Kohler, stauffacher, Moser, Wüest (alle abwesend). SCL Tigers ohne Pesonen (überzählig!), Dostoinov, Glauser (beide verletzt), Rüegsegger (krank, Blinddarm-OP). EHC Biel von 58.42 bis 59.52 ohne Torhüter..